Im Buch Jesaja sagt Gott, dass Er die Menschen zu Seiner Herrlichkeit geschaffen, gebildet und gemacht hat (siehe 43:7). Wie ermutigend zu wissen, dass wir zur Herrlichkeit Gottes geformt sind!
Und wie genau ist unsere herrliche Gestalt? Sicherlich nicht verletzlich, begrenzt oder physisch und verderblich. Nein, Gottes Herrlichkeit, die in allem enthalten ist, was Er erschafft, muss gänzlich und absolut gut und geistig sein, denn Gott ist alles Gute, Geist.
Das unendliche Gemüt, Gott, der göttliche Geist, hat die gesamte Schöpfung geistig, schön und präzise erschaffen. Und wir können dankbar sein, dass das göttliche Gemüt nur vollkommene, geistige Formen erschafft – Formen der Schönheit, Intelligenz, Kraft, Vollständigkeit usw. Wir werden in Gottes eigenem Bewusstsein, dem göttlichen Bewusstsein, gestaltet und aufrechterhalten.
Das menschliche Konzept von Knospen, Blüten und Menschen besagt, dass sie materielle Formen haben, doch die Christliche Wissenschaft lehrt, dass Gottes Schöpfung nicht aus physischen Formen besteht. Ja, die Regierung des Gemüts gewährleistet, dass die Identität der göttlichen Schöpfung ausschließlich geistig bleibt. Mary Baker Eddy hilft uns auf Seite 62 von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, diese Tatsache auf unsere heutige Situation zu beziehen, indem sie schreibt: „Das göttliche Gemüt, das die Knospe und die Blüte bildet, wird für den menschlichen Körper sorgen, ebenso wie es die Lilie kleidet; aber kein Sterblicher soll sich in Gottes Regierung einmischen, indem er mit Gesetzen irrender, menschlicher Begriffe dazwischentritt.“
Wir alle sind individuelle Ideen des Gemüts – mental und deutlich hier im göttlichen Gemüt geformt. Nur ein irriges Verständnis von der Existenz könnte uns an die Materie binden. Wir sind geistig geformt, und es ist weise, unser Selbstverständnis zu der Tatsache wachsen zu lassen, dass wir geistig sind.
Es gibt auch keine unterschiedlichen Versionen der Schöpfung, sondern nur eine. Als Resultat des Gemüts sind unsere Form und Individualität ausschließlich von Gott definiert. Wir sind kein physischer Organismus; wir wurden fehlerfrei erschaffen, vom Charakter Gottes, des Geistes, skizziert. Als Gottes Ebenbild spiegeln wir Gottes Natur und nur sie wider.
Wir können dankbar sein zu wissen, dass unsere göttlich verliehene Form keine Vorstufe der Vollkommenheit durchlaufen muss. Die Autorität des Gemüts gewährleistet, dass unsere Form und Substanz nahtlos und ewig sind. Es ist sehr inspirierend zu erkennen, dass die göttliche Form zeit- und alterslos ist – vom Gemüt erhalten und im Gemüt geborgen. „In der Wissenschaft gehen Form und Individualität niemals verloren; Gedanken sind umrissene, individualisierte Ideen, die immerdar als fassbare, wahre Substanz dem göttlichen Gemüt innewohnen, da sie ewig bewusst sind“, erklärt Mary Baker Eddy (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 103). Wir müssen nicht versuchen, die Form von Gottes vollkommenen Söhnen und Töchtern anzunehmen, sondern im Gebet begreifen, dass wir diese göttliche, ideale und herrliche Form bereits haben.
Als Freunde von mir ein Kind erwarteten, wurde ihnen gesagt, dass ein genetisches Problem vorliege und ihre Tochter sich nicht normal forme. Das war am Anfang der Schwangerschaft und die Eltern fingen sofort an zu beten.
Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Das Bewusstsein baut einen besseren Körper auf, wenn der Glaube an Materie überwunden worden ist. Berichtige die materielle Auffassung durch geistiges Verständnis, und Geist wird dich neu bilden“ (S. 425). Die Formung dieses neuen Familienmitglieds aus verbesserter oder auch bildschöner Materie war weder das Ziel noch der Fokus ihrer Gebete. Vielmehr wollten sie erkennen, dass das authentische Verständnis vom Körper die gottgegebene geistige Identität ist, ausschließlich vom Bewusstsein des göttlichen Gemüts geformt und regiert. Allein Gemüt, so erkannten meine Freunde, ist Vater und Mutter seiner Ideen. Das Mädchen kam ohne jede Missbildung zur Welt, was mit Freudentränen erkannt wurde, und ist heute fröhlich und aktiv.
Im Gebet hilft uns eine demütige Selbstlosigkeit, die mental unsere geistige Form und Identität akzeptiert, Gottes unendliche Natur zu verstehen und zu lieben. Zu dieser Selbstlosigkeit gehört, jede Vorstellung eines einzigen materiellen Aspekts aufzugeben. Wir sind kein physischer, alternder Körper. Unsere Kraft und Fähigkeiten existieren nicht in einem materiellen Verständnis vom Dasein. Als Gottes Ideen sind wir kompetent, denn wir sind von Geist geformt. Alle Fähigkeiten und Eignungen sind alterslos in Geist geborgen.
Diese Art von tiefem Gebet kann täglich mehr von unserer Natur als Gottes eigener Ausdruck offenbaren. Wir sind aus Gemüt empfangen; nur Gemüt legt unsere Identität fest, und es gibt kein anderes Gemüt. Es ist gut, sich das immer wieder klarzumachen. Irrige Konzepte vom Körper oder von unserer Identität können ausgeräumt werden, wenn wir zugeben, dass wir als Formen des Gemüts geistig und ausschließlich durch Gottes Güte und Natur entwickelt wurden. Wir können uns ganz offen freuen, denn wie Lied Nr. 51 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft sagt, sind wir herrlich und ausschließlich von Gott als Mensch geformt, der auf diese Weise des Schöpfers eigenen Geist widerspiegelt.
Die uns verliehene herrliche geistige Form ist wahrhaftig ein Besitz von unschätzbarem Wert. Wir können dafür empfänglich werden, die Gegenwart und den Einfluss des Geistes zu fühlen, der nicht nur unsere Gedanken, sondern auch unseren Charakter und unser Tun formt.
