Um das Jahr 2005 beschloss ich, meinen langjährigen Wunsch anzugehen, mich selbstständig zu machen. Ich setzte einen Plan auf, der es mir ermöglichte, in Teilzeit am Aufbau des neuen Geschäfts zu arbeiten. Ich gründete eine Firma, nahm ein Darlehen auf und erwarb ein teures Stück Land, das für mein neues Geschäft erforderlich war, nämlich, ein ökologisch nachhaltiges Haus zu bauen und zu verkaufen. Als ich mich auf den nächsten Schritt vorbereitete, kam die Rezession. Das Grundstück verlor einen erheblichen Teil seines Werts, und meine Idee, Häuser zu bauen, war finanziell nicht mehr durchführbar. Es hatte den Anschein, als ob mein im Werden befindliches Geschäft zeitlich schlecht geplant und der Konjunkturflaute des Boom-Bust-Zyklus zum Opfer gefallen war. Auch mein Arbeitgeber war betroffen, und meine Stelle erforderte, an vorderster Front bei den Anpassungen mitzuwirken, die das Unternehmen finanziell gesund halten, Entlassungen vermeiden und Dienstleistungen erbringen sollten, selbst für die Kunden, die finanziell zu kämpfen hatten.
Ich hatte als Christlicher Wissenschaftler gelernt, dass unsere Substanz von Geist, Gott, kommt. Diese Idee kommt aus der Bibel, die uns sagt, dass Gott alles mit Seinem Wort erschaffen hat (siehe 1. Mose 1 und Johannes 1:1–3). Gottes Wort muss geistig sein, denn Gott ist Geist (siehe Johannes 4:24), und das bedeutet, dass unsere Substanz völlig geistig ist. Somit gründet sich unsere Versorgung des Guten nicht auf wirtschaftliche oder materielle Umstände, sondern ist geistige Gnade, die jedem von Gottes Kindern zuteil wird.
Christus Jesus verstand geistige Substanz so gut, dass er zweimal Tausende Menschen mit ein paar Broten und Fischen speisen konnte (siehe Markus 6:34–44 und Markus 8:1–9). Andere geistig gesinnte Bibelfiguren bewiesen ebenfalls, dass ihre Fülle von Gott kam. Hiob wurde beispielsweise stark geprüft, als er alles verlor. Doch er weigerte sich, sein Vertrauen auf Gottes Güte aufzugeben, selbst als er streng befragt wurde, warum er seine Familie und seinen Besitz verloren hatte. Er trug seine Last mit Geduld und lernte eine wertvolle Lektion, die dazu führte, dass seine ursprüngliche Fülle noch verdoppelt wurde.
Diese Geschichten halfen mir, während ich geduldig um Führung für mein neues Geschäft betete. Im Altenglischen wird das Wort für Gott gleich geschrieben wie das Wort für gut, und so enthielten meine Gebete das Bewusstsein, dass Gottes Plan immer gut ist. Und ich setzte mein tägliches Studium der Bibel und von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy fort, die beide lehren, dass unser Gottvertrauen ein verlässlicher Grund für Hoffnung auf Erfolg ist. Wir lesen im Hebräerbrief: „Der Glaube ist die Wirklichkeit dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“ (11:1). Obwohl wir Geist oder geistige Substanz – ebenso wie Liebe – nicht sehen können, wissen wir, dass sie existieren.
Ich betete ferner zu wissen, dass niemand – ob Arbeitgeber, Arbeitnehmer oder Kunde – von wirtschaftlichen Umständen beeinträchtigt sein muss. Täglich hielt ich an dem Verständnis fest, dass Gottes Ideen nicht arbeitslos oder unterbeschäftigt sein können. Wir sind schlicht die Widerspiegelung Seines göttlichen und unfehlbaren Willens und erfüllen Seinen Plan.
Was meinen ursprünglichen Geschäftsplan anging, so führten meine Gebete mich zu einer anderen Herangehensweise. Ich beschloss, sanierungsbedürftige Häuser zu kaufen, auf ökologisch nachhaltige Weise wiederherzustellen und zu vermieten. In den Jahren nach der Rezession sanierte ich etliche Gebäude. Sieben Jahre, nachdem ich das Geschäft gegründet hatte, war ich endlich in der Lage, mithilfe nachhaltiger Praktiken das energiesparende Haus zu bauen, das mir von Anfang an vorgeschwebt war. Doch ich stellte fest, dass mir die Sanierung und Vermietung mehr lag als Häuser zu bauen. Gott hatte einen besseren Plan für mich.
Am Ende war es mir möglich, meine Stelle aufzugeben und mein Einkommen von meinem Geschäft zu beziehen in dem Wissen, dass Gott die wahre Quelle meiner Versorgung ist. Mein Arbeitgeber überstand die Finanzkrise ebenfalls. Es waren weder Entlassungen noch Gehaltskürzungen vonnöten. Fast alle, die durch das Unternehmen bedient wurden, konnten auch weiter seine Dienste in Anspruch nehmen. Der Ruf des Unternehmens war durch den Umgang mit der Situation sogar noch besser geworden, und das Unternehmen konnte seine finanzielle Kraft wahren.
Dieses Ergebnis stellte für mich einen Satz von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, in Wissenschaft und Gesundheit unter Beweis: „Man sollte nicht denken, dass Jesus die göttliche Macht zu heilen nur für eine ausgewählte Anzahl von Menschen oder eine begrenzte Zeitspanne demonstrierte, denn die göttliche Liebe versorgt die ganze Menschheit und zu jeder Stunde mit allem Guten“ (S. 494).
Die Rezession schadete weder meinem ehemaligen Arbeitgeber noch meinem eigenen Geschäft. Und ich habe festgestellt, dass demütiges Lauschen auf Gott um Führung den sichersten Weg zu geschäftlichem Wachstum und finanziellem Wohl garantiert. Heute ist mir klarer denn je, dass Gott „überschwänglich über alles hinaus tun kann, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt“ (Epheser 3:20).
Steven Wennerstrom
Heathrow, Florida, Vereinigte Staaten