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Original im Internet

Unser Recht auf geistiges Denken beanspruchen

Aus der März 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. Oktober 2021 im Internet.


„Ich habe Angst, meine Rechte zu verlieren!“ Ein Freund beklagte eine Vielzahl an Regeln, Vorschriften und Gesetzen, die erwogen oder eingeführt wurden, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Arbeitgeber, Regierungsvertreter und Gesundheitsämter haben aufgrund ihrer Einschätzung des Umgangs mit einer Pandemie räumliche Distanzierung, Masken, Impfungen, Quarantänen, Tests und anderes empfohlen oder vorgeschrieben.

Die meisten Menschen sind bereit, sich an Bemühungen zur Förderung der Gesundheit und Sicherheit aller zu beteiligen. Doch andere, wie mein Freund, befürchten, dass immer strengere Auflagen die Bewegungsfreiheit, körperliche Selbstbestimmung und freie Wahl der Gesundheitsfürsorge über lange Zeit hin bedrohen werden.

In meinen Gebeten zur Unterstützung des öffentlichen Wohls und der Wahrung der Entscheidungsgewalt über mein Leben und meinen Körper hilft es mir zu bedenken, dass wir unter Gott unantastbare geistige Rechte haben. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erklärt: „Gott hat dem Menschen unveräußerliche Rechte verliehen, dazu gehören Selbstregierung, Vernunft und Gewissen“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 106). Selbstregierung, Vernunft und Gewissen sind keine vorübergehenden menschlichen Privilegien, die kommunalen Vorschriften, Unternehmensrichtlinien oder Landesgesetzen zum Opfer fallen können. Da sie von Gott kommen, sind sie völlig unabhängig von menschlicher Befürwortung. Sie werden kraft göttlicher Verordnung durchgesetzt und stehen uns für immer zur Inanspruchnahme und zu unserem Nutzen zu.

Christi Jesu Leben war das höchste Beispiel dafür, wie diese Gaben in der Praxis aussahen. Von Gott inspiriert, wies er die Versuchung zurück, sich – oder sonst jemanden – als verletzliches Wesen zu betrachten, dessen Freiheiten Menschen vorenthalten oder genommen werden könnten. Als er beispielsweise mit der Tyrannei von Krankheit konfrontiert wurde, nahm er Leiden nicht als unweigerlich hin und suchte auch nicht nach Möglichkeiten, damit zu leben. Er heilte Krankheit, indem er auf dem gottgeschaffenen Recht des Menschen auf Gesundheit bestand.

In ungerechten Situationen beanspruchte der Erlöser keine rechtlichen, politischen oder militärischen Mittel zu seiner Verteidigung. Er fand seine Sicherheit, indem er auf Gott vertraute, der gut und Liebe ist, und nahm gleichzeitig sein unantastbares Recht auf Vergebung statt Ressentiments, Segen statt Verdammen und Liebe statt Hass in Anspruch. Da er sich weigerte, sein Denken mit der Misshandlung und Unterdrückung der Welt zu belasten, begegnete er Unwissenheit mit Wahrheit und überwand das Böse mit der Macht Gottes, der unendlichen Wahrheit und Liebe. Gelegentlich überzeugte er sogar diejenigen, die gegen seine geistigen Argumente stritten.

Selbst als er mit hinterhältigen und brutalen Plänen konfrontiert war, ihn umzubringen – durch politische Intrigen, theologische Machenschaften und ein Scheinverfahren –, antwortete Jesus aus seinem tiefen Wissen über Gott heraus. Als Petrus Waffengewalt einsetzte, um seinen Lehrer vor den Soldaten zu schützen, die ihn verhaften sollten, befahl Jesus ihm: „Stecke dein Schwert an seinen Ort!“ (Matthäus 26:52). Und als eine Menschenmenge ihn zu König krönen wollten, damit er in den Kampf gegen Rom ziehen möge, wies er diese Versuche einer persönlichen Kontrolle und Führerschaft zurück (siehe Johannes 6:15).

In einer anderen bemerkenswerten Situation drohte der Römische Statthalter Pilatus Jesus ungeduldig: „Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich freizugeben?“ (Johannes 19:10). Der Meister ließ sich nicht einschüchtern. Er erkannte, dass seine natürlichen Rechte gottgegeben waren – Pilatus konnte sie ihm nicht nehmen, denn der Vater, der Herr des Himmels und der Erde, hatte sie ihm verliehen. Diese Erkenntnis gab ihm die Gelassenheit und den Mut zu sagen: „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre“ (Johannes 19:11).

Wir haben alle das göttlich verliehene Recht, geistig zu denken.

Jesus wurde gekreuzigt, aber nicht besiegt. Er betrachtete den wahren Feind von Freiheit und Gerechtigkeit als eine sterbliche Mentalität, die später in der Bibel die Gesinnung des Fleisches genannt wurde (siehe Römer 8:6, 7). Dieser sterbliche Sinn manifestiert sich als Hass, Vorurteil, Egoismus, Habgier, Machthunger und Furcht. Indem Jesus die Macht Gottes anwandte – und auf seinem Privileg bestand, unter Gottes Herrschaft zu denken, zu leben und zu lieben – vernichtete er die hinterhältige Absicht des sterblichen Sinnes und erstand aus dem Grab auf.

Heute erhalten wir Gelegenheiten, unsere eigenen göttlichen Rechte unter Gottes Gesetzen in Anspruch zu nehmen, besonders da die allgemeine Furcht vor Ansteckung Hilflosigkeit, Depression und Zukunftsangst geradezu normal erscheinen lässt. Doch das Böse ist nicht die Macht, als die es erscheint. Jede Behauptung des sterblichen Gemüts, es habe Autorität und Kontrolle, ist eine Erfindung seiner eigenen Eitelkeit und Dummheit und nie eine durch geistige Realität untermauerte Wahrheit. Jesus sagte über den Teufel (das ist ein anderer Name für die fleischliche Gesinnung), dass er nicht in der Wahrheit stand, und fügte dann hinzu: „Wenn er die Lüge redet, dann redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater derselben“ (Johannes 8:44).

Obwohl die Versuchung bestehen mag, angesichts bedrückender Einflüsse auf das Denken und Handeln überwältigt oder verzweifelt zu sein, gibt es in Wirklichkeit nur einen Gott, eine Macht über alles. Die Christliche Wissenschaft sagt: „Das Gott-Prinzip ist allgegenwärtig und allmächtig. Gott ist überall, und nichts außer Ihm ist gegenwärtig oder hat Macht“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 473). Gott erhält Seine Schöpfung ewiglich gesund, frei und gerecht. In Gottes Reich gibt es kein zerstörerisches Gemüt und keine hinterhältigen Pläne, uns zu beherrschen.

Die Christliche Wissenschaft identifiziert den Anschein von Bösem, das in der menschlichen Erfahrung wirkt, als einen Versuch des tierischen Magnetismus – als den Glauben, dass eine Gott, dem göttlichen Gemüt, entgegengesetzte Kraft existiert, die durch materielle Mittel und Zustände Böses bewirkt. Dieser hypnotische Glaube ist kein Gebilde, das man fürchten muss, sondern eine Lüge, die erkannt, aufgedeckt und als der Irrtum zurückgewiesen werden muss, der er ist. Alles Ungemach – großflächige Ansteckung, Mangel, Schmerzen, Despotismus, Diskriminierung, Ungerechtigkeit, Furcht – ist symptomatisch für den tierischen Magnetismus. Dem Denken, das Gottes Allmacht erkennt, hat es sich als machtlos erwiesen.

Als Jesus seine Schüler lehrte, auf der Hut vor den tyrannischen Lügen des tierischen Magnetismus zu sein, wies er sie an, „klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben“ zu sein (Matthäus 10:16). Schlangen stehen für jede Art von materiellem Folgern, das Gottes Oberherrschaft leugnet. Die sterbliche Suggestion betrachtet Viren beispielsweise als wirklich und stellt dann Pläne auf, sie einzudämmen. Ihre Erklärungen und Bestätigungen mögen dem auf Materie beruhenden Denken überzeugend erscheinen. Doch sie entstammen einer rein menschlichen, verzerrten Logik, die dem Denken einreden will, es müsse an eine Macht neben Gott glauben. Ohne geistigen Widerstand kann diese materielle Denkweise bewirken, dass ihre Anhänger sich hilflos, hoffnungslos, krank und furchtsam fühlen.

Doch Leiden ist nicht unvermeidbar! Gott hat allen Menschen unumstößliche geistige Rechte auf ein gesundes, starkes und freies Leben verliehen. Gottes Versorgung mit Selbstregierung, Vernunft und Gewissen – und jedem anderen göttlichen Recht – verleiht jedem von uns die Fähigkeit, in Aufruhr gelassen, angesichts Aggression ruhig, inmitten von Krankheit gesund und bei der Begegnung mit Unwissenheit oder Böswilligkeit scharfsinnig zu sein.

Wenn wir meinen, von materiellen Sichtweisen angegriffen zu werden, können wir Ruhe und Herrschaft bewahren, indem wir das, was wir hören und sehen, unpersönlich machen und verstehen, dass die vornehmliche Herausforderung nie eine Person, Einrichtung oder Körperschaft ist, sondern tierischer Magnetismus, der vorgibt, Autorität zu besitzen. Wenn man sich Gottes Allmacht bewusst ist, werden die Behauptungen des tierischen Magnetismus gekontert und entmachtet. Bedrohungen verschwinden, Furcht und Empörung lösen sich auf, Gesundheit wird bewahrt und der innere Friede obsiegt.

Als Kinder Gottes haben wir alle das göttlich verliehene Recht, geistig zu denken und zu argumentieren. Wenn wir meinen, dass unsere Freiheit in Gefahr ist – einschließlich durch Regierungsgesetze –, können wir ihnen furchtlos mit einem tiefen Verständnis von Gottes Allmacht und Allgegenwart entgegentreten. Wir können auf Gottes Anweisungen lauschen, mit geistiger Wahrheit argumentieren und aus einem von Liebe inspirierten Gewissen handeln, wodurch Heilung bewirkt wird. Wir können unser natürliches Recht ausüben, Gott in Kontrolle zu sehen, und darauf vertrauen, dass unsterbliche Wahrheit und Liebe immer das letzte – ja, das einzige – Wort haben.

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