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DIE BIBEL ALS ZUSAMMENHÄNGENDES GANZES

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, die ganze Heilige Schrift hindurch.]

Der Beitrag Jonas und Daniels zur prophetischen Literatur [2. Teil]

Aus der August 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Buch Daniel wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einer Autorität als „ein echtes literarisches Produkt des Exils“ bezeichnet (Guidebook to the Biblical Literature von John F. Genung, S. 281), und traditionsgemäß wurde angenommen, daß es im 6. Jahrhundert v. Chr. von Daniel selbst geschrieben wurde; doch heute wird allgemein behauptet, daß es zu einem viel späteren Zeitpunkt entstanden sei, wahrscheinlich um das Jahr 164 v. Chr. Obwohl der Bericht gewisse historische Ungenauigkeiten enthält, erstreckt er sich über eine Zeit von breitem historischem Interesse, vom 6. bis zum 2. Jahrhundert v. Chr. Das Buch zerfällt in zwei fast gleichlange Teile. Der erste Teil, in Erzählform geschrieben (1.–6. Kapitel), behandelt die Zeit des Exils der Juden in Babel, eine Zeit, in der Jeremia, Hesekiel und andere ebenfalls eine Rolle spielten. Die Erzählung ist in der dritten Person geschrieben und stellt Daniel als einen Verbannten dar, als einen kundigen Seher und Traumdeuter. Der zweite Teil (7.–12. Kapitel), der im Namen Daniels und in der ersten Person berichtet, ist apokalyptischen und prophetischen Charakters.

Im Gegensatz zu den früheren prophetischen Büchern, die vor dem nahenden Exil gewarnt und Umwandlung und Erlösung gepredigt hatten, macht sich das Buch Daniel die Perspektive der Vergangenheit zu eigen. Indem die geschichtlichen Ereignisse so berichtet werden, als würden sie von einem früheren Zeitpunkt vorhergesehen oder vorausgesagt, als die Juden inmitten von Verfolgung in einem fremden Land waren, sucht es seine Leser zu trösten und in ihrer beständigen Treue zum Gott ihrer Väter zu ermutigen. Diese Botschaft der Treue unter allen Umständen war besonders im 2. Jahrhundert v. Chr. vonnöten, zu einer Zeit, als dem hebräischen Volk das Heidentum und die griechische Kultur aufgezwungen und ihre eigene Religion unterdrückt wurde.

Dem Buche nach, wie es jetzt erscheint, war es zur Regierungszeit Jojakims, des Königs von Juda (606-598 v. Chr.), daß Nebukadnezar, der babylonische oder chaldäische Monarch, Jerusalem besiegte, viele seiner Einwohner gefangennahm und Daniel (was „Gott hat gerichtet“ bedeutet) und seine drei Freunde Hananja, Mischaël und Asarja neben anderen, die am Hofe des Eroberers von Wert sein würden, nach Babel deportierte.

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