Am Ende eines sehr vollen Tages, an dem ich Angehörigen geholfen hatte, konnte ich einen Augenblick Pause machen. In der Vergangenheit war die vertraute Arbeit, Sachen einzupacken und ein Haus für eine mehrmonatige Abwesenheit vorzubereiten, mit Stress und Unstimmigkeit verbunden gewesen. Doch nun kam mir der Gedanke: „Ich bin zufrieden. Alles ist gut.“ Diese Engelsbotschaft beglückte mich sehr.
Ich hatte über viele Jahre hinweg unermüdlich nach seelischem Frieden gesucht, und nun fühlte er sich ganz natürlich an. Obwohl Frieden unser göttliches Recht ist, da wir Gottes Kinder sind, war es mir wichtig, den meinen bewusst zu empfinden und kontinuierlich zu verteidigen.
Als Teenagerin und junge Frau hatte ich oft unter Gedanken wie „Du bist zu dick; du bist hässlich; du bist dumm“ gelitten, die mir in einem endlosen Kreislauf durch den Kopf gingen. Ich wusste theoretisch, dass nichts davon stimmte, doch wenn ich auf die Worte hörte und die Botschaft akzeptierte, litt mein Selbstbewusstsein und ich fühlte mich unliebenswert und ungenügend. Sie zogen außerdem eine medizinisch diagnostizierte Depression und Essstörung nach sich.
Während eines weiterführenden Studiums fing ich an, mich mit der Christlichen Wissenschaft zu beschäftigen. Ich entdeckte, dass ich ein göttliches Recht habe, wiederkehrende und verletzende Botschaften über mich zurückzuweisen und durch die Wahrheit über mein geistiges Selbst als Gottes Kind zu ersetzen. Die schädlichen Botschaften waren ungerecht und unterminierten mein Gefühl von Identität. Ich fing an, meine Gedanken zu verteidigen, indem ich diese Botschaften jeden Tag durch geistige Wahrheitsaussagen ersetzte.
Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass geistige, wissenschaftliche Wahrheitsgedanken umwandeln – sie ändern das Denken, heilen unser Leben und führen alle ehrlichen Sucherinnen und Sucher zu einem tieferen Verständnis von Gott und dem Menschen. Beim Lesen der Bibel zusammen mit dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, entdeckte ich eine neue Denkweise. Ich erkannte, dass wir vollständig geistig sind und ein unanfechtbares göttliches Erbe besitzen. Glück, Frieden und Zufriedenheit sind natürliche, geistige Eigenschaften, die wir als Kinder Gottes, des Geistes, widerspiegeln. Wenn etwas uns das Gegenteil einreden will, kommt es nicht von Gott und ist somit nicht wahr.
Früher hatte ich die allzu übliche Sicht vom Menschen akzeptiert, dass wir materiell und sterblich sind und ständig an seelischen und körperlichen Problemen leiden können. Viele meiner Gleichaltrigen in Schule und Uni erhielten eine Therapie wegen Angstzuständen, Depressionen und verschiedenen Neurosen, und so machte ich eine Weile lang ebenfalls eine Therapie bezüglich meiner seelischen Herausforderungen – und untersuchte das Warum, Wie, Wann und Wo der Ursprünge der negativen Erwartungen, die ich an mich stellte.
Obwohl ich solch eine psychologische Behandlung erst tröstlich fand und meine Therapeutin sehr mitfühlend war, brauchte ich die radikale Veränderung, die ich durch die Christliche Wissenschaft in Bezug auf meine seelische Gesundheit erlebte. Statt mich mit dem Problem zu identifizieren und zu versuchen, es mithilfe von Medikamenten oder Beratung zu handhaben, lernte ich, mich von dem falschen mentalen Kreislauf abzuwenden und stattdessen sehr genau auf Gott zu lauschen. Meine Medizin bestand aus geistigen Ideen, die mein göttliches Erbe bestätigten – Gott ist mein Vater und meine Mutter und ich bin Seine fehlerfreie Schöpfung.
Mein Denken im Gebet auf ein Ideal bzw. einen vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen zu richten, wurde meine tägliche Arbeit. Wissenschaft und Gesundheit enthält etliche Anweisungen, die uns auffordern, unser Denken zu regieren. Sie enthalten gleichzeitig eine herrliche Verheißung der Freiheit. Eine Stelle lautet beispielsweise: „Halte das Denken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, und du wirst diese in dem Verhältnis erleben, wie sie dein Denken beschäftigen“ (S. 261).
Also beschäftigte ich mich damit, den Menschen als Gottes geliebtes Kind wahrzunehmen, ewiglich lieblich und geliebt. Ich ging sieben Synonymen für Gott auf den Grund, die Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit verwendet (Prinzip, Gemüt, Seele, Geist, Leben, Wahrheit, Liebe), und identifizierte mich mit Eigenschaften, die mit jedem dieser Synonyme einhergehen.
Ich beharrte darauf, dass ich die Fertigkeiten und Fähigkeit habe, richtig zu denken, logisch zu folgern und Aufgaben umsichtig durchzuführen, da Gott unendliches Gemüt, die Quelle aller Weisheit und Intelligenz, ist – also kann ich nicht dumm sein! Ich bestätigte, dass Seele die Quelle der Ruhe, Vollständigkeit und Lieblichkeit ist und dass ich schön, zufrieden und ausgeglichen bin – also kann ich nicht hässlich, verzweifelt oder zu dick sein.
Als ich auf diese Weise mit den Synonymen arbeitete, errichtete sich ein ganzes Bollwerk gegen mentale Angriffe um mich. Da Prinzip meine feste Grundlage und meine Rüstung ist, können unwillkommene Suggestionen mein Denken weder übermannen noch beherrschen. Geist ist mein Schöpfer und erhält meine geistige Vollkommenheit als geliebte Idee Gottes aufrecht. Gott ist Leben und hat mich zum göttlichen Ebenbild erschaffen; daher bin ich aktiv, voll Energie und produktiv. Ich bin weder deprimiert noch durch ein chronisches Leiden behindert. Göttliche Wahrheit verteidigt meinen Charakter, meine Integrität und meine Würde als Kind Gottes, daher bin ich nicht verunglimpft, geschmäht, noch in Aufruhr verwickelt. Liebe umgibt mich mit der Verheißung, dass ich von Gott geliebt und beschützt bin und nicht in Schubladen gesteckt, die das Gegenteil meines wahren Selbst ausmachen.
Dieser Bibelvers gab meinem täglichen Einsatz Auftrieb: „Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eurer Gesinnung, damit ihr prüfen könnt, was der gute, wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist“ (Römer 12:2). Hässliche Suggestionen über meine Identität abzulegen, aufmerksam darüber zu wachen, was über die Schwelle meines Bewusstseins kommt, und täglich meine natürliche geistige Vollkommenheit zu bestätigen verlieh meinem Leben Kraft und Inspiration.
Mein Frieden stellte sich still und ohne großes Aufsehen ein. Als ein Jahr aufs andere folgte, traten die negativen Selbstaussagen über mich seltener auf. Ich ließ mich nicht mehr von ihnen vereinnahmen, als ich mich in geistigen Wahrheitsgedanken verankerte. Irgendwann verließen mich die unwillkommenen Suggestionen vollständig, die Depression verschwand, die Spannungen in Verbindung mit meiner Nahrungsaufnahme lösten sich auf, und ich aß normal. Die Schlacht war geschlagen, und ich war dankbar für den Sieg.
Was höre ich heutzutage? Gottes Engelsbotschaften. Wissenschaft und Gesundheit offenbart diese Kommunikation als den Christus – „die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (S. 332). Der Christus ist ewiglich in unserem Bewusstsein präsent, und wir sind von Natur aus dafür empfänglich und zugänglich.
Die Christliche Wissenschaft stellt ein Gegenmittel für seelische Leiden oder Störungen bereit, indem sie uns befähigt, unsere wahre Natur als geistig und als Widerspiegelung von Schönheit, Vollkommenheit und Herrlichkeit zu erkennen. Seelischer Frieden ist ein von Gott verliehenes Recht, doch wenn es hinterfragt wird, liegt unsere Verteidigung darin, die Gegenwart eines allmächtigen Gottes zu bestätigen und zu akzeptieren, der mit liebevoller und zärtlicher Autorität fortwährend zur gesamten Schöpfung spricht.
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