Vor drei Jahren arbeitete ich in einem Sommerlager für Christliche Wissenschaftler als Leiterin des Reitprogramms. Dabei erlebte ich eine Heilung, die mir die Macht der göttlichen Liebe und Gottes Fürsorge zeigte.
Es war der erste Tag mit einer neuen Gruppe und wir hatten jedem Teilnehmer ein Pferd zugewiesen. Die Teilnehmer sollten die Pferde einfangen, anbinden und satteln. Eine Stute bekam Angst und zog an der Zaunlatte, an die sie gebunden war. Ich sagte den Teilnehmern sofort, dass sie auf Abstand gehen sollten, und ging hin, um die Stute loszubinden. Doch als ich näherkam, bäumte sie sich auf und schlug mich mit den Vorderhufen ins Gesicht und in den Bauch. Ich verlor das Bewusstsein, und eine Praktikerin und eine Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft kamen sofort und beteten für mich. Als ich zu mir kam, half ein Betreuer der Pflegerin und der Praktikerin, mich von den Teilnehmern und Pferden fort zu bringen, während andere Betreuer für mich übernahmen. Ich weiß noch, wie ich murmelte: „Beschäftigt die Teilnehmer. Sorgt dafür, dass sie ausreiten.“ Der Betreuer lächelte und bemerkte, wie engagiert ich war und dass dieses Engagement nicht unterbrochen, behindert oder verletzt werden kann. Er erinnerte mich daran, dass Unfälle Gott unbekannt sind (siehe Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 424) und dass ich als das vollkommene Kind Gottes niemals außerhalb Seiner allmächtigen Fürsorge war.
Da mich die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft mein Leben lang geheilt hat, kam kein Wunsch nach ärztlicher Versorgung auf. Ich wurde zur christlich-wissenschaftlichen Pflegestation auf dem Gelände gebracht und in ein Bett gelegt. Die Praktikerin hielt meine Hand und lächelte mich an, während sie mir liebevolle, tröstliche Worte sagte. Obwohl ich nicht stark blutete, schienen der Schädel und mehrere Gesichtsknochen gebrochen zu sein; eine Hüfte war ausgerenkt, der Oberschenkel gebrochen und ich hatte erhebliche innere Verletzungen.
Es fiel mir schwer, mich auf komplexe Wahrheitsgedanken zu konzentrieren, doch ich konnte fühlen, wie Gottes Liebe von denen ausstrahlte, die um mich waren. Die Praktikerin forderte mich auf, an die Menschen zu denken, die mich liebten und denen ich am Herzen lag. Sie sagte, ich sollte diese Liebe wertschätzen und an dem festhalten, was ich als absolut wahr wusste. Die Wahrheit war, dass die Liebe meiner Familie und Freunde ihren Ursprung in Gott, der göttlichen Liebe, hat und beweist, dass mein Vater-Mutter-Gott in meinem Leben vorhanden ist. Während die Praktikerin auf dem Bett saß und mich im Gebet unterstützte, umgab mich ein überwältigendes Gefühl von Gottes Fürsorge. Ich fing an, Freudentränen zu weinen.
Innerhalb kurzer Zeit konnte ich mit Hilfeleistung zum Bad gelangen, wo ich mich wusch und mir frische Kleider anzog. Ich hielt weiter an der unumstößlichen Wahrheit von Gottes Liebe zu mir fest. Auch dachte ich über mein Verantwortungsgefühl für das Reitprogramm nach. Ich wusste, dass Gott der wahre Leiter dieses Programms war. Das göttliche Gemüt hatte die ganze Zeit jede Aktivität geleitet, und meine Abwesenheit konnte dieser göttlichen Fürsorge und Führung keinen Abbruch tun.
Der nächste Schritt in meinem Gebet war, dem Pferd zu vergeben. Ich war so dankbar für die Tatsache, dass alle Geschöpfe Ideen von Gott sind und einander daher keinen Schaden zufügen können. Die Stute und ich waren beide vollkommene Ideen der Liebe und koexistierten in vollkommener Harmonie.
Als ich der Stute jeglichen scheinbaren Fehler verzieh und mein eigenes Verantwortungsgefühl für das Programm losließ, verringerten sich die Schmerzen. Freunde besuchten mich und brachten Zettel mit, auf die sie liebevolle und inspirierende Botschaften geschrieben hatten. Mein Bruder, der ebenfalls Betreuer war, kam und setzte sich zu mir. Er las mir die Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft vor und half mir bei praktischen Dingen. Das geistige Gesetz: „Die göttliche Liebe hat immer jeden menschlichen Bedarf gestillt und wird ihn immer stillen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 494) wurde mir völlig bewiesen.
An dem Abend ging mich mit der Hilfe einer guten Freundin zu einer Hütte ganz in der Nähe, wo wir Eis aßen und einen Film schauten. „Liebe, die von oben strömt“, wie ein Lied erklärt (John R. Macduff, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 53, Übersetzung ©CSBD), stützte mich wie Gottes Arm und befähigte mich, über das Bild von Unfall und Verletzungen hinauszusehen.
Als ich mich später ausruhte, betete ich um ein tieferes Verständnis von Gottes Liebe, die die Teilnehmer, das Pferd und mich zärtlich umgab. Und ich erlangte viel Mut aus einer Stelle aus Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft von Mary Baker Eddy: „Die Christliche Wissenschaft löscht in den Gemütern der Kranken die irrige Vorstellung aus, dass sie in der Materie oder kraft derselben leben oder dass ein sogenannter materieller Organismus die Gesundheit und das Dasein der Menschen beherrsche; und sie führt uns dazu, Ruhe zu finden in Gott, der göttlichen Liebe, die den Menschen mit allen Dingen versorgt, die für sein Wohlergehen erforderlich sind“ (S. 12). Ich verstand, dass meine wahre Identität ein Ausdruck des göttlichen Gemüts ist und dieses vollkommene Gemüt daher mein Tun, meinen Körper und meine Gesundheit regiert. Und da Gemüt göttliche Liebe ist (wie in der Christlichen Wissenschaft erklärt wird, sind diese beiden Begriffe Synonyme für Gott), kann ich nur Gutes erleben – wie sich in der Anteilnahme und Liebe aller um mich so wundervoll gezeigt hatte.
Am nächsten Morgen aß ich ein normales Frühstück und fuhr zur Pferdearena, um den Teilnehmern beim Reiten zuzusehen. Nach sechs Tagen war ich vollständig geheilt und saß wieder auf meinem Pferd, lachte mit den Teilnehmern und erfüllte meine normalen Aufgaben. Ich hatte keine Nebenwirkungen, dauerhaften Verletzungen oder Ängste und reite und arbeite wie immer mit Pferden.
Ich bin so dankbar für die Allmacht der Liebe und für ein klareres Verständnis der Wahrheit, die am Ende dieses wundervollen Liedes ausgedrückt wird (Nr. 53):
... Ird’sche Furcht erreicht uns nicht.
Uns umfasst Sein starker Arm,
Gott ist unsre Zuversicht.
Lauren Stillman
Boston, Massachusetts, Vereinigte Staaten
