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Ein erfassbarer Gott

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 13. Juni 2022


„Du bist mein Gott“! (Psalm 143:10). Als ich das eines Tages las, war ich erstaunt über die tiefe Bedeutung, die mir die Bibel damit offenbarte. Ich hatte diesen Vers im Laufe meines Lebens Dutzende Male gelesen und war inspiriert und getröstet worden. Ich hatte ihn absolut geglaubt und akzeptiert. Doch diesmal war es anders. In diesem Moment wusste ich, dass Gott mein Gott ist, der immer gegenwärtige, allmächtige Schöpfer des Universums und daher mein Schöpfer, der mich liebt, liebevoll versorgt und kennt! Es war eine Nähe zu Ihm, die ewige Existenz, vollkommene Gesundheit und vollständigen Frieden in sich schloss. Es kam mir vor, als wäre ein Vorhang zur Seite gezogen worden, wodurch ich einen schnellen Blick auf den himmlischen Zustand erhaschen konnte, von dem Johannes in der Offenbarung spricht, in der er seine Vision von einem neuen Himmel und einer neuen Erde beschreibt.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, diesem Gefühl von Gottes Gegenwart in der Sprache Ausdruck zu verleihen, die in der Bibel gegeben bzw. impliziert und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt wird. Mrs. Eddy bezeichnet Gott insbesondere als „Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 587). Somit ist Gott kein mysteriöses, unfassbares, distanziertes Wesen, sondern identifizierbar, erfassbar und immer bei uns. Gott durch diese Synonyme für Ihn besser kennenzulernen, führt das zutage, was die göttliche Gegenwart uns bedeutet. Wir sehen Prinzip in göttlichen Gesetzen manifestiert; Gemüt in liebevoller Intelligenz und Weisheit; Leben in ewiger Existenz und Tätigkeit, unbehindert von materiellen Begrenzungen, und so weiter.

Doch selbst wenn wir bestrebt sind, diese Begriffe für Gott zu verstehen, ist unser tiefes Sehnen, Gott so zu kennen, wie Christus Jesus Ihn kannte – als Abba bzw. Vater –, unvermindert. Jesus kommunizierte unaufhörlich mit Gott und liebte unseren Vater so, dass er alles tat, um Ihm zu gefallen. Er widmete sein Leben dem Dienst Gottes und gab dieses Leben letztendlich durch diesen Dienst auf, wodurch er zeigte, dass seine Liebe zum Vater seine Liebe für seine Mitmenschen – ja, die ganze Menschheit – einschloss und sich darin manifestierte. Er war sich seiner Einheit mit Gott so bewusst, dass er fähig war, die Werke zu tun, die der Vater ihm aufgetragen hatte.

Ein tiefes, aufmerksames Erforschen von Jesu Lehren und Werken zeigt, dass seine Mission darin bestand, seine Einheit mit Gott zu demonstrieren und das Vorbild zu sein, dem wir in jeder Hinsicht folgen müssen. Jesus formte keine Art ritualisierter Anbetung, sondern lehrte uns, wer Gott ist und wie auch wir unsere Einheit mit Gott kennen und Ihm gefallen können, indem wir die Heilungswerke vollbringen, von denen Jesus uns verhieß, dass sie uns ebenfalls möglich sein würden.

Wie können wir dieses höhere Verständnis von Gott erlangen? Ein tiefes Eindringen in die Bibel im Licht von Wissenschaft und Gesundheit macht unser Denken empfänglich für dieses Verständnis. Doch Studieren allein reicht nicht, um Gottes Nähe in jedem Augenblick zu offenbaren. So wie Pflügen den Acker für Samen aufnahmefähig macht, das Wachstum der Pflanze aber in der Natur des Samens liegt, so ist ein Verlangen, Gott besser zu verstehen und das Denken demütig an das Göttliche anzupassen, eine Form von Gebet, in dem wir ein begrenztes Verständnis der Existenz zugunsten unserer natürlichen, geistigen Identität aufgeben. Das bedeutet, dass Gott „beides in [uns] wirkt, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2:13), und auf diese Weise erlangen wir die Erkenntnis von Gottes vollkommener Schöpfung und unserem völlig einzigartigen Platz darin.

Obwohl diese blitzschnelle Inspiration aus den Worten „Du bist mein Gott“ nur ein paar Augenblicke vorhielt, dachte ich in den darauffolgenden Tagen und Wochen immer wieder tief über ihre Bedeutung nach. Ich verstand Gott als unendliche Liebe, die sich aller Seiner Kinder ewiglich bewusst ist und jedes mehr liebt, als eine rein menschliche Definition jemals beschreiben könnte, und ich fühlte mich vollständig in diese Liebe eingehüllt.

Dieses Verständnis von der göttlichen Natur und einem immanenten Bewusstsein der Nähe der Liebe zeigt, was es bedeutet, Gottes Bild und Gleichnis zu sein, wie dies im ersten Kapitel der Genesis erklärt wird. Das ist kein abstraktes Konzept, kein rein menschlicher Idealismus, sondern ein Verständnis des universalen Prinzips und seiner Idee, das jedem zugänglich ist. Es ist eine fundamentale, demonstrierbare Wahrheit über das Wesen der Realität – in jeder Hinsicht unseres Lebens beruhigend, tröstlich und praktisch.

Solche lebensverändernden Augenblicke erreichen jeden von uns, wenn wir darum beten, das zu empfangen, was der Christus uns beständig offenbart. Wir können sie nicht erzwingen und auch nicht durch Intellektualität, Doktrin oder Glaubenssätze erlangen. Sie kommen in den stillen Momenten zu uns, wenn ein begrenztes, materielles Konzept der Schöpfung sich einem göttlichen oder geistigen Sinn fügt – unserer bewussten, beständigen Fähigkeit Gott zu verstehen (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 209).

Warren Berckmann
auf Einladung der Redaktion

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