Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Geistiges Heilen, unabhängig vom materiellen Augenschein

Aus der Juli 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. Februar 2023 im Internet.


Wollen Sie besser heilen? Dann möchten wir Ihnen Artikel wie diesen empfehlen, die gelegentlich im Herold, Christian Science Journal und Christian Science Sentinel erscheinen. Sie verfolgen das Ziel, einige der Missverständnisse über die Christliche Wissenschaft zu berichtigen, die uns möglicherweise davon abhalten, die erwünschten Ergebnisse zu erzielen.

Ich hatte mich erst kurze Zeit mit der Christlichen Wissenschaft beschäftigt, als ich einmal einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft anrief mit der Bitte um metaphysische Behandlung eines körperlichen Problems. Am darauffolgenden Tag hatten einige der Symptome etwas nachgelassen. Ich rief den Praktiker an, um ihm die gute Neuigkeit zu erzählen, aber er antwortete, dass wir unsere Schlüsse, ob gut oder schlecht, niemals auf den materiellen Augenschein gründen.

Das erstaunte mich, denn ich hatte materielle Medizin in Anspruch genommen, bevor ich zur Christlichen Wissenschaft kam, und war daran gewöhnt, den körperlichen Anzeichen eines Problems Aufmerksamkeit zu schenken. Daher fand ich ein Nachlassen der Krankheitssymptome hoffnungsvoll und ermutigend. Doch als ich näher über seine Worte nachdachte, verstand ich nun, dass ich mir von einer materiellen Empfindung vorschreiben ließ, wie ich mich fühlte. Mit anderen Worten, ich maß meine Gesundheit, mein Wohlbefinden, meine Sicherheit und mein Glück an dem, was die fünf Sinne mir mitteilten.

Und kein Wunder! Der allgemeine Glaube ist, dass wir auf den Körper schauen müssen, wenn wir Gesundheit und Wohlbefinden erlangen wollen. Gesundheit und Sicherheit können nach dieser Vorstellung nur gewahrt werden, wenn man den materiellen Augenschein beachtet. Daher kam es mir damals schwer und unangenehm radikal vor, mir nicht von körperlichen Anhaltspunkten sagen zu lassen, ob es mir besser oder schlechter ging.

Doch gleichzeitig lehnte sich etwas in mir gegen den Glauben auf, dass Materie unsere Identität definiert und unsere Aussichten auf ein sicheres und gesundes Leben bestimmt. Die Vorstellung, dass jeder Mensch gänzlich biologisch ist, hat nicht das Geringste mit den tiefsten Intuitionen der Menschheit zu tun, dass unsere Existenz weit über das hinausgeht, was ein körperlicher Rahmen uns vorgibt.

Christus Jesus war keineswegs von einem materiellen Augenschein beeinflusst. Wir lesen beispielsweise in der Bibel, dass ein Aussätziger zu ihm kam; er „fiel vor ihm auf die Knie und bat ihn: ‚Wenn du willst, kannst du mich reinigen.‘“ Dann lesen wir: „Und Jesus, von Mitleid bewegt, streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: ‚Ich will; sei gereinigt!‘ Und als er dies gesagt hatte, wich der Aussatz sofort von ihm, und er war rein“ (Markus 1:40–42).

Dass Jesus die Hand ausstreckte und den Aussätzigen berührte, zeigt, dass er die Überzeugungen seiner Kultur hinsichtlich einer religiösen Unreinheit des Mannes vollständig außer Acht ließ. Wie konnte sich Jesus derartig über die etablierten Normen seiner Zeit hinwegsetzen? Die Gründerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy erklärt: „Es war die vollendete Natürlichkeit der Wahrheit in dem Gemüt Jesu, die sein Heilen leicht und augenblicklich wirksam machte. Für Jesus war das Gute der normale Zustand des Menschen und das Böse der abnorme; für ihn stellten Heiligkeit, Leben und Gesundheit Gott besser dar als Sünde, Krankheit und Tod. Der Meister der Metaphysik verstand, dass die Allmacht alle Macht besitzt; da Geist für ihn Alles-in-allem war, war die Materie in Voraussetzung und Schluss offensichtlich ein Irrtum, Gott indessen die einzige Substanz, das einzige Leben und die einzige Intelligenz des Menschen“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 200).

In meiner eigenen Erfahrung konnte ich mein ursprüngliches Zögern, mich nicht mehr auf den materiellen Augenschein zu stützen, nach und nach überwinden, indem ich mehr Vertrauen auf Geist, Gott, hatte als auf die Materie. Als ich mich an einem Tag immer noch nicht völlig gesund fühlte und Mühe hatte, unseren lebhaften Haushalt zu bewältigen, wünschte ich mir während der Hausarbeit ehrlich gesagt nur, dass es mir bald besser gehen möge. Da kamen mir diese Worte in den Sinn: „Wenn du einfach annehmen würdest, was du gelesen hast, ginge es dir besser.“ Ich hatte in der Bibel und in Mary Baker Eddys Schriften gelesen und mich mit dem Inhalt auseinandergesetzt. Wieso sollte ich die Wahrheitsaussagen, die ich gelesen und gelernt hatte, nicht akzeptieren? Ich beschloss, meine Ängste abzulegen, und machte meine Hausarbeit froheren Herzens weiter. Während ich arbeitete, verschwand die Krankheit zügig und kehrte nie wieder.

Den materiellen Augenschein als einen Faktor beim Heilen beiseitezulassen, beinhaltet geistiges Wachstum – sich hinsichtlich der geistigen Tatsachen des Seins neu zu schulen. Dies ist vonnöten, weil das vorherrschende Konzept behauptet, der materielle Augenschein sei der bestimmende Faktor unserer Gesundheit. Die weite Verbreitung eines falschen Konzepts bedeutet nicht, dass dieses Konzept wahr ist.

Wenn wir wirklich nur rein körperliche Wesen wären, gäbe es keine Ausnahmen der Tätigkeit der sogenannten materiellen Gesetze. Doch es gibt Ausnahmen – Menschen, die Heilungen außerhalb der erwarteten Normen erleben. Die Bibel enthält viele, und in den Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft können über hundert Jahre solcher Heilungen nachgelesen werden. Menschen in aller Welt und in allen möglichen Umständen erleben, dass Krankheit entgegen den auf der Materie beruhenden Erwartungen der Gesundheit Raum gibt.

Einige Jahre nach der oben beschriebenen Heilung hat mir eine Erfahrung weiter bewiesen, dass man aus der Dunkelheit einer Abhängigkeit von dem materiellen Augenschein heraus und ins Licht des geistigen Verständnisses von uns als geliebte und beschützte Kinder Gottes geführt werden kann. Mein Mann, mein kleiner Sohn und ich waren auf einer lange geplanten Fahrt in eine Großstadt, die wir ausgiebig besichtigen wollten. Wir kamen morgens an und verbrachten einen schönen Tag damit, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Doch am Abend war einer meiner kleinen Zehen durch meine neuen Schuhe wund gerieben. Ich verband den Zeh, um die Schuhe ohne Schmerzen tragen zu können, aber am Abend des zweiten Tages tat er so weh, dass ich nicht einmal einen Teil der Rückfahrt übernehmen konnte.

Als ich mich später bettfertig machte, bemerkte ich Anzeichen einer Blutvergiftung am Fuß. Doch ich war so tief von dem inspiriert, was ich über Gott und mein Wesen als Sein Bild und Gleichnis lernte, dass ich mir wirklich keine Sorgen machte. Ich war nicht auf den körperlichen Augenschein fokussiert. Am Morgen war mein Fuß wieder völlig normal. Alle Symptome vom Vorabend waren ganz und gar verschwunden.

Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „In dem Verhältnis, wie Materie für den menschlichen Sinn jede Wesenheit als Mensch verliert, wird der Mensch ihr Meister. Er gelangt zu einer göttlicheren Auffassung von den Tatsachen und begreift die Theologie Jesu, wie sie im Heilen der Kranken, im Auferwecken der Toten und im Gehen auf dem Wasser demonstriert wurde. Alle diese Taten zeigten deutlich Jesu Herrschaft über den Glauben, dass die Materie Substanz sei, dass sie der Gebieter über das Leben oder der Erbauer irgendeiner Daseinsform sein könne“ (S. 369).

Der Bericht der fünf körperlichen Sinne kann das, was Gott erschaffen hat, weder verändern noch zerstören. Wenn wir daran arbeiten, jedes Vertrauen auf einen materiellen Augenschein auszuräumen, erkennen wir diese Tatsache klarer und erfahren unsere von Gott etablierte und aufrechterhaltene Gesundheit und Harmonie in unserem Leben.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juli 2023

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.