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Unsere Lesezimmer

Aus der August 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der vielen von Mrs. Eddy ins Leben gerufenen Tätigkeiten der christlich-wissenschaftlichen Organisation ist die der Lesezimmer. Die Zweig-Kirchen Der Mutter-Kirche und viele Vereinigungen unterhalten ein Lesezimmer. Alle Schriften der christlich-wissenschaftlichen Bewegung können dort gelesen, entliehen oder gekauft werden. Die Ruhe und der Friede, die diese Lesezimmer gewähren, bieten Gelegenheit zu ungestörtem Forschen. Dem Denken des Forschers oder Fragers können sich dort tiefe geistige Wahrheiten entfalten, die ihn befähigen, erfrischt und gestärkt seinen Weg zu gehen.

Im Propheten Jesaja lesen wir: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser! und die ihr nicht Geld habt, kommet her, kaufet und esset; kommt her und kauft ohne Geld und umsonst beides, Wein und Milch!” Ist dies nicht die Einladung, die jedes christlich-wissenschaftliche Lesezimmer an alle Menschen richtet? An die Mühseligen, die Kummervollen, die Kranken, die Sündigen, die Hungrigen, die Unbefriedigten,— an alle ergeht derselbe liebevolle, beharrliche Ruf: „Kommet her zum Wasser!” Auf Seite 598 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gibt Mrs. Eddy für „Wein” die geistige Bedeutung: „Inspiration, Verständnis”. Wir können sicherlich in diesen gesegneten Heiligtümern der Wahrheit „ohne Geld und umsonst” Inspiration und Verständnis,— ja, und die Milch, die stärkt, für den Sucher nach der Wahrheit unverfälscht erlangen.

Vielleicht kann man die Arbeit derer, die mit den Lesezimmern in Verbindung stehen, mit dem Öffnen der Tür zu diesem Festmahl der Liebe vergleichen. Ihre ernste, liebevolle Arbeit und ihre gewissenhafte Beachtung der im Kirchenhandbuch für die Unterhaltung der Lesezimmer niedergelegten Regeln, ihr herzliches Verlangen, den Bedürfnissen der Besucher aufmerksamste Beachtung zu schenken, öffnet sicher die Tür weit zu diesem Fest; und auch der vorbeigehende Bedürftige wird den Ruf: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid”, hören. Der Ruf ergeht an jedermann. Wenn wir über das Wort „jedermann” nachdenken, wird es uns klar, daß niemand außerhalb des Bereichs der Wahrheit ist, daß die Schafe, welcher Herde sie auch angehören mögen, liebevoll eingeladen sind, aus diesem Brunnen der Wahrheit zu trinken.

Wahrscheinlich sind die Worte, die Mrs. Eddy einst an einen Ersten Leser schrieb, genau so auf diejenigen anwendbar, die sich den Tätigkeiten in einem Lesezimmer oder jeder anderen Kirchentätigkeit widmen. In „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 247) sagt sie: „Ziehe die Kleider Christi an, und du wirft erhöht werden und wirst alle Menschen zu dir ziehen”. „Die Kleider Christi anziehen” heißt ohne Zweifel, einen falschen Sinn von Persönlichkeit ablegen und demütig werden, eine solche Liebe haben, daß sie hinausreicht und die Bedürftigen und Hungrigen in die Stille und den Frieden des Hauses Gottes bringt, damit sie gespeist werden.

Die Lesezimmer sind breite Straßen für das klare, unverfälschte Wort Gottes; und nichts kann dieses Wort vernichten oder zudecken und unwirksam machen. Es ist möglich, daß wir wachsam sein müssen gegen die Einwände des sogenannten sterblichen Gemüts, die uns einreden wollen, daß verschiedene materielle Zustände, wie z.B. Örtlichkeit, nachteilig seien. Unser Beweis beginnt gerade da, wo wir im Augenblick stehen; und nur durch das Heilen jener Gedanken und dadurch, daß wir Gott und Seine Kundwerdung als allgegenwärtig erkennen, können wir das erlangen, was wir bessere Zustände nennen.

Die Kundwerdung der Wahrheit kommt gerade dahin, wo sie nötig ist, ohne Rücksicht auf Örtlichkeit oder irgend einen andern materiellen Zustand. Wo immer auch Jesus war, in der Wüste oder auf der Landstraße, fanden ihn die Sucher nach der Wahrheit. Ist der Christus, den Jesus in seinem Denken erhöhte, nicht immer noch so mächtig wie damals, als er auf Erden war? Ist der Christus nicht gerade da, wo ihn das hungernde Herz sucht? Wenn uns dies klar ist, entfaltet sich uns der rechte Posten, und nichts kann uns hindern, ihn auszufüllen; denn es zeigt sich, daß die einzige Beschränkung, die es gab, beseitigt ist, und unsere Füße werden auf den höheren Posten gestellt und unsere Grenzen erweitert.

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Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

– Mary Baker Eddy, Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 353

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