Mein Tag am Strand des schönen Desolation Canyons in Utah während einer Wildwasserreise mit einer Gruppe junger Christlicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verlief sehr entspannt. Die anderen und ich planschten im Strudelwasser, das vom Fluss aus bis zu unserem Strand führte. Als zum Essen gerufen wurde, liefen wir alle hoch zum Strand. Im schlammigen Wasser fühlte ich plötzlich einen scharfen Schmerz in der Fußsohle. Als ich am Strand war, sah ich, dass mein Fuß durch einen spitzen Stock verletzt worden war und ein tiefes Loch hatte. Ich wurde von Angst ergriffen. Als Tanzsportlerin kam ich schnell zu dem unsinnigen Schluss, dass ich nie wieder würde tanzen können. Das flößte mir noch mehr Angst ein.
Da dies eine Fahrt mit anderen Christlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern war, wurden wir von einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft begleitet, die bereitstand, um über alles zu beten, was während unserer Abenteuer aufkommen könnte. Als einer der Organisatoren merkte, dass ich Schmerzen hatte und nicht laufen konnte, trug er mich zur Praktikerin. Der andere Organisator fing sofort an, sich um meinen Fuß zu kümmern, und reinigte und bandagierte die Wunde.
Während der Fuß verbunden wurde, las mir die Praktikerin Lied Nr. 139 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft vor. Eine Strophe lautet:
Mit Liebe geh’ ich meinen Weg,
und oh, es ist ein heil’ger Tag;
ich fühle Gottes Gegenwart,
bin nicht mehr müde, bang und zag.
Die Freud’, die niemand nehmen kann,
ist mein; ich geh’ mit Lieb’ fortan.
(Minny M. H. Ayers, Adaption und Übersetzung, ©CSBD)
Dieses Lied machte mir bewusst, dass ich immer mit Gott gehe, der Liebe ist, also war es unnötig, auf die Furcht zu hören, die mir einredete, dass ich nicht würde laufen oder tanzen können. Das Lied half mir außerdem, Gottes Gegenwart zu fühlen, und ich war durch die Gewissheit getröstet, dass ich geliebt wurde. Die Praktikerin sagte ferner, dass diese Angst, die mich vereinnahmte, nur behauptete, das zu verbergen, was geistig wahr über mich und über Gott ist, und sie ermunterte mich, einfach still zu sein und auf Gott zu lauschen.
Als ich dies tat, kam ich zu der Erkenntnis, dass das, was ich körperlich sah und fühlte, so schrecklich und wirklich es auch erschien, nicht die Wahrheit über meine Erfahrung sein konnte. Als die vollkommene Widerspiegelung Gottes konnte ich nicht verletzt sein oder Schmerzen haben, denn das Ebenbild der Liebe kann nur Liebe und Freude enthalten. Ich wusste in dem Augenblick, dass ich laufen, tanzen und alles tun konnte, was ich sonst gern mache.
Nachdem der Fuß versorgt war, gesellte ich mich zu den anderen, die am Lagerfeuer ihr Abendessen aßen. Ich humpelte noch, doch als ich später am Abend zu meinem Zelt ging und mit den Ideen betete, die die Praktikerin mit mir geteilt hatte, fing ich an, mich besser zu fühlen.
Am folgenden Morgen standen wir früh auf, um bis an die Spitze des Canyons zu wandern, wo wir die Bergpredigt aus dem Matthäusevangelium in der Bibel lesen wollten. Der Gedanke an eine Wanderung brachte wieder Furcht mit sich, aber ich machte mir bewusst, dass ich mit Liebe wanderte, und als Gottes Widerspiegelung konnte ich alles tun, was nötig war.
Als wir losgingen, habe ich wirklich Gottes Gegenwart gefühlt und den Ideen vertraut, mit denen ich gebetet hatte. Als wir die Bergpredigt oben auf der Spitze des Canyons lasen, verstand ich noch klarer, dass ich vollständig geistig bin – Gottes Bild und Gleichnis. Wir beobachteten den Sonnenaufgang über dem atemberaubenden Canyon, und da mir war klar, dass ich geheilt war. Obwohl ich zu Anfang der Wanderung noch einen Stock verwendet hatte, rannte ich auf dem Rückweg geradezu und konnte mühelos mit den anderen mithalten. Die ganze Angst hatte sich völlig aufgelöst.
Ich werde die wunderschönen Ausblicke dieser Reise nie vergessen. Doch vor allem werde ich diese Heilung nie vergessen und das, was ich über Gottvertrauen gelernt und wie ich Gottes Gegenwart gefühlt habe.
    