Nach dem Fall von Saigon, mit dem der Vietnamkrieg endete, wurde mein Leben sehr schwer, da mein Adoptivvater von den Kommunisten verhaftet wurde. Nach seiner Freilassung wurde meine Familie gezwungen, von der Stadt aufs Land zu ziehen. Wir versuchten, uns ein neues Leben aufzubauen, mussten aber lernen, uns selbst zu versorgen. Alles war schwierig und frustrierend. Ich war sehr unglücklich. Immer wenn ich mich schlafen legte, hoffte ich, nicht wieder aufzuwachen.
Meine Familie hielt mich von der Gesellschaft fern, da mein leiblicher Vater Amerikaner ist. Ich hatte den Eindruck, das Leben bestehe nur aus Arbeit, Essen, Schlafen, Krankwerden und Sterben. Ich machte mir ständig Sorgen wegen des kommunistischen Regimes. Es schien kaum Grund zur Hoffnung zu geben.
Doch dann kam mir der Gedanke, dass es im Leben viel mehr geben musste als das, was ich sah. Ich war am Boden zerstört und suchte nach einer Möglichkeit, mir das Leben zu nehmen, doch dann erhielt ich immer wieder die Botschaft, einfach Vertrauen und Zuversicht zu haben. Das verwirrte mich. Wie sollte ich Vertrauen haben, wenn es keinen Grund zur Hoffnung gab? Und doch sagte mir eine Quelle, dass ich zwischen Liebe und Wut wählen sollte. Aus irgendeinem Grund entschied ich mich für Liebe.
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