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Gebet: die Grundlage für unsere Lesezimmer

Aus der November 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Könnten unsere Lesezimmer jemals den Plan der göttlichen Liebe verfehlen?

Ja, das könnten sie, aber nur wenn wir es zulassen. Das Mittel, um jedes Lesezimmer zum Erfolg zu führen, ist Gebet — Gebet, das uns die Erscheinungsformen des sterblichen Gemüts erkennen läßt und uns befähigt, ihnen entgegenzutreten.

Gebet hat viele Dimensionen. Reines Verlangen kann z. B. eine Art Gebet sein, denn Verlangen schließt weit mehr in sich als selbstgefällige Billigung. Nach etwas zu verlangen heißt, sich danach zu sehnen. Mrs. Eddy schreibt: „Wenn unsere Bittgebete aufrichtig sind, so bemühen wir uns um das, was wir erbitten; und unser Vater, der in das Verborgene sieht, wird's uns vergelten öffentlich.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 13.

Wenn wir aufrichtig wünschen, daß unsere Lesezimmer ihren Zweck erfüllen, wird uns bald bewußt, daß wir dafür arbeiten müssen. Das schließt christlich-wissenschaftliche Behandlung ein — Behandlung, die den Annahmen des sterblichen Gemüts und deren vergegenständlichtem Augenschein energisch entgegentritt und sie zerstört. Studiert man in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy die allegorische Gerichtsverhandlung S. ebd., S. 430–442., sieht man deutlich, mit welcher Tatkraft der Anwalt (die Christliche Wissenschaft) den „Sterblichen Menschen“ verteidigt und welch großartige Resultate erzielt wurden. Unsere Lesezimmer verdienen — und benötigen — dieselbe ausgezeichnete geistige Verteidigung.

Behandeln heißt nicht, sich verschwommen vorzustellen, daß in Wirklichkeit ja alles in Ordnung ist. Behandlung ist spezifisch, direkt, inspiriert — sie deckt die mentalen Irrtümer auf, die auf der betreffenden Situation lasten, und beseitigt sie. Dieses Aufdecken kommt nicht so sehr durch menschliche Analyse zustande als dadurch, daß wir für die ununterbrochene Offenbarung des Gemüts empfänglich sind. Mehr als alles andere macht uns diese Aufgeschlossenheit für die wissenschaftliche Wahrheit des Seins zu verständnisvollen, erfolgreichen Heilern.

Die illusorischen Barrieren des sterblichen Gemüts möchten das Gemeinwesen von der Botschaft der Wahrheit trennen. Diese Schranken mögen als Probleme des Lesezimmers selbst auftreten — z. B. als Mangel an Geldmitteln oder an Personal, eine schlechte Lage, Gleichgültigkeit seitens der Kirchenmitglieder — oder einfach als Interesselosigkeit des Gemeinwesens. Manchmal sind die Lügen des sterblichen Gemüts unwissend (die Auswirkung bewußter oder unbewußter weltweiter Annahmen), manchmal können sie auch in boshafter Absicht auf uns zukommen; auf jeden Fall sind sie aber machtlos und unwirklich. Das wird offenbar, wenn Wahrheit sie zerstört.

Beim Beten müssen wir das Denken stets von dem endlichen Begriff zur unendlichen Wahrheit emporheben. Mangel gehört gewiß nicht zum Plan der göttlichen Liebe. Die geistige Wirklichkeit ist vollständig, da sie dem vollkommenen Gemüt entspringt. Die Entwicklung eines Lesezimmers vollzieht sich nicht von der Unvollständigkeit zur Vollständigkeit. Ebensowenig fehlt unseren göttlich inspirierten Plänen die Substanz, verwirklicht zu werden, weil die Vorstellungen des Gemüts jene unendliche Intelligenz widerspiegeln, die sie hervorbringt. Gemüt verleiht jeder Idee geistige Weisheit, Vollkommenheit, Schönheit, Lebenskraft.

Im ersten Kapitel des ersten Buches Mose wird auf symbolische Weise des Gemüts Einheit von Plan und Substanz beschrieben und der göttliche Schöpfungsplan dargelegt: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“ 1. Mose 1:3. Mit der Offenbarung des göttlichen Vorsatzes — Licht — erscheint auch die geistige Substanz, die ihn erfüllt. Es bedarf keiner helfenden Hand, keines zusätzlichen schöpferischen Ursprungs. Gemüt ist der Architekt, der Baumeister und das Ergebnis.

Es ist also klar, daß alles, was Geist plant, auch vom Geist erhalten und verwirklicht wird. Da unsere Lesezimmer dazu dienen, der Menschheit auf die Dauer die Christliche Wissenschaft darzubieten, braucht ihnen kein Geld, Personal oder die geeignete Lage zu fehlen, um ihren Zweck wirkungsvoll zu erfüllen. In Wirklichkeit schließt das Gesetz des Geistes jede Leere oder Lücke aus und beschafft alles Notwendige. Die Allgegenwart des Geistes versorgt uns mit immer verfügbarem Guten, das im Menschen widergespiegelt wird. Unbegrenzte Substanz ist keine ziellose Masse, sondern Gemüt und seine geordnete Offenbarwerdung. Jede Idee des Gemüts bleibt an ihrem rechten Platz und muß den ihr vom Gemüt zugewiesenen Plan erfüllen. Durch erwartungsvolles Gebet können wir die ununterbrochene Gegenwart einer jeden Eigenschaft sichtbar werden lassen, die in unseren Lesezimmern benötigt wird. Wenn unsere Beweggründe in der Wirklichkeit verankert sind, können wir darauf vertrauen, daß die göttliche Liebe jedes Kirchenmitglied (auch uns selbst) zum geeigneten Dienst führt und das Lesezimmer mit dem richtigen Personal versorgt.

Welche Anpassungen auch nötig sein mögen, sie werden in der rechten Weise zustandekommen, wenn wir unser Denken mehr mit dem Geist in Einklang bringen. Persönliche Meinungen können falsch sein. Selbst wenn wir die Erfordernisse richtig einschätzen, können niemals befriedigende oder dauerhafte Resultate dadurch hervorgebracht werden, daß wir andere manipulieren. Wir müssen bereit sein, die Lösung der göttlichen Liebe zu überlassen. Das göttliche Prinzip bewegt sich immer präzise und weise. Sind unsere Gebete aufrichtig, können wunderbare Dinge geschehen.

Unser Gebet für das Lesezimmer sollte auch das Gemeinwesen einschließen, die Ansichten des sterblichen Gemüts über den Menschen anfechten und jede Annahme zurückweisen, daß Widerstand gegen die Wahrheit den Menschen von seinem göttlichen Prinzip und Gemüt trennen könne. Nicht irgendwelche Tatsachen des Seins, sondern Annahmen fesseln anscheinend die Menschen und machen sie für das geistige Licht in ihrer Mitte blind.

Unfehlbare Treue gegen Wahrheit gab Christus Jesus Sicherheit und Gesundheit und ermöglichte es ihm, die Aufgaben zu erfüllen, die seine Mission erforderten. Durch unsere Treue zur göttlichen Wissenschaft — die wir mit der Welt teilen möchten — können wir unsere Lesezimmer gut weiterführen und sie aktiv und sicher unterhalten. Und wir müssen dies tun, damit sie ihre Aufgabe erfüllen können.

Nichts ist kraftvoller als geduldiges Gebet. Wir müssen dieses Werkzeug ergreifen und es benutzen — und immer wieder benutzen. Das Gesetz der Liebe ist das Gute, und wir können erwarten, Beweise dafür zu finden, daß dieses Gesetz unsere Lesezimmer regiert. Dann werden wir erkennen, daß das, was uns zuerst als strenge Forderung des Prinzips erscheinen mag, der zärtliche Ansporn der Liebe ist.

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Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

– Mary Baker Eddy, Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 353

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