Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Elternschaft der Liebe

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 30. August 2021


Bei uns zu Hause waren wir ständig am Suchen. Es war anstrengend. Als eines Tages wieder ein Gegenstand nicht aufzufinden war, kam meine sechsjährige Tochter zu mir und sagte so leise, dass es kaum zu hören war: „Mama, hast du ... Gott gefragt?“ Und dann lief sie davon.

Das ließ mich innehalten. Hatte ich mich an Gott gewandt? Oder verausgabte ich mich bei dem Versuch, alles in Ordnung zu halten? Als ich still wurde und darüber nachdachte, wusste ich plötzlich, wo sich der benötigte Gegenstand befand.

Es war nur ein ganz kleiner Moment, aber er hat mich immer wieder daran erinnert, wie unterschiedlich sich die beachtliche Verantwortung als Eltern anfühlen kann, je nachdem, ob wir versuchen, es aus eigenem hektischem Bemühen zu schaffen, oder jeden Augenblick auf die unendliche Liebe, Gott, vertrauen. Sich an die Liebe zu wenden, bedeutet zu erkennen, dass das Reich Gottes inwendig in uns ist (siehe Lukas 17:21). Dieses Reich zeigt sich dadurch, dass „Selbstlosigkeit, Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Heiligkeit, Liebe“ in uns – in unserem Bewusstsein – vorherrschen, wie Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erklärt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 248). Aus dieser Perspektive betrachtet geht es beim Vater- oder Muttersein mehr darum, das Privileg zu sehen, wie unser Vater-Mutter-Gott Seine-Ihre Fürsorge für unsere Kinder durch uns zum Ausdruck bringt, als darum, uns von dem allzu verbreiteten Glauben unter Druck setzen zu lassen, dass der Erfolg unserer Kinder gänzlich davon abhängt, was wir als Eltern leisten. Und das kann eine große Belastung sein.

Tatsache ist, dass die geistigen Qualitäten, die Gott in Eltern und Kindern zum Ausdruck bringt, den Kern unseres Seins ausmachen – wir sind nicht das Produkt von Überzeugungen oder Verhaltensmustern, die uns von Kind auf anerzogen wurden. Vorbilder im Denken nach den Qualitäten des Himmelreichs zu formen bildet eine Grundlage für gute Elternschaft, und wir fühlen uns unserer Erziehung, unseren Kämpfen, Stress oder anderen Menschen nicht ausgeliefert.

Die Angst, nicht das richtige für unsere Kinder zu tun, kann manchmal groß sein, doch wenn wir innehalten, um unsere wahre Beziehung zu Gott zu verstehen, überwinden wir Angst. Ich weiß, dass ich als Mutter am besten bin, wenn mir klar ist, wie gut Gott mich mütterlich versorgt. Ursache und Wirkung allein in Gott zu verstehen bewirkt, dass wir alle eine klarere, höhere Sichtweise von uns und unseren Kindern erlangen und unser authentisches, geistiges Selbst ausdrücken, das keiner menschlichen Geschichte unterliegt. Das richtige zu tun kommt davon, dass wir der göttliche Ausdruck von dem sind, wozu wir erschaffen wurden. Die göttliche Macht korrigiert die Fehler der Vergangenheit und macht uns auf Gottes Fürsorge aller aufmerksam.

Wenn wir spüren, dass die göttliche Liebe uns liebt, hüllt diese Liebe auch unsere Kinder ein. Lied Nr. 139 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft enthält die Worte: „Schenke froh aus deines Herzens Überfüll’“ (Minny M. H. Ayers, Übers. ©CSBD). Wenn wir uns sicher sind, was Gottes Elternschaft für uns bedeutet, dann gibt uns das ein unerschütterliches Gefühl der Zufriedenheit und Anerkennung, sodass wir kein Bedürfnis empfinden, all das von anderen und ihrer Reaktion auf uns bekommen zu müssen. Innehalten, um uns an die Liebe zu wenden, hilft uns, unser Leben nicht als Reaktion auf unsere Kinder oder andere Menschen zu führen.

Es ist eine Falle, sich gut zu fühlen, wenn unsere Kinder Erfolg haben, und sich schlecht zu fühlen, wenn sie Fehler machen. Das kann dazu führen, dass wir meinen, unser Glück sei von ihren Erfolgen oder Misserfolgen abhängig. Doch die Barmherzigkeit der göttlichen Liebe verhindert, dass wir in irgendein Drama hineingezogen werden oder meinen, unsere Stimmung sei auf das Verhalten und Handeln anderer angewiesen. Es kann entscheidend sein, in schwierigen Momenten als Mutter oder Vater mental einen Schritt zurückzutreten und sich daran zu erinnern, dass unsere Kinder keine Aufgabe sind, die wir erfüllen müssen, sondern ein Segen, für den wir dankbar sind. Dies hilft uns, nicht mehr zu versuchen, die Situation zu beruhigen, und lässt zu, dass Christus, die wahre Idee von Gott, uns beruhigt. Dadurch breitet sich die Harmonie der allwirkenden göttlichen Macht über die ganze Situation aus.

Zu wissen, dass wir vollständig in Geist, Gott, leben, bedeutet, in allem einen zugrundeliegenden geistigen Zweck wahrzunehmen. Es hilft uns, unser Familienleben als Zeit der Vertiefung unseres Verständnisses und Erlebens von Liebe und ihrem Ausdruck zu betrachten. Die Fürsorge und Führung der Liebe verlassen uns nie. Das Licht der göttlichen Liebe ermöglicht es uns, das Abenteuer und die Freude der Elternschaft anzunehmen, statt einzuwilligen, kopflos herumzulaufen. Wir wenden uns an Gott und halten inmitten der täglichen Anforderungen – oder sogar Aufregungen – inne. Dadurch können wir das Kindsein in unseren Kindern und uns dankbar annehmen und uns das damit verbundene Schöne zeigen lassen und darüber staunen.

Larissa Snorek
Stellvertretende Chefredakteurin

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.