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Kein Sexismus am Arbeitsplatz

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 30. Mai 2017

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe März 2017


Jüngste Berichte und Artikel über Sexismus, dem Frauen in manchen Situationen immer noch begegnen, lassen mich an diskriminierende Praktiken denken, die ich zu überwinden gelernt habe, indem ich mich auf Gebet und die Lehren der Christlichen Wissenschaft verließ.

Was wir brauchten, um unsere Arbeit voranzubringen, waren geistige Ideen, die jedem Kind Gottes gehören.

Als ich im technischen Bereich anfing, waren dort nur wenige Frauen tätig. Obwohl die Chancengleichheit für Männer und Frauen gesetzlich verankert war, hatte sie sich bei einigen Mitarbeitern und Managern noch nicht durchgesetzt. Es wurden angemessene Umgangsformen erwartet, aber schriftliche Regeln bezüglich sexueller Belästigung gab es nicht. Männer und Frauen mussten erst lernen, im beruflichen Umfeld konstruktiv, vernünftig und respektvoll miteinander umzugehen.

Am meisten äußerte sich Diskriminierung mir gegenüber darin, dass bei Besprechungen meine Beiträge nicht gewürdigt wurden. Ich war häufig die einzige Frau dort. Mir wurde das Wort abgeschnitten oder meine Ideen kamen nicht zur Geltung. Doch wenn ein Mann später in derselben Besprechung dieselbe Idee äußerte, wurde sie oft angenommen und als Ausgangspunkt für weitere Überlegungen verwendet. Es war frustrierend für mich und ich befürchtete, dass mein Beitrag zu den geleisteten Arbeiten nicht anerkannt wurde, was meinen beruflichen Aufstieg erschweren würde.

Doch trotz dieser Befürchtungen stieg ich zusammen mit meinen männlichen Kollegen auf. Wenn meine Ideen ignoriert oder abgelehnt wurden, verschlimmerte es die Situation nur, wenn ich lauter argumentierte. Ich begriff sehr bald, dass ich eine stille mentale Gelassenheit und die ruhige Überzeugung brauchte, dass Gott alles in der Hand hat und jeden Aspekt meines Lebensweges steuert (siehe Mary Baker Eddy, Die Einheit des Guten, S. 3–4).

Ich betete und arbeitete während meiner gesamten Berufstätigkeit unter anderem mit dem Gedanken, dass Gott mein Arbeitgeber ist. Mein Auftrag ist, Seine Eigenschaften auszudrücken und Sein Ebenbild zu sein. Gottes „Arbeitsplatz“ ist das Himmelreich, wo Harmonie regiert und immer eine konstruktive Atmosphäre herrscht. Ich betete viel mit Lied Nr. 82 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, das uns anweist, in Kraft voranzugehen, um Gottes Werk zu tun.

 Lasst uns mit Christi Fahne ziehn,
   durch Gottes Kraft gestählt,
dass die göttliche Heilsbotschaft so hold
   erlöse alle Welt.

(Arthur C. Ainger, Übers. © CSBD)

Ich begriff, dass mein Erfolg nicht davon abhing, wie viele Ideen angenommen und umgesetzt wurden, sondern wie gut ich „mit Christi Fahne“ meinen Weg ging.

Wenn ich bei Besprechungen auf sexistisches Verhalten stieß, bekräftigte ich still, dass das göttliche Gemüt, Gott, das einzige Gemüt ist. Wir waren keine Ansammlung menschlicher Gemüter mit einer Kollektion menschlicher Meinungen darauf aus, bei unseren Höhergestellten Anerkennung zu finden. Wir waren die Widerspiegelung des göttlichen Gemüts, und Gemüt teilt sich jedem von uns auf angemessene Weise mit. Ich musste meine eigenen Meinungen zum Schweigen bringen und verstehen, dass es nur ein Gemüt, Gott, gibt, das die Quelle aller Intelligenz und Kreativität ist.

Was wir brauchten, um unsere Arbeit voranzubringen, waren geistige Ideen, die Gott dem menschlichen Bewusstsein mitteilte, und diese Ideen gehörten nicht einer bestimmten Person, sondern jedes Kind Gottes hat das Recht, sie auszudrücken. Gott teilt sich Seinen Kindern beständig mit, wie diese Stelle in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy verdeutlicht: „Die wechselseitige Kommunikation geht immer von Gott aus zu Seiner Idee, dem Menschen“ (S. 284). Als ich in dieser Weise betete, konnte ich erkennen, dass die rechten Konzepte für unsere Projekte ans Licht kamen und Fortschritt stattfand. Die Besprechungen wurden harmonisch und niemand fühlte sich übergangen, auch ich nicht.

Doch ich hatte weiter das Verlangen nach Anerkennung für meine Leistungen. Jesu Worte brachten Trost: „Es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden“ (Matthäus 5:12). Doch ich wollte jetzt Anerkennung! Als ich während meiner Berufstätigkeit mit Jesu Verheißung weiterbetete, begriff ich, dass ich im Verhältnis meiner Anerkennung und Umsetzung der Eigenschaften Gottes „belohnt“ wurde, die jeweils im Beruf erforderlich waren – Eigenschaften wie Weisheit, Intelligenz, Kreativität, Respekt, Wissbegierde usw. –, und nicht wie viele menschliche Antworten auf menschliche Fragen ich fand. 

Als ich beruflich weiter aufstieg, passte ich meine gebetvolle Vorbereitung auf den Tag an die jeweils geplanten Aktivitäten an. Ich identifizierte die Eigenschaften, die während jeder Besprechung zum Ausdruck gebracht werden mussten, und drückte sie bewusst aus. Keine dieser Eigenschaften ist auf Männer oder Frauen beschränkt. Sie stehen jedem Kind Gottes zur Verfügung, ob männlich oder weiblich.

Kraft und Intelligenz sind beispielsweise nicht Männern vorbehalten. Ebenso sind Sanftmut und Barmherzigkeit nicht nur Frauen verfügbar. Jede geistige Idee Gottes, Sie und ich, enthält jede von Gottes Eigenschaften und spiegelt sie wider. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Vereinigung der männlichen und weiblichen Eigenschaften bildet Vollständigkeit“ (S. 57) und „Männliche, weibliche und sächliche Geschlechter sind menschliche Begriffe“ (S. 516).

Jede Idee Gottes, Sie und ich, spiegelt jede von Gottes Eigenschaften wider.

Beim Forschen in der Bibel ist mir klargeworden, dass viele fromme Leute zwar behaupten, die Bibel befürworte ein Patriarchat, der Ton der Bibel jedoch in erster Linie die Gepflogenheiten und Bedürfnisse der Zeit wiedergibt. Und es gibt Beispiele dafür, wo Frauen die Rollen von Männern übernehmen oder Leistungen erhalten mussten, die den Männern vorbehalten waren, und Gott hat die Tätigkeiten dieser Frauen immer gesegnet. Als die Töchter von Zelofhad zum Beispiel erfuhren, dass das Erbe ihres Vaters nicht an seine Kinder gehen würde, da er keine Söhne hatte, erhoben sie bei Mose Einspruch. Gott bestätigte, dass die Töchter ihr Erbe erhalten sollten, und so geschah es (siehe 4. Mose 27:1–11). Weitere Beispiele sind Debora, eine respektierte Prophetin und Richterin, sowie Maria Magdalena und Tabita, die Christus Jesus engagiert und treu nachfolgten.

Was meine Situation am Arbeitsplatz anging, so rieten mir Leute häufig, bestimmter und schärfer vorzugehen. Das tat ich gelegentlich, doch das brachte meist nichts. Vielmehr stellte ich fest, dass Gebet jeden Anspruch von Sexismus besiegte, wenn ich konsequent betete. Ich strebte danach, in anderen all die Eigenschaften Gottes zu erkennen, ohne sie anhand ihres Geschlechts einzuschränken. Und ich konnte demonstrieren, dass Gebet wirksam ist, selbst in den wenigen Fällen unerhörter Diskriminierung. Ich kann nicht behaupten, dass der Sexismus im Unternehmen ausgeräumt wurde, doch ich fühlte mich nicht mehr länger davon gefesselt.

Über die Jahre stellte ich fest, dass Sexismus und andere Arten von Diskriminierung deutlich abnahmen. Ich war dankbar für die vielen guten Arbeitsbeziehungen, die ich mit Männern und Frauen hatte, und für das geistige Wachstum, das ich erfuhr, als ich über Sexismus am Arbeitsplatz betete.

Wenn ich auf meine wundervoll interessante Karriere zurückblicke, kann ich heute sehen, dass die Konzepte, mit denen ich betete – die Einheit des göttlichen Gemüts, die innewohnende Intelligenz und Kreativität jeder Idee Gottes sowie unsere wahre Aufgabe, Gott vollständig auszudrücken –, auf jede Situation anwendbare Wahrheiten sind, ob Sexismus und Diskriminierung verübt werden oder nicht. Diese Ideen sind auch heute im Umgang mit Freunden und Kollegen hilfreich. Eigenschaften wie Intelligenz, Kreativität und Einheit sind universal und allen zugänglich.

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe März 2017

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