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Original im Internet

Nächstenliebe während einer landesweiten Ausgangsbeschränkung

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 4. Mai 2020


Was wäre, wenn Sie sich jeden Morgen sagen: „Ich bin fähig, Wahrheit, Gesundheit und Glück zu vermitteln, und das ist der Fels meines Heils und mein Daseinszweck.“

Das ist Mary Baker Eddys „wissenschaftliche Antwort“ auf die Frage: „Was bin ich?“ Sie ermunterte die Mitglieder ihrer Kirche, ihre natürliche Fähigkeit zu erkennen, Gutes zu tun und anderen zu helfen, denn, so schrieb sie: „... Güte [identifiziert] den Menschen mit dem allumfassenden Guten“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 165).

Ob Mitglied oder nicht, wir können unser Verständnis dieser Wahrheit über unseren Daseinszweck pflegen, besonders wenn wir Selbstisolation, räumlicher Distanzierung und Ausgangsbeschränkungen unterliegen. Ist die natürliche Freude menschlicher Interaktion wegen der kollektiven Priorität von Sicherheit durch Trennung gemindert, kann es schwer sein zu erkennen, wie wir unseren Nächsten bestmöglich lieben können wie uns selbst, so wie Jesus es fordert.

Gute Mitbürger zu sein – die Anweisungen der Behörden zu befolgen, um die Sicherheit der Menschen so weit wie möglich zu wahren – ist Nächstenliebe. Das können wir tun, ohne zu klagen. Wir müssen jedoch darüber hinausgehen, lediglich Auflagen zu erfüllen. Es ist unerlässlich, uns nicht in die mentale Unruhe und die Ängste hineinziehen zu lassen, die vielfach die Krankheitsverbreitung noch beschleunigen. Die Christliche Wissenschaft erkennt, dass Krankheit und Gesundheit ein Ausdruck von Bewusstseinszuständen sind, die sich auf dem Körper abzeichnen. Doch Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Sie spiegelt Gott wider und wohnt uns als Gottes geistiger Schöpfung von Natur aus inne. Das wird deutlicher, wenn wir das Bewusstsein von Gott als unserem göttlichen Gemüt, als dem einen unendlichen Gemüt eines jedem von uns, verstehen und in uns einlassen. Demgegenüber äußert sich die begrenzte materielle Mentalität, die wir allgemein, wenn auch fälschlich als unser Gemüt akzeptieren, oftmals in Form von Krankheit.

In der geistigen Perspektive von Gesundheit und Krankheit, die die Christliche Wissenschaft uns bereitstellt, wird die individuelle und kommunale Furcht vor Ansteckung als deren Hauptursache betrachtet. Das bedeutet nicht, dass wir trotz unserer Sorgen nur menschliche Ruhe bewahren müssen. Vielmehr heißt es, dass wir uns über solche Ängste erheben können, indem wir beharrlich die zugrundeliegende Überzeugung zurückweisen, Materie sei der Weisheit letzter Schluss. In Wirklichkeit sind wir alle der geistige Ausdruck Gottes, der göttlichen Liebe. Als Widerspiegelung dieser unendlich angstfreien Liebe, die ihrer Regierung untersteht, stellen wir fest, dass wir immun gegen Angst sind. Unser wahres, geistiges Selbst – auf ewig eins mit unserem göttlichen Gemüt – ruht zuversichtlich auf der Tatsache, dass das unendliche Gemüt unsere Harmonie und Gesundheit fortwährend aufrechterhält.

Dieses wahre Verständnis von unserer Einheit mit Gott ist der ewige Christus. Wie in Mrs. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ausgeführt wird, ist Christus Gottes beständige Botschaft an das menschliche Bewusstsein (siehe S. 332). Das Leben und die Worte Christi Jesu verdeutlichten dies, und seine Heilungen bewiesen die Macht des Christus, dem materiellen Bild von Krankheit ein Ende zu setzen und die Wahrheit unserer gottgegebenen, gottunterstützten Harmonie geltend zu machen.

Diese Christus-Botschaft zu hören war auf einem transatlantischen Flug, kurz nachdem das Coronavirus ins Blickfeld der Menschen gerückt war, für mich sehr wichtig. Eine Frau ein paar Sitze weiter fing an, ständig zu husten, zu niesen und sich zu schnäuzen. Von dem, was die Fachleute sagten, war es höchst unwahrscheinlich, dass die Frau an dem Virus erkrankt war. Doch durch die Berichterstattung über Ansteckung war ich nervös darüber, das zu bekommen, was die Frau zu haben schien.

Erst bewegte mich die Sorge um mich selbst. Ich gründete mich beim Beten auf alles, was ich über die Heilmethode von Gemüt, Gott, gelernt hatte, denn ich wollte meine Sorge über die räumliche Nähe zu dieser Frau überwinden und erkennen, dass Angst und Gottes geistige Kinder nicht am selben Ort sein können.

Als ich diesem Gedankengang folgte, änderte sich mein Fokus. Ich fühlte mich bewogen, den Kreis meiner Fürsorge zu erweitern, um die anderen Passagiere in mein Gebet einzuschließen. Christus offenbart Furcht als ungültig und unwirklich im Licht von Gottes Allheit, und ich verstand, dass Christus diese Wahrheit unvoreingenommen an alle weitergibt. Wir haben alle das gottgegebene Recht und die natürliche Fähigkeit, Gottes Allmacht als göttliche Wahrheit und Liebe zu fühlen, die das Gegenmittel zu dem mentalen Krankheitsgefühl ist, auf das in Wissenschaft und Gesundheit mit „Atmosphäre des sterblichen Gemüts“ verwiesen wird (S. 273). Ich verstand die Notwendigkeit zu akzeptieren, dass alle Menschen diese heilende Gegenwart fühlen und umsetzen können.

Nun fühlte ich mich über das bedrückende Gefühl erhaben, in Gegenwart einer Bedrohung unserer Gesundheit zu sein. Ich fühlte die geistige Klarheit, dass wir nie in einer schädlichen, materiellen Umgebung gefangen sind. Wir sind völlig in Gottes unbegrenzter und schrankenloser unendlicher Güte geborgen, in der wir miteinander koexistieren, alle gleich von Gott gesegnet und jeder ein Segen für den anderen. In dem Moment wich das, was mir als gespannte Atmosphäre im Flugzeug vorgekommen war, aktivem Frieden und Ruhe. Die Frau zeigte keine Symptome mehr und ich hatte in den darauffolgenden Wochen ebenfalls keine.

Diese Wahrnehmung von Gottes sicherer Geborgenheit ist jedem möglich. Wir können auf die liebevolle Kommunikation des Christus von Gottes universaler Allgegenwart lauschen, sie vernehmen und in uns einlassen. Wenn wir dies tun, lieben wir unseren Nächsten so, wie Mrs. Eddy es ihren Schülern dieser Wissenschaft des Christus ans Herz legte. Sie sagte: „Zu einer Zeit ansteckender Krankheiten sind die Christlichen Wissenschaftler bestrebt, ihr Bewusstsein zum wahren Begriff der Allmacht von Leben, Wahrheit und Liebe zu erheben, und wenn diese große Tatsache in der Christlichen Wissenschaft wirklich verstanden worden ist, wird sie der Ansteckung ein Ende machen“ (Verschiedenes, S. 116).

Das Erfüllen unseres Daseinszwecks – unsere Fähigkeit, Wahrheit, Gesundheit und Glück durch aktives, engagiertes Gebet zu vermitteln – ist in einer Welt, in der viele persönliche, liebevolle menschliche Interaktionen als potenzielle Bedrohung des Einzelnen und der Gesellschaft betrachtet werden, dringend benötigt. Wir haben täglich die Gelegenheit, unsere Mitmenschen in der Wirklichkeit des Geistes zu wissen und sicher zu sein, dass sie empfänglich sind für Christi Mitteilung, dass wir alle im göttlichen Gemüt koexistieren. Wenn wir dies tun, sind auch unsere Mitmenschen in unsere Widerspiegelung von Gottes grenzenloser, alle segnender Liebe eingeschlossen.

Tony Lobl
Stellvertretender Chefredakteur

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