„Gott hat ein höheres Programm der Menschenrechte aufgestellt und Er hat es auf göttlichere Ansprüche gegründet. Diese Ansprüche werden nicht durch Gesetzesbücher oder Glaubensbekenntnisse geltend gemacht, sondern durch die Demonstration des Wortes ‚Friede auf Erden bei den Menschen Seines Wohlgefallens.“ (S. 226) Diese revolutionären Worte stammen von Mary Baker Eddy und wurden im 19. Jahrhundert formuliert, aber sie könnten nicht treffender und aktueller sein. Sie sind eine große Erleichterung für all diejenigen, denen die Menschheit wirklich am Herzen liegt und die gerne aktiv und selbstlos mithelfen möchten, dass alle Menschen ein gutes Leben führen dürfen. Wir befinden uns jetzt im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, mitten in einem Transformationsprozess gigantischen Ausmaßes. Särker denn je in der Menschheitsgeschichte geht es darum zu verstehen, was geschehen muss, damit jedem Kind, jedem Mann und jeder Frau dieselben Grundrechte, Entfaltungsmöglichkeiten und Freiheit zugestanden werden. Vieles ist in Bewegung geraten, alte Gewissheiten schwanken und sogar Weltregionen, die außerhalb einer gesunden Modernitätsentwicklung zu sein schienen, zeigen Anzeichen von Veränderung und Fortschritt. Wir können, wo auch immer wir sind, uns aktiv für jedes Bemühen einsetzen, das um Freiheit und Sicherheit ringt. Im August 2011 wurde in Berlin des 50. Jahrestages des Mauerbaus gedacht, der die Trennung und Willkür, Tod und Erniedrigung der DDR-Zeit schmerzlich wach ruft – und gleichzeitig eine Erinnerung an eine Revolution ist, die mit Kerzen und Gebeten und ungeheurer Beharrlichkeit die Mauer zum Einsturz gebracht hat. Eine ganz friedliche Revolution hat 1989 in Deutschland ein furchtbares Bauwerk und ein menschenverachtendes Regime beseitigt. Das ist sicherlich Grund genug, das Geschenk der Freiheit allen Menschen auf der Welt zu wünschen. Können wir von Europa aus etwas tun?
Wenn man sich dem Kern der Revolutionen in Geschichte und Gegenwart nähert, entdeckt man die Menschenrechte. Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von den Vereinten Nationen angenommen und verkündet wurde, erklärt z. B. als unveräußerliche Menschenrechte die Menschenwürde, das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, das Verbot der Sklaverei und der Leibeigenschaft, die Gleichheit vor dem Gesetz, das Verbot der willkürlichen Verhaftung oder Ausweisung, das Recht auf Staatsangehörigkeit, Religionsfreiheit und das Recht der freien Meinungsäußerung. Artikel 21 lautet ferner: „Der Wille des Volkes bildet die Grundlage für die Autorität der öffentlichen Gewalt; dieser Wille muss durch regelmäßige, unverfälschte, allgemeine und gleiche Wahlen mit geheimer Stimmabgabe oder in einem gleichwertigen freien Wahlverfahren zum Ausdruck kommen.“ Die Erklärung der Menschenrechte ist über die Website der Vereinten Nationen leicht abrufbar.
Die grüne Revolution im Iran, der arabische Frühling, Unruhen und Bürgerkrieg in einigen afrikanischen Staaten haben verschiedene Ursachen und Themen, aber im Kern geht es für Millionen von Menschen um die Realisierung der universalen Menschenrechte. Zu unserem Freundeskreis gehören ein israelischer Filmemacher und eine palästinensische Politikwissenschaftlerin, wir haben Familienmitglieder und Freunde, die entweder aus einem arabischen Land stammen oder sich beruflich intensiv mit der arabischen Welt beschäftigen. Auf die eine oder andere Art ist für uns der Nahe Osten ständig präsent und die Begegnung mit Menschen aus dieser Region zeigt durchweg das ehrliche Bemühen, gleichzeitig aber auch die Verzweiflung über die vielen Rückschritte, die schon errungene Fortschritte zunichte zu machen drohen.
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