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Original im Internet

Für Junge Leute

Was mache ich nach dem Abschluss?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 9. Dezember 2019


Ich wollte nicht, dass mein letztes Studienjahr zu Ende geht. Ich wohnte mit meinen besten Freundinnen zusammen, machte akademisch und auch sonst große Fortschritte und hatte eine Menge Spaß. Doch trotz meiner Freude über alles, was mein letztes Jahr im College zu bieten hatte, hing ein immer bedrohlicheres Damoklesschwert über mir: die Arbeitssuche.

Im Gegensatz zu meinen Kommilitonen fühlte ich mich nicht bereit für das Leben nach der Uni. Ein weiterführendes Studium interessierte mich nicht, aber ich kam einer Karriere auch nicht näher. Ich wusste nicht mal, was für eine Laufbahn ich einschlagen wollte! Ich schob die Jobsuche vor mir her, doch als das Abschlussdatum in Sicht kam, musste ich mich der Tatsache stellen, dass ich in ein paar Wochen arbeitslos sein würde.

Obwohl der Gedanke an ein Leben nach der Uni ohne klaren Plan oder Weg mir Angst machte, wusste ich, dass ich mich auf Gebet verlassen konnte, um Frieden und Antworten zu finden. Ich hatte in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass Gebet uns hilft, auch in einer Herausforderung mehr von Gottes Gegenwart und Fürsorge zu fühlen. Und ich wusste, dass Gott göttliche Liebe ist – unendlich und allmächtig. Also war es selbstverständlich, darauf zu vertrauen, dass meine Gebete zu einem guten Ergebnis führen würden, denn ein stärkeres Bewusstsein von der Kontrolle der Liebe in meinem Leben hatte schon immer zu praktischen, heilenden Ergebnissen geführt.

Meine Gebete setzten bei dem Gedanken an den richtigen Platz an. Es mag komisch klingen, doch sie drehten sich nicht darum, einen Job zu finden, sondern es ging um ein Gefühl von Trost und Sicherheit. Ich wollte mich vor allem nützlich fühlen. Eine hilfreiche geistige Perspektive über den richtigen Platz fand ich in einem Artikel mit der Überschrift „Proving one’s right place“ [Den richtigen Platz behaupten]. Dort las ich: „Das Problem des Menschen liegt nicht darin, ... seinen richtigen Platz zu suchen, denn Prinzip [Gott] sorgt dafür, dass er seinen Platz bereits vollkommen ausfüllt. Sein Problem liegt nicht darin, das Wesen seines Platzes von falsch auf richtig zu ändern. Prinzip erhält die absolute Richtigkeit des Platzes eines jedes Menschen aufrecht und hat das immer getan (Christian Science Sentinel, 1. November 2013).

Als ich über diese Stelle nachdachte, erfasste ich ein neues Konzept vom richtigen Platz. Ich verstand, dass mein Platz viel größer ist als nur eine bestimmte Rolle im Leben. Meine Talente, meine Ideen, meine Gegenwart – die alle in Wirklichkeit Ausdruck Gottes sind – werden jetzt und immer gebraucht.

Diese Erkenntnis half mir, meine Jobsituation in einem völlig neuen Licht zu sehen. Statt mich als jemand ohne festen Platz zu betrachten, erkannte ich die Tatsache an, dass ich meine Rolle als Studentin, Vorsitzende eines Komitees, Freundin usw. vollständig ausfüllte. Meine einzige Aufgabe war es, mich auf die Gegenwart zu konzentrieren und täglich für den Platz dankbar zu sein, den ich bereits ausfüllte.

Der Abschluss lag nun hinter mir und ich hatte immer noch keinen Job. Doch ich wusste, dass ich weiterhin einen ganz speziellen Platz hatte, auf den nur ich passte. Das war eine göttliche Tatsache, die kein Umstand mir nehmen konnte, und dieses Verständnis brachte mir Frieden. 

Ein paar Tage nach der Graduierung wurde ich auf eine Arbeitsstelle aufmerksam. Es war eine Stelle, von der ich ein paar Monate vorher schon einmal gehört hatte, aber damals fürchtete ich, nicht dorthin zu passen, und bewarb mich deshalb nicht. Doch als ich nun hörte, dass die Stelle weiterhin unbesetzt war und sofort gefüllt werden musste, beschloss ich, meinen Lebenslauf einzureichen. Diesmal fühlte es sich anders an – als ob ich sanft zu der Stelle geführt wurde. Während des Bewerbungsverfahrens hielt ich weiter daran fest, dass ich an meinem richtigen Platz bin, ob ich genommen werde oder nicht, und dass ich immer gebraucht werde und von Nutzen bin. Ein paar Tage später wurde mir die Stelle angeboten, und seitdem ist der Job genau das und mehr, was ich brauche – mit wunderbaren Menschen und von Gott bereitgestellten Wachstumsmöglichkeiten.

Ganz zu Anfang bei meiner Arbeitssuche, als ich dachte, dass ich diejenige war, die ihren richtigen Platz finden muss, ging ich von Angst und Stress aus und setzte mich unter Druck, erfolgreich zu sein. Doch das Gute an einem von Prinzip bereitgestellten Platz ist, dass er durch nichts ruiniert oder dir wieder weggenommen werden kann, denn er ist immer gut, harmonisch und gehört dir auf einzigartige Weise jetzt – und immer.

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