Ich wuchs in der Christlichen Wissenschaft auf, und bis auf eine vorübergehende Phase auf dem College habe ich die Lehre mein Leben lang befolgt. Das hat mich auf vielfache Weise gesegnet. Eine bestimmte Heilung aus den letzten zehn Jahren hat mich jedoch noch klarer auf Kurs zu geistigem Streben und Wachstum gebracht.
Noch lange nach einer schlimmen Erkältung oder Grippe musste ich ständig husten und fühlte mich kurzatmig. Ich geriet durch die geringste Anstrengung außer Atem.
Meine Tochter hatte gerade ihr erstes Kind zu Welt gebracht und fragte, ob ich etwas Zeit bei ihr verbringen könnte, um ihr mit meiner kleinen Enkelin zu helfen. Ich machte mich sofort auf die zweitägige Autofahrt zu ihr.
Einen Großteil der Fahrt verbrachte ich damit, mir eine Aufnahme des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, anzuhören. Ich betete weiter so, wie ich dies seit einem Jahr tat; ich hatte auch eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um metaphysische Behandlung durch Gebet gebeten, und wir blieben während meiner Fahrt in Kontakt.
Ich hatte darum gebetet, Furcht hinsichtlich der Symptome zu überwinden, die denen ähnlich waren, die meine Mutter vor ihrem Tod erlebt hatte. Mir wurde klar, dass ich der selbstauferlegten und falschen Überzeugung war, irgendwie für dieses Problem verantwortlich zu sein – dass etwas in meinem Denken vorhanden war, das diese Schwierigkeit so hartnäckig machte.
Als ich am zweiten Tag fuhr und der Aufnahme von Wissenschaft und Gesundheit zuhörte, machte mir eine Aussage sehr klar, dass das einzig existierende Gemüt das göttliche Gemüt, Gott, ist: „Jeder Begriff, der mit dem Gehirn zu beginnen scheint, beginnt falsch. Das göttliche Gemüt ist die einzige Ursache oder das einzige Prinzip des Daseins. Es gibt keine Ursache in der Materie, im sterblichen Gemüt oder in physischen Formen“ (S. 262). Ich verstand, dass es nichts gab, das von diesem vollkommenen Gemüt entfernt werden musste. Ich versuchte nicht, ein sterbliches Gemüt oder einen körperlichen Zustand zu ändern oder zu heilen, denn beide haben keine eigene Intelligenz. Ich konnte die Überzeugung, dass ich für eine Krankheit verantwortlich war, einfach ablegen.
Diese Offenbarung rüttelte mich auf! Damit verschwand das Problem augenblicklich – kein Husten mehr, keine Atemnot. Ich war frei und lobte Gott, Gemüt.
Ich verbrachte einige wundervolle Wochen bei meiner Tochter, meiner Enkelin und meinem Schwiegersohn. Auf der Rückfahrt genoss ich meine Fähigkeit, ohne Beschränkung in einem kleinen Park spazieren zu gehen, in dessen Nähe ich übernachtete. Ich fühlte mich wie der Lahme, der lief und sprang und Gott lobte (siehe Apostelgeschichte 3:8), nachdem Christi Jesu Jünger Petrus ihn geheilt hatte.
Doch im darauffolgenden Herbst kehrten der Husten und die Atemnot zurück. Mein Mann und meine Tochter waren sehr besorgt, weil sie befürchteten, dass dies dasselbe Problem war, das auch meine Mutter geplagt hatte. Ich bat einen Praktiker um Hilfe durch Gebet und verbrachte viele Stunden damit, in Wissenschaft und Gesundheit zu studieren und zu beten. Diesmal trat die Heilung langsamer ein, doch der Wendepunkt kam, als ich verstand, dass ich Angst hatte, die Heilung sei wieder nur vorübergehend und das Problem werde zurückkehren. Ich konterte diesen angstvollen Glauben mental mit der Erkenntnis, dass Gott nur vollkommene Gesundheit und Vollständigkeit ausdrückt, sowie mit der geistigen Tatsache meines Seins: dass ich die göttliche Vollkommenheit widerspiegele. Selbst wenn der materielle Zustand sich zu wiederholen schien, konnte sich die Wahrheit meines vollkommenen Seins niemals ändern. Wiederum lösten sich der Husten und die Atemnot auf.
Das Problem kehrte ein drittes Mal zurück, doch es war mir möglich, mich ihm durch Gebet viel ruhiger und vertrauensvoller zu stellen. Ich hielt an dem Verständnis fest, dass ich mich zuversichtlich darauf verlassen konnte, dass Gottes Gegenwart und Fürsorge beständig und allmächtig sind – und dass mit Gott der Triumph gewiss ist –, egal wie oft ein materieller Glaube sich zeigt.
Während dieser Zeit berichtete ich auf einer Mittwoch-Zeugnisversammlung von dieser Erfahrung. Ich sagte einleitend, dass das Problem noch nicht vollständig geheilt war, ich aber wusste, dass es geheilt werden würde. Und genau so war es. Die Schwierigkeiten hatten keinen Zugang mehr zu mir; sie lösten sich still in ihr natürliches Nichts auf und kehrten nicht zurück. Das ist jetzt mehrere Jahre her.
Rückblickend verstehe ich, dass dies eine Zeit geistigen Fortschritts war, die mir viele klare Ideen dahingehend bescherte, wie Gott mein Leben – die Widerspiegelung des göttlichen Lebens, Gottes – aufs Beste aufrechterhält. Diese Ideen haben mir seitdem geholfen, viele andere Schwierigkeiten zu überwinden, und ich dringe immer tiefer in das Verständnis meines wahren, geistigen Selbst ein.
Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Jeder Tag fordert von uns höhere Beweise der christlichen Macht anstelle von Bekenntnissen. Diese Beweise bestehen ausschließlich in der Zerstörung von Sünde, Krankheit und Tod durch die Macht des Geistes, so wie Jesus sie zerstörte. Das ist ein Element des Fortschritts, und Fortschritt ist das Gesetz Gottes, dessen Gesetz nur das von uns fordert, was wir auch erfüllen können“ (S. 233).
