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Original im Internet

Leseräume der Christlichen Wissenschaft: eine direkte Verbindung zum Wort Gottes

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 14. Mai 2018


Weshalb ist es wichtig für die Kirchen Christi, Wissenschaftler, einen Leseraum zu unterhalten (siehe Mary Baker Eddy, Kirchenhandbuch, S. 63)? Und warum sollte sich jeder Christliche Wissenschaftler für diese Leseräume engagieren?

Wie Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift darlegt, ist die Christliche Wissenschaft das Wort Gottes, das die Unendlichkeit Gottes als Liebe und die Vollkommenheit eines jeden Menschen als Sein Bild und Gleichnis offenbart. Dieses Wort Gottes, der Tröster bzw. die göttliche Wissenschaft, ist das kontinuierlich wirkende und ständig verfügbare Gesetz von Gottes universaler Güte. Wie aus den vier Evangelien hervorgeht, hatte Christus Jesus dieses Gesetz von Grund auf verstanden. Er konnte es demonstrieren, indem er die Menschen umwandelte und heilte, und er versprach seinen Nachfolgern, dass dieses Gesetz auf alle Zeiten und für jedermann verfügbar sein würde.

Der erste Glaubenssatz der Christlichen Wissenschaft besagt, dass Christliche Wissenschaftler „das inspirierte Wort der Bibel als [ihren] geeigneten Führer zum ewigen Leben“ nehmen (ebd., S. 497). Wenn wir ernsthaft daran arbeiten, diesen Glaubenssatz immer getreulicher zu befolgen, schätzen wir die stille Gemeinschaft mit Gott und dem Pastor der Kirche Christi, Wissenschaftler – der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit.

Christliche Wissenschaftler beten täglich folgendermaßen: „,Dein Reich komme‘; lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie regieren!“ (Kirchenhandbuch, S. 41). Der Leseraum jeder Zweigkirche ist ein natürlicher Ausdruck dieses Gebets.

Er bietet den Menschen einen Ort – und vor allem eine mentale Atmosphäre –, wo sie Gottes Wort empfangen können. Doch warum eigentlich die Bezeichnung „Leseraum“?

Wenn man etwas aufmerksam liest, taucht man ganz in den Text ein. Das Wort Gottes zu lesen kann eine heilige Erfahrung sein, bei der man seine Einheit mit Gott spürt und sich im Stillen ganz Seines beruhigenden Trostes gewiss ist. Eine solche Erfahrung übersteigt die von Mensch zu Mensch allgemein übliche Verständigung mithilfe digitaler oder gedruckter Kommunikationsmittel. Wenn man das Wort Gottes mit dem tiefen Sehnen liest, Gott zu verstehen, sich selbst als Seine Widerspiegelung zu begreifen und diese Tatsache im Alltag zu leben, dann öffnet man sein Herz für Ideen, die Gott mitteilt. Dann ist man Veränderungen gegenüber offen – und dazu gehört moralische Umwandlung ebenso wie körperliche Heilung.

Dieses Wort Gottes ist der Pastor in den Kirchen Christi, Wissenschaftler. Es vermittelt sich über die Bibellektionen, die Lieder, CDs mit Musik zum Lobe Gottes oder in den ermutigenden und einfühlsamen Worten, die ein Leseraum-Bibliothekar aus der Fülle seines geistigen Verständnisses sprechen mag. Doch auf welche Weise sich die göttliche Botschaft auch mitteilt, jede Person, die demütig in Gottes Wort eintaucht und es annimmt, lässt den Leseraum zu einem besonderen Ort werden und belohnt die Mitglieder einer Zweigkirche für ihre Gebete, die Zeit und alle anderen Mittel, die sie zur Erhaltung dieser mentalen Atmosphäre des Leseraums investieren. Alle, die für den Leseraum beten und vor Ort tätig sind, hegen ihn im Bewusstsein als einen Ort, wo jeder ungestört lesen und lauschen kann. Das kollektive Gebet der Mitgliedschaft trägt diejenigen, die im Leseraum Hilfe erhalten, ob sie sich dort direkt aufhalten oder dessen Materialien ganz woanders nutzen.

Ein Leseraum kann also nur dann wirksam sein, wenn wirklich alle Mitglieder einer Zweigkirche beten, um diese Atmosphäre aufrechtzuerhalten. Im Kirchenhandbuch findet man in Bezug auf Leseräume eine Reihe von Bestimmungen: Laut Artikel XXI Abschnitt 1 soll ein Leseraum „gut gelegen“ sein. Abschnitt 2 besagt, dass die Person, der die Leitung des Leseraums Der Mutterkirche obliegt, hingebungsvoll sein und „eine gute Bildung besitzen“ muss, „keine schlechten Angewohnheiten“ haben darf und „Erfahrungen im Feld gesammelt“ haben soll. In Abschnitt 3 heißt es, dass die im Leseraum vorhandene Literatur aus Wissenschaft und Gesundheit, den anderen Schriften Mary Baker Eddys sowie aus der Literatur bestehen muss, „die von Der Verlagsgesellschaft der Christlichen Wissenschaft herausgegeben oder verkauft“ wird. Und Artikel XXV Abschnitt 7 schließlich besagt, dass im Leseraum keine Bilder ausgestellt werden dürfen, „die zu beanstanden sind“.

Diese festen Regeln dienen dazu, die Wirksamkeit eines Leseraums zu garantieren. Doch damit der Leseraum wirklich im Dienst des Gemeinwesens stehen kann, müssen die Mitglieder den Geist dieser Regeln leben. So könnten sie sich beispielsweise folgende Fragen stellen: „Bin ich ‚gut gebildet‘, was das wahre Wesen Gottes und Seiner Widerspiegelung angeht? Habe ich Bilder, ‚die zu beanstanden sind‘, aus meinem Denken entfernt – Bilder von Krankheit, Unvollkommenheit und Hoffnungslosigkeit? Bin ich bereit, ‚Erfahrungen im Feld‘ zu sammeln, indem ich für mich und andere bete?“ Ein Leseraum, der sich auf das von Gebet getragene Leben der Mitglieder stützen kann, das seinerseits fest in Gottes Wort verankert ist, verfügt über eine Anziehungs- und Heilkraft, die weit über seine Mauern hinausgeht. Von solcher Hingabe getragen, wird der Leseraum gut gelegen und mit der Literatur der Verlagsgesellschaft bestückt sein und er wird einen frischen und einladenden Eindruck vermitteln. Diese Hingabe wird ferner für ein sinnvolles Design, eine ansprechende Gestaltung der Schaufenster und liebevolle Mitarbeiter sorgen – kurzum, alles, was notwendig ist, damit der Leseraum seine Aufgabe im Gemeinwesen wirksam erfüllen kann.

Als ich vor einigen Jahren in einem Entwicklungsland unterwegs war, fragte ich meinen Gastgeber, wie die dortigen Christlichen Wissenschaftler die Religion angesichts des verbreiteten Analphabetismus weitergeben. Er erwiderte, dass man doch gar nicht lesen und schreiben können müsse, um geheilt zu werden. Er und die anderen Mitglieder dort hatten es zweifelsohne klar erfasst, dass es bei der Christlichen Wissenschaft nicht auf den Buchstaben ankommt, sondern dass sie als das Wort Gottes gegenwärtig ist, um alle Menschen zu heilen.

Wenn die Gebete der Kirchenmitglieder dafür sorgen, dass im Leseraum eine heilige Atmosphäre herrscht, dank derer man Gottes Wort empfangen und Heilung finden kann, muss die Stimmung dort dann gedämpft sein? Nein, in den erfolgreichsten Leseräumen, die ich kenne, herrscht reges Treiben.

Ich weiß von zwei Leseräumen, deren Mitarbeiter praktisch unablässig für das Gemeinwesen beten. Ihre Gebete tragen nicht nur dazu bei, dass sich die Menschen von der heilenden Atmosphäre dort angezogen fühlen, sondern sie bewirken darüber hinaus, dass diese Besucher wiederum ihre Begeisterung für den Leseraum mit anderen teilen. Am Tag der offenen Tür eines dieser beiden Leseräume hörte ich beispielsweise, wie jemand, der selbst ein Besucher war, einer anderen Person ausführlich über diese Einrichtung Auskunft gab. In dem anderen Fall wird der Leseraum von Menschen aus dem Gemeinwesen genutzt, weil er ihnen von einer Person empfohlen wurde, die weder Kirchenmitglied ist noch zur Kirche geht, wohl aber den Leseraum regelmäßig besucht.

Welch eine Freude ist es doch für eine Zweigkirche, einen Leseraum zu unterhalten – einen Ort, an dem dank der Gebete und der Lebensführung der Kirchenmitglieder eine heilige und heilende Atmosphäre herrscht.

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