Eines der großen Probleme, mit denen die Menschheit derzeit fertigzuwerden versucht, ist die Furcht vor Klimawandel und den Auswirkungen auf die Umwelt. Es herrscht verständlicherweise sehr viel Sorge hinsichtlich dieses Problems, und viel menschliche Mühe fließt in die physikalische und chemische Bekämpfung des Klimawandels ein. Doch Initiativen, die aus einer materiellen Perspektive erwachsen, sind keine Abhilfe, denn sie ziehen die Auswirkungen des Denkens auf die Ergebnisse nicht mit in Betracht.
Die Resultate einiger Experimente in der Quantenphysik deuten auf die Auswirkungen unserer Gedanken auf unser Erleben hin. Sie zeigen, dass sich das, was eine Physikerin oder ein Physiker beispielsweise hinsichtlich eines Experiments mit Lichtpartikeln weiß oder mit bedenkt, auf das Ergebnis des Experiments auswirkt (siehe Interview mit Laurance Doyle und Brian Kissock, „Die ‚wissenschaftliche Erklärung des Seins‘ unter die Lupe genommen“, Herold-Online, 25. August 2022). Angesichts dessen ist es angemessen zu folgern, dass die menschliche Erfahrung allgemein unser Denken widerspiegelt.
Die Christliche Wissenschaft geht einen Schritt weiter und bietet eine einzigartige Möglichkeit, das Wesen und die Lösung von Problemen aller Art aufzuzeigen, mit denen die Menschheit konfrontiert wird. Mary Baker Eddy schreibt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Christliche Wissenschaft erklärt alle Ursache und Wirkung für mental, nicht für physisch“ (S. 114). Wissenschaft und Gesundheit erhellt auch die geistige Natur der Wirklichkeit. Es mag also nützlich und sinnvoll sein, den Klimawandel zu bekämpfen, doch jede dahingehende Bemühung beruht auf der Akzeptanz, dass das Leben materiell ist und auf Materie sowie der Wechselwirkung der Materie mit sich selbst beruht. Dieses Konzept lässt den göttlichen Geist, Gott, außer Acht und zieht die mentale Natur jeder Erfahrung, einschließlich unseres Erlebens des Wetters, nicht mit in Betracht.
Wenn alle Ursachen und Wirkungen mental und nicht physisch sind, folgt daraus logisch, dass das mentale Klima der Menschheit sich auf unsere Erfahrung des physischen Klimas auf Erden auswirkt. Es ist also wichtig und lohnenswert, das Klima und die Atmosphäre des Denkens mit in Betracht zu ziehen, insbesondere, wie Christus Jesus bewiesen hat, die Auswirkung eines Verständnisses von Gott.
Aus dem Bericht von Jesu Leben im Markusevangelium geht hervor, dass wir fähig sind, Gottes Kontrolle über das Wetter zu demonstrieren. Er und seine Jünger waren auf dem See von Galiläa, als ein starker Wind aufkam und hohe Wellen verursachte, die ihr Schiff mit Wasser und die Gedanken der Jünger mit Todesangst füllten. Jesus schlief friedlich, also weckten sie ihn angstvoll auf.
Jesus war sich seines Lebens in Gottes Gegenwart ständig bewusst – einer göttlich natürlichen Umgebung des Friedens. Aus dieser Sichtweise der Sicherheit von Gottes Erhabenheit und vollkommenem Frieden war er augenblicklich fähig, die überwältigende Furcht der Jünger zum Schweigen zu bringen. Jesu geistiges Bewusstsein führte dazu, dass sich der Wind beruhigte und „eine große Stille“ entstand (siehe Markus 4:35–41).
Im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit, das das geistige Verständnis biblischer Begriffe wiedergibt, finden wir eine Definition von Wind. Die widersprüchlichen Beschreibungen im ersten Absatz dieser Definition deuten auf den Unterschied zwischen Jesu geistiger Perspektive und der Sichtweise seiner Jünger hin: „Wind. Das, was auf die Macht der Allmacht und auf die Bewegungen der geistigen Regierung Gottes hinweist, die alle Dinge umfasst. Zerstörung; Zorn; sterbliche Leidenschaften“ (S. 597).
Wenn Jesus den Sturm durch einen mit geistigem Frieden und der Sicherheit von Gottes liebevoller Herrschaft erfüllten Gedanken stillen konnte, was sagt uns das darüber, was passiert, wenn das Denken mit der entgegengesetzten Einstellung wie Furcht, Egoismus, Gier, Wut, Hass, Rache erfüllt ist?
Wissenschaft und Gesundheit verbindet zerstörerisches Wetter mit einer stürmischen Einstellung, wenn es die Auswirkungen des sterblichen Gemüts, eines Glaubens an eine Mentalität außerhalb von Gott, von denen des unsterblichen Gemüts, Gottes, abhebt: „Irrende Kraft ist ein materieller Glaube, eine blinde, fälschlicherweise sogenannte Gewalt, das Ergebnis des Willens und nicht der Weisheit, des sterblichen Gemüts und nicht des unsterblichen. Sie ist der tosende Wasserfall, die verzehrende Flamme, das Brausen des Sturms. Sie ist Blitz und Orkan, alles, was selbstsüchtig, niederträchtig, unehrlich und unrein ist.“
Und hinsichtlich einer Lösung heißt es weiter: „Moralische und geistige Macht gehören Geist an, der ‚den Wind in Seine Hände‘ fasst; und diese Lehre stimmt mit Wissenschaft und Harmonie überein“ (S. 192).
Wie sieht das mentale Klima der Menschheit aus? Zeichnet es sich durch moralische und geistige Qualitäten oder indignierte Reaktionen, extreme Meinungen, Wut, Furcht, Empörung, Selbstrechtfertigung und Egoismus aus? Letztere, Eigenschaften des menschlichen Willens, die die Atmosphäre des sterblichen Denkens erfüllen, können sich physisch in extremen Temperaturen, Dürre, zerstörerischem Wetter wie riesigen Stürmen und Tornados oder Vulkanausbrüchen widerspiegeln.
Doch die Christliche Wissenschaft zeigt uns einen Weg nach vorn. Diese destruktiven Ergebnisse werden im Grunde durch unsere Unkenntnis von Gott hervorgerufen, der göttliches Leben sowie göttliche Wahrheit und Liebe ist. Was wir brauchen, ist eine Veränderung unseres Konzepts von Gott, dem harmonischen Prinzip des Universums – ein tieferes und größeres und vollständig geistiges Verständnis von Gott als Liebe und Wahrheit. Mit anderen Worten, wir müssen uns als Gottes Manifestation sehen. Das schließt die Erkenntnis ein, dass wir der Ausdruck der Liebe und ihrer Eigenschaften sind – Frieden, Harmonie, Anteilnahme, Mäßigkeit und Zuversicht – und dass wir die gottgegebene Fähigkeit besitzen, einander in dieser Weise wahrzunehmen und zu erkennen.
Wissenschaft und Gesundheit führt in der „wissenschaftlichen Übertragung des sterblichen Gemüts“ die Stufen bzw. Phasen auf, die das menschliche Denken auf dem Weg zu einem Verständnis von Gott durchläuft (siehe S. 115–116). Eine der leicht zu übersehenden sterblichen bzw. vorübergehenden Eigenschaften darin ist „Mäßigkeit“. Der Apostel Paulus zählt dieses Konzept (hier als „Selbstbeherrschung“ bezeichnet) zu den wichtigen Früchten des Geistes (siehe Galater 5:22). Selbstbeherrschung bzw. Mäßigkeit wird als maßhalten, vernünftig sein, angemessen handeln definiert; zu den Gegenteilen gehören Extremismus und Unvernünftigkeit. Man könnte Mäßigkeit als einen Zustand innerer Ruhe, ungestörten Wohlbefindens, geistiger Balance und Stabilität aufgrund von Gottvertrauen und der Erkenntnis der Allmacht und Immergegenwart der Liebe erkennen und im Leben ausdrücken. Die dynamische, lebendige Tätigkeit göttlich veranlasster Geduld, Ruhe und göttlichen Friedens ist ein Gegengewicht und löscht die Hitze überschwänglicher Emotionen, Ressentiments, Wut und Selbstrechtfertigung.
Mentale Einflüsse, die nicht von Liebe ausgehen, sollten entsprechend erkannt und zurückgewiesen werden. Die Schöpfung des Gemüts und die Umwelt der Liebe enthalten weder Wut noch Zerstörung. Das menschliche Denken zu verbessern, zu erheben und umzuwandeln, indem man Gottes Wesen erkennt und die göttliche Macht von Gottes natürlichem Gesetz der Harmonie fühlt, beginnt damit, dass man unharmonische mentale Extreme abweist und berichtigt. In dem Maße, wie diese Extreme durch Sanftheit, Fürsorge, Güte, Großzügigkeit, Ehrlichkeit, Anteilnahme, Vergebung, Selbstlosigkeit ersetzt werden – die göttliche Natur sowie Attribute, die Gott jedem Menschen verleiht –, hat die bessere Atmosphäre des Denkens positive Auswirkungen, wie besseres Wetter, ein moderateres Klima und eine harmonisierte menschliche Erfahrung.
Wenn wir unsere von Gott erschaffene Natur zunehmend fühlen und unter Beweis stellen, wird uns die göttliche, ewige, harmonische Schöpfung immer klarer. Tatsache ist, dass das wahre, geistige Universum jetzt Gottes eigene Manifestation ist, der Ausdruck von allem, das Gott ist. Und wir sind als die geliebten Kinder bzw. Ideen des Gemüts in diesem Ausdruck enthalten, was bedeutet, dass unsere vollständige Natur geistig und von Gott abgeleitet ist. Wenn wir uns dieser göttlichen Tatsachen bewusst sind, können wir wissen, dass das Wetter und unser Klima in der Tat von Gott, Prinzip, Seele, Leben, regiert werden.
Mrs. Eddy spricht vom geistigen Fortschritt der Menschheit und dessen Auswirkungen auf das Wetter, wenn sie schreibt: „... die Atmosphäre des menschlichen Gemüts, wenn es vom Selbst befreit und von göttlicher Liebe durchdrungen ist, [wird] diesen geläuterten, subjektiven Zustand in einem klareren Himmel, in weniger Gewittern, Wirbelstürmen und extremen Fällen von Hitze und Kälte widerspiegeln ...“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 265).
Unsere Gebete und die Art, wie wir leben, können dem Klima der Welt helfen, indem sie bestätigen, dass Leben Geist, das Gute, ist und dass die gesamte Schöpfung innerhalb der Atmosphäre der Liebe existiert und verbleibt. Das göttliche Gemüt ist das einzige Gemüt und die einzige Ursache, und die göttliche Liebe ist die einzige Macht. Und da wir die Nachkommen von Gemüt und Liebe sind, bestehen wir aus der Weisheit und Intelligenz des Gemüts und sind die Ausstrahlung der Anteilnahme, Ausgeglichenheit und Macht der Liebe. Das ist unsere göttliche Natur, unser natürlicher Zustand als Kinder Gottes. Wenn wir bewusst in der reinen und harmonischen Atmosphäre der Liebe leben, wird sich das Klima der Erde als ausgeglichen und sicher erweisen, und die Umwelt wird erneuert.