In der abgelegenen Gegend, in der ich wohne, waren zwei Tage Regen vorhergesagt, was meinen neugepflanzten Bäumen sehr zugute kommen sollte. Doch dann wurde die Vorhersage zu einem schweren Unwetter mit hohen Windstärken aktualisiert. Ich wachte in der Nacht auf, als meine Haustür – eine aus zwei Flügeln bestehende große Glastür – vom Wind aufgedrückt wurde, was meinen Alarm auslöste.
Es gelang mir, die Türen wieder zu schließen, doch sie blieben nur zu, wenn ich mich mit meinem ganzen Gewicht gegen sie lehnte. Aus menschlicher Sicht schien ich kaum verhindern zu können, dass sie wieder aufgedrückt wurden. Anhaltende Böen (um die 130 km/h, wie ich später erfuhr) machten es mir unmöglich, von der Tür wegzugehen, um Werkzeuge oder Material zu holen, damit ich sie befestigen konnte. Falls die Türen wieder aufgedrückt worden wären, hätten irreparable Schäden am Haus oder Mobiliar entstehen können.
Ich fing an zu beten. Gleichzeitig überlegte ich, wen ich um Hilfe rufen könnte, aber mir wurde klar, dass das Wetter zu schlecht war, als dass jemand zu mir rausfahren konnte. Ich wusste, dass ich mit Gott allein war, und diese Erkenntnis tröstete mich. Meine Gebete beruhigten mein Denken und verliehen mir ein Gefühl von Liebe und Unterstützung. Ich fand Trost und Kraft darin, Attribute der Synonyme für Gott anzuerkennen, die Mary Baker Eddy uns in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift gibt. Ich dachte an die Furchtlosigkeit von Liebe, die Unsterblichkeit von Leben, die Stimme der Wahrheit, die Verlässlichkeit von Prinzip, das wahre Wissen von Gemüt.
Das Einzige, was ich tun konnte, war, buchstäblich mit Gott als meinem festen Fundament zu stehen. Ich lehnte mich vier Stunden lang gegen die Tür, eine Aufgabe, die ich ohne diese göttliche Unterstützung nicht hätte bewältigen können. Als ich betete, um Gottes allumfassende, allmächtige Gegenwart zu verstehen, konnte ich über mich selbst als eine Sterbliche, die eine Tür zuhalten muss, hinaussehen. Ich fühlte, wie Gottes Liebe mich umgab und stützte, und die Furcht und Sorge verschwanden. Ich wusste, dass alles in Ordnung war.
Obwohl ich dachte, dass der Wind irgendwann nachlassen würde, hielt er stetig an. Ich dachte an die Bibelgeschichte von Elia, der lernte, dass der Herr nicht im Wind war (siehe 1. Könige 19:11), und an Christus Jesus, der den Wind schalt und zum See sagte: „Schweig und verstumme!“ (Markus 4:39).
Ich weitete meine Gebete über die gesamte Welt aus und schloss Dinge wie die Zunahme an Unwettern bis hin zu Hass, der in vielen Regionen alltäglich geworden war, mit ein. In meinen Gebeten bezüglich der vorliegenden Situation ging ich gegen Überzeugungen von Furcht und Gefahr sowie die Bedrohung von Schäden und Verlusten an. Gott, das Gute, hatte jede Situation völlig unter Kontrolle.
Bei Tagesanbruch kam mir der Gedanke, dass ich einen wackeligen Stuhl auf der Veranda hinter mir und eine Heckenschere in einer Kiste daneben greifen konnte. Ich wartete darauf, dass Gott die Anweisung gab, und öffnete die Tür, als der Wind kurz nachließ. Ich konnte schnell und sicher auf den eigentlich wackeligen Stuhl steigen und mithilfe der Heckenschere den Bolzen bewegen, der die Türen miteinander verband. Er ließ sich mühelos schieben, und so waren die Türen sicher verschlossen und blieben es in den verbleibenden zwölf Stunden starken Windes.
Und obwohl ich die Tür stundenlang gegen heftigen Wind zugehalten hatte, war ich weder erschöpft noch müde. Stattdessen war ich demütig und tief dankbar für den klaren, liebevollen Schutz, den ich erlebt hatte.
Meine neugepflanzten Bäume haben alle den Sturm heil überstanden. Als ich am nächsten Tag erfuhr, dass es orkanartige Windgeschwindigkeiten gewesen waren, war ich von Gottes unbestrittener Herrschaft und Macht noch mehr beeindruckt und erkannte den Segen für das gesamte Umfeld, da niemand ums Leben gekommen und kein erheblicher Sachschaden entstanden war.
Denise Mullen
