Die Vereinigten Staaten, die Europäische Union, Russland und die Ukraine verhandeln derzeit über ein heikles Thema. Vieles steht dabei auf dem Spiel, unter anderem auch der langjährige wirtschaftliche Fortschritt, den alle Seiten dank ihrer Zusammenarbeit für das Gemeinwohl erzielt haben.
In meinem Gebet über diese Situation mache ich mir klar, dass das Gute nicht verloren gehen und dass intelligentes Handeln nicht durch den Nebel von Desinformation, woher auch immer, oder Fehlinformation untergraben werden kann. Gott, das all-intelligente Gemüt, ist am Steuer, und alle Seiten können sich der göttlichen Intelligenz öffnen, die ihnen einen Weg aus dieser Sackgasse zeigen wird.
Es ist unmöglich vorherzusagen, wie die politische Lösung letztlich aussehen wird, aber wir können in unseren Gebeten den Frieden, Fortschritt und die Freiheit von Furcht für alle Menschen bekräftigen. Bei seinem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern sagte Christus Jesus zu ihnen: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch … Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“ (Johannes 14:27). Das ist der Frieden, nach dem man streben sollte, wo Furcht sich nicht in die Verhandlungen drängen kann und Frieden herrscht.
Furcht umwölkt oftmals das Denken und behindert gute Entscheidungen. Oder aber sie führt zu Unnachgiebigkeit, sodass man aus Furcht vor Veränderung auf einem bestimmten Standpunkt beharrt. Hier kommt einem die göttliche Liebe zu Hilfe, denn es ist die Natur der Liebe, Furcht zu vertreiben. Sogar die Liebe einer anderen Person kann einem schon ein gewisses Maß an Stärke und Frieden vermitteln. Daraus folgt, dass die unendliche Liebe, die sich überreichlich über alle ergießt, die Herzen ermutigen, das Denken befreien und den Blick öffnen kann, sodass sich ein bis dahin verborgener Weg zu einer guten Lösung jenseits der bisherigen Optionen zeigt.
Die göttliche Liebe kann von der Last des Stolzes, des menschlichen Willens und Planens befreien, die die Verhandlungen erschweren und den Weg zu einer guten Lösung verstellen könnten. Jede Staatsführung wie auch jeder andere Verhandlungsteilnehmer wird von Gott geliebt, geschätzt und gebraucht.
Alle Völker, und insbesondere die Bürger der Ukraine und der Krim, sind in Gottes Obhut. Es gibt keinen Grund für Gewalt oder für Furcht. Gottes Gerechtigkeit setzt sich schließlich auch hier durch.
Meines Erachtens ist es wichtig, keiner Seite die Schuld zuzuschreiben, sondern zu erkennen, dass Krieg, Misstrauen und alles damit verbundene Böse Formen der Versuchung sind, die auf dem Glauben basieren, dass Gott abwesend sei und dass das, was man für nötig und gut erachtet, allein durch menschliche Gewalt gesichert werden könne. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, bietet in ihrem Buch Vermischte Schriften 1883–1896 ein wunderbares Rezept gegen derlei gedankliche Versuchungen, wenn sie schreibt: „Der feindselige Geist des Bösen geht noch immer um, aber der größere Geist des Christus, der aus den Grabtüchern der Überlieferung und der Gruft der Unwissenheit auferstanden ist, geht auch um“ (S. 370).
Dieser Geist, der Geist des Christus, wird auf diese Situation einwirken, Lösungen aufzeigen und alle mit Frieden und Sicherheit segnen.
