Jeder, der sich intensiv mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft beschäftigt, wird feststellen, dass er dadurch ein völlig neues Verständnis von Substanz erhält. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 349–350): „In der Christlichen Wissenschaft versteht man unter Substanz Geist, während die Gegner der Christlichen Wissenschaft glauben, Substanz sei Materie. Sie halten die Materie für etwas, ja, für nahezu das Einzige, und die Dinge, die den Geist betreffen, für nahezu nichts oder der täglichen Erfahrung sehr fernliegend. Die Christliche Wissenschaft vertritt genau die entgegengesetzte Ansicht.“
Die Christliche Wissenschaft leistet den großen Dienst, der Menschheit die Wahrheit zu vermitteln, dass nur die geistige Existenz wirklich ist. Damit steht sie den Behauptungen der körperlichen Sinne entgegen, die für die Wirklichkeit der Materie Zeugnis ablegen. Bei diesem Gegensatz bezieht die Christliche Wissenschaft die Position, dass Gott unendliches Gemüt, Geist, ist, und kommt zu dem Schluss, dass Geist unendlich ist. Gottes Schöpfung, einschließlich des Menschen, muss völlig geistig sein. Diese Denkweise entspricht dem ersten Kapitel der Genesis, die den geistigen Bericht der Schöpfung wiedergibt. Hier wird uns versichert, dass die wahre Schöpfung geistig ist und aus geistigen Ideen, nicht aus materiellen Organismen und Objekten, besteht. Wenn dem Studenten der Christlichen Wissenschaft diese Wahrheit klar wird, kann er das materielle Verständnis der Existenz als unwirklich verstehen und begreifen, dass Makel kein Prinzip und daher keinen Anteil an der wahren Existenz haben.
Substanz setzt sich aus zwei lateinischen Worten zusammen, nämlich sub (unter) und stare (stehen). Die von Mrs. Eddy entdeckte Wissenschaft des Seins erklärt, dass wahre Substanz, die unter allem Wahren und Dauerhaften steht – ihm zugrunde liegt und es stützt –, Gott, das göttliche Gemüt, unendlicher Geist, ist. Darüber hinaus erklärt sie, dass alles, was von dieser geistigen Ursache ausgeht, so unveränderlich und ewig ist wie Geist selbst und dass das, was geistig und wahr ist, von dem einen vollkommenen Schöpfer, Gott, völlig aufrechterhalten wird. Mrs. Eddy beantwortet die Frage auf Seite 468 von Wissenschaft und Gesundheit: „Was ist Substanz?“ folgendermaßen: „Substanz ist das, was ewig und zu Disharmonie und Verfall unfähig ist.“ Damit macht sie die Natur wahrer Substanz absolut klar.
Die Materie ist eine Falschaussage wahrer Substanz. Materie ist von Natur aus endlich und daher zeitlich; somit wird der Gedanke an eine Materie als substanziell immer von einem Sinn von Behinderung oder Begrenzung begleitet. Wer Gesundheit in der Materie sucht, wird automatisch sein Ziel verfehlen, bis er diesen Glauben aufgibt und durch die Wahrheit ersetzt, dass Gott, Gemüt, die einzig wahre Substanz ist und daher unendlich vom Menschen als Idee des Gemüts widergespiegelt wird, und dass Krankheit somit unwirklich und substanzlos ist und uns keine Gesetze vorgeben kann.
Ein Wörterbuch definiert Substanz folgendermaßen: „Das, was allen äußerlichen Manifestationen zugrundeliegt.“ Im Hauptsinn dieses Begriffs ist dann die Substanz von allem seine Bedeutung oder Essenz. Sie kann als das betrachtet werden, was die jeweilige Sache im göttlichen Gemüt ist. So können wir zu der Erkenntnis der Substanz des Menschen, von Heim, Kirche und Stellung gelangen und großen Segen daraus erhalten.
Man ist in der Christlichen Wissenschaft gut beraten, wenn man die Substanz der Dinge erkennt, denn dadurch werden die Objekte des materiellen Sinnes umgekehrt, zurückgewiesen und durch die Ideen der Seele ersetzt. Die Übertragung von Dingen zurück in Geist ist ein geistig-mentaler Prozess. Das geistige – wahre – von Gott erschaffene Universum erscheint dem menschlichen Bewusstsein nur in dem Maße, wie das Materielle oder Unwirkliche verschwindet. Wenn unsere Unkenntnis von Gott eine Krankheit oder einen Mangel jeglicher Art hervorgerufen hat, können wir durch ein besseres Verständnis von Ihm zunehmend demonstrieren, dass der Mensch geistig ist, Gottes Gleichnis, das beständig an Seiner göttlichen Substanz und Vollkommenheit beteiligt ist. Auf diese Weise können wir Freiheit finden. Sobald wir die Tatsache erkennen, dass Gott und Seine Ideen die Substanz des Universums ausmachen, begreifen wir die Materie als Illusion statt Substanz. Diese Umwandlung des Denkens gestattet uns, den unbezwinglichen Prozess der göttlichen Gesetze in der Christlichen Wissenschaft zu demonstrieren.
Ist das nicht gemeint, wenn Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 516): „Die Substanz, das Leben, die Intelligenz, Wahrheit und Liebe die die Gottheit bilden, werden von Seiner Schöpfung widergespiegelt; und wenn wir das falsche Zeugnis der körperlichen Sinne den Tatsachen der Wissenschaft unterordnen, werden wir dieses wahre Gleichnis und diese wahre Widerspiegelung überall erblicken“? Dort, wo sich den materiellen Sinnen Krankheit zu präsentieren scheint, ist nichts als die Substanz und Tätigkeit des Geistes wirklich präsent. Wo mentaler Stress vorzuherrschen scheint, hat nichts als die ungebrochene und ewige Harmonie der Seele Macht. Die Christliche Wissenschaft ist göttliches Gesetz und fungiert als Heilmittel in menschlichen Angelegenheiten. Sie fordert uns auf, die substanzlosen, fehlbaren Überzeugungen von einem materiellen Leben gegen das eine unsterbliche Leben einzutauschen.
Einer Christlichen Wissenschaftlerin wurde einmal gesagt, sie leide an einer Vereiterung des Zahnfleisches. Mehrere der besten Experten im zahnärztlichen Bereich hatten ihr geraten, sich die Zähne ziehen zu lassen, da etliche aufgrund der anhaltenden Entzündung Löcher hatten und locker saßen. Eine solche Diagnose war beängstigend, doch die Frau machte sich bereits von dem Glauben an die Materie als substanziell frei und widerstand dieser Diagnose voll Freude in dem Wissen, dass nichts Wirkliches, von Geist Geschaffenes je anfangen oder enden kann. Sie hatte durch ihr Studium von Wissenschaft und Gesundheit gelernt, dass der erste Schritt, vor materiellen Phänomenen sicher zu sein, darin lag, deren illusorische Natur zu verstehen. Der nächste Schritt war, den Glauben an sie mit den Tatsachen des geistigen Seins zu ersetzen.
Die Substanz einer Idee ist so vollkommen und dauerhaft wie Geist, da Vollkommenheit mit Gott koexistiert und allgegenwärtig ist. Sagte Jesus nicht (Markus 13:31): „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“? Geist schließt alles ein, was Vollkommenheit schafft. Nur das Gemüt und seine vollkommenen Ideen sind wirklich, und diese Ideen sind überall präsent. Nichts wird in der Wechselbeziehung und dem Zusammenwirken von Ideen verdrängt oder kann ersetzt werden, wenn es bereits in der göttlichen Liebe verwurzelt und verankert ist. Die Adhäsion und Kohäsion des Geistes und seiner Ideen schließen den Glauben an eine Trennung, einen Verfall oder eine Auflösung aus. Geistige Gesetze, die vom reinen Gemüt ausgehen und den Menschen regieren, zerstören den Glauben an materielle Medizin und lassen keinen Glauben an die chemische Verbindung von Nahrungsmitteln als etwas zu, was die harmonische Funktion von Leben unterbrechen kann. Die Christliche Wissenschaftlerin konnte die Beweise des materiellen Sinnes mithilfe der geistigen Wahrheit so klar auflösen und umwandeln, dass innerhalb eines Jahres eine vollständige Heilung stattfand. Ihr wurde kein Zahn gezogen und alles kehrte zum normalen Gesundheitszustand zurück.
Die Christliche Wissenschaft bietet mehr als nur körperliche Heilung. Sie stellt heute der Menschheit eine Wissenschaft bereit, die jedem menschlichen Problem gewachsen ist. Die Vollkommenheit, die dem Menschen aufgrund seiner göttlichen Sohnschaft zusteht, ist jedem von uns verfügbar und kann hier und jetzt verstanden werden. Wenn wir an der Wahrheit des Seins festhalten und beständig die geistige Idee suchen und finden, die jeden Bedarf stillt, werden wir mit der Ausmerzung aller Disharmonien des Fleisches aus unserer Erfahrung belohnt, und überall da, wo Irrtum zugegen zu sein scheint, finden wir Harmonie und vollkommene Gesundheit.
