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Lebendige Kirche

Steine wegrollen

Aus der April 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Ich arbeite in einem Christian Science Leseraum, der in einem kleinen Einkaufszentrum im Südwesten von Illinois, U.S.A., gelegen ist. Wie andere Leseräume in aller Welt haben auch wir uns die größte Mühe gegeben, dass er gut gelegen ist, wie das Kirchenhandbuch fordert, und wir arbeiten intensiv daran, frische und relevante Auslagen im Schaufester auszustellen, die die Leute anregen, lokale und nationale Ereignisse von einer geistigen Perspektive aus zu betrachten.

Dennoch scheint es an manchen Tagen so, als wäre keiner daran interessiert, den Leseraum zu besuchen. Als ich jedoch über dieses Thema betete, kam ich zu dem Verständnis, dass der Leseraum eine göttliche und ewige Idee ist, die überhaupt nicht außerhalb von Gottes natürlichen Gesetzen von Harmonie und Anziehungskraft operieren kann. Tatsache ist, dass sich Gottes Mensch nach der Güte sehnt, die in jedem einzelnen Leseraum der Christlichen Wissenschaft gefunden werden kann. Wenn wir unser Denken mit dieser Wahrheit in Einklang bringen, berichtigt es die entgegengesetzte Sichtweise und weist sie zurecht.

Dem sterblichen Denken drängt sich die Annahme auf, dass Christian Science belanglos und veraltet ist. Diese falsche Annahme beteuert, dass die Christliche Wissenschaft nicht in der Lage wäre, den aktuellen Nöten der Menschheit zu begegnen, und dass die Christliche Wissenschaft in der heutigen, schnelllebigen Welt nicht attraktiv wäre. Diese Ansichten sind einfach nicht wahr; sie ist der versprochene Tröster. Aufgrund dieser Tatsache ist diese Wissenschaft dazu bestimmt, für immer der Vorreiter zu sein. Sie ist dazu bestimmt, immer in der Welt in vorderster Front zu stehen und dem sterblichen Denken unendlich weit voraus zu sein. Nichts könnte von mehr Bedeutung und wundervoller sein als die Erlösung des Menschen von Sünde, Krankheit und Tod.

Die Menschheit wird von dem heilenden Christus ganz natürlich angezogen. Nur der tierische Magnetismus, oder der „fleischliche Sinn“, wie Paulus es nennt (Römer 8) scheint uns über unsere wahre geistige Natur im Dunkeln zu lassen. Leseräume der Christlichen Wissenschaft senden das Licht des Christus aus, das die Dunkelheit des sterblichen Denkens zerstört. Der Leseraum ist wie der brennende Strauch, den Mose in der Wüste sah (siehe 2. Mose 3) - das menschliche Denken kann nicht anders als sich zu dieser Oase der Geistigkeit hingezogen fühlen, die die Kraft Gottes offenbart und von göttlicher Liebe brennt.

Eine Freundin von mir wies mich auf eine großartige Analogie hin. Sie sagte: „Im Leseraum zu arbeiten ist wie Steine wegrollen.“ Diese Idee fand in mir einen Widerhall. Als Jesus kam, um Lazarus zu heilen, musste er den Stein von dem Grab des sterblichen Denkens wegrollen, bevor er Lazarus auferwecken konnte. Die Annahme war nicht in seinem Denken, sondern schien in dem Denken der anderen gegenwärtig zu sein, und wenn er die Lüge über sie akzeptiert hätte, hätte er niemals die mächtigen Worte „Lazarus, komme heraus“ (Johannes 11) sagen können. Jesus wusste, dass Lazarus niemals gestorben war. Aber die Welt konnte das scheinbar nicht verstehen, bis er den Stein wegrollte.

Wenn ich über den Leseraum nachdenke, habe ich das Gefühl, dass ich die gleiche Position wie Jesus einnehmen kann. Ich kann wissen, dass keine falsche Annahme im öffentlichen Denken existieren kann, weil der Mensch das göttliche Gemüt widerspiegelt. Gott „und die Macht seines Christus“ haben das heilende Werk bereits vollbracht (Offenbarung 12). Unsere Aufgabe ist es, demütig den Stein von unserem eigenen Denken wegzurollen und zu wissen, dass die göttliche Liebe diesen Stein von den Herzen der Anderen wegrollt. Dann werden die Leute in der Tat das Licht sehen, das aus dem Leseraum nach außen dringt.

Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, Zeuge zu werden, wie der Christus den Stein von unserem Leseraum wegrollte. Eines Tages, als ich am Schreibtisch saß, kam ein Mann vorbei und sah sich den Korb mit kostenfreien Produkten an, den wir in den Eingangsbereich stellen. Der Korb enthält vor allem ältere Christian Science Zeitschriften und die Leute bleiben stehen und suchen regelmäßig nach interessanten Stücken, die sie mitnehmen können. Da dieser Mann aufmerksam die Produkte im Korb betrachtete, sagte ich freundlich Hallo und er kam direkt zu meinem Schreibtisch und fing an, Fragen zum Christian Science MonitorTM zu stellen. Ich erzählte ihm einige Fakten über den Monitor und während er zuerst interessiert schien, verließ er direkt den Leseraum, ohne ein Wort zu sagen.

Statt mich angegriffen zu fühlen oder mich dazu verleiten zu lassen, eine solche Reaktion als typisch zu betrachten, sah ich, dass dies tierischer Magnetismus war — das fleischliche Gemüt, das versucht, sich der heilenden Arbeit, die die Zeitschriften und Leseräume auf der ganzen Welt verrichten, entgegenzustellen. Ich sah, dass dieser Mann nicht anders konnte als vom Christus angezogen zu werden. Ich wusste, „es gibt nur eine wirkliche Anziehungskraft, die des Geistes“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 102). Mehr noch, mir kam der Gedanke, dass ich nicht nur erwarten konnte, dass dieser Mann zurückkommen würde, sondern dass er nach mehr hungerte als nur nach der Freiliteratur im Eingang. Ich wusste, dass der Christus ihn antrieb, in den Laden zu kommen und sich alles anzusehen, was wir anzubieten haben, und dass er bereit wäre, den Preis für diese Produkte zu bezahlen.

Einige Minuten später kam der Mann zurück und fragte, ob sich umsehen dürfe. Ich zeigte ihm viele Dinge. Am Ende, statt zu dem Korb mit der Freiliteratur zurück zu gehen, ging er zu unserer Auslage der neueren Ausgaben des Monitor und griff sich einen heraus. Er war so glücklich dafür zu bezahlen, und ich spürte, dass er den Laden mit dem Gefühl verließ, einen wertvollen Kauf getätigt zu haben. Tatsächlich kam dieser Mann in der folgenden Woche zurück, um ein Loblied auf den Monitor zu singen. Bevor er den Leseraum verließ, hatte er nicht nur ein, sondern zwei Ausgaben des Monitor gekauft.

Hatte sich der Mann in ein paar Minuten so dramatisch verändert und so diese komplette Wende bewirkt? Wahrscheinlich nicht, aber mein Denken über ihn hatte sich geändert, und das machte den Unterschied.

Leseräume der Christlichen Wissenschaft halfen uns, den Strahlenglanz von Gottes Liebe mit der Welt zu teilen. Gott veranlasst jeden von uns, ganz natürlich auf das helle und erfreuliche Sonnenlicht der Wahrheit zuzugehen. Wenn wir beten um zu wissen, dass die Menschheit immer von Wahrheit und Liebe herbeigerufen wird und dass der Mensch Gottes sich in Wirklichkeit nach einem tieferen Verständnis des Christus sehnt, beseitigen wir die Blockade gegen Leseraumaktivitäten in unserem eigenen Denken. Und wir werden herausfinden, dass die Leute gar nicht anders können als zu kommen und von dieser Quelle der Liebe zu trinken.

Erstveröffentlichung im
Christian Science Journal

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Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

– Mary Baker Eddy, Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 353

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