Ich konnte nicht schlafen. Immer wenn ich die Augen zumachte, sah ich etwas, das ich nicht sehen wollte. Ich sah, wie zwei Autos zusammenstießen, so wie an dem einen Nachmittag auf meinem Weg von der Schule nach Hause. Es war schrecklich mitanzusehen gewesen, obwohl die Insassen beider Autos unverletzt waren und unser Auto nicht in den Unfall verwickelt gewesen war. Doch ich bekam immer Angst, wenn ich daran zurückdachte.
Manchmal belasten uns Bilder oder Erinnerungen. Es kann sich sogar so anfühlen, als würden sie nie verschwinden, egal wie sehr man sich das wünscht. Was können wir dann machen?
Ich habe in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass wir immer Gott um Hilfe bitten können. Es macht nichts, ob wir Hilfe bei etwas Großem oder Kleinem brauchen. Gott wird uns immer alles geben, was wir brauchen, um Frieden zu haben und voranzugehen.
Ich war nicht sicher, wie Gott mir bei dieser schlimmen Erinnerung helfen würde, die mich nicht in Frieden ließ. Doch ich beschloss, Ihn trotzdem zu bitten. Dieses Bitten ist eine Form von Gebet, und du kannst es in Gedanken tun oder einfach nur den Wunsch im Herzen haben.
Als ich betete und daran dachte, dass ich Hilfe brauchte, fing ich an, ein paar wirklich gute Gedanken zu bekommen. Es war, wie wenn man einen Wasserhahn aufdreht – plötzlich flossen mir lauter tröstende und liebevolle Gedanken zu. Ich merkte, dass sie von Gott kamen, denn sie brachten ein Gefühl von Frieden mit. Und es waren Ideen, an die ich noch nie zuvor gedacht hatte.
Eine solche Idee war, dass ich Gott mehr vertrauen konnte als dem, was ich mit meinen Augen gesehen hatte. Gott erinnerte mich daran, dass Er Wahrheit ist; wenn ich also die echte Wahrheit über etwas wissen will, kann nur Gott mir das sagen.
Und was war die Wahrheit, die Gott mir sagte? Gott sagte: „Ich bin gut und bringe nur Gutes hervor.“ Was auch immer ich zu sehen geglaubt hatte, in Wirklichkeit war nur Gottes Güte da gewesen. Nur die göttliche Liebe, die jeden beschützt und tröstet, war da gewesen. Und Gott half mir, Seine Liebe und Güte so fühlbar zu merken, dass es keinen Platz mehr für Traurigkeit und Angst gab.
Gott erinnerte mich daran, dass Sicherheit überall ist, weil Er überall ist. Gott beschützt jeden von uns ständig und immer. Die Bibel sagt, dass wir „in ihm leben, weben und sind“ (Apostelgeschichte 17:28). Besser beschützt sein geht nicht!
Diese Ideen waren machtvoll. Sie fingen an, mir mehr einzuleuchten und wirklicher vorzukommen als das schreckliche Bild des Unfalls. Und ich glaubte nun, dass ich ihnen vertrauen konnte. Als ich an diesen guten Gedanken festhielt, merkte ich, wie sich das Bild vom Unfall auflöste – und meine Angst gleich mit.
Wenn du etwas siehst, was du nicht sehen willst, oder an etwas zurückdenkst, das dich traurig oder wütend macht, ist Gott hier, um dir auch zu helfen. Du kannst auf die Wahrheit lauschen, die Gott dir über dieses Bild sagt. Du kannst auf das vertrauen, was Gott dir sagt. Dann fühlst du die allmächtige Liebe, die schlimme Erinnerungen auslöscht, und zwar für immer.