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Investieren an der Börse aus geistiger Sicht betrachtet

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 21. November 2022


Wachstumsaktien, Anlagefonds, Technologiewerte, Börsengänge von Internet-Unternehmen. Diese Begriffe sind seit einiger Zeit in aller Munde. Noch nie hat es ein solches Interesse am Aktienmarkt gegeben, denn es wird beispielloser Reichtum erzeugt. Jeder scheint sich in irgendeiner Weise zu beteiligen – oder würde das gerne.

Gibt es angesichts des Aufs und Abs der Wirtschaft eine Möglichkeit, hinsichtlich des eigenen Lebens zuversichtlich und sicher zu sein? Müssen wir mit der Möglichkeit leben, dass unser Besitz – ob groß oder klein – rapide zunehmen oder über Nacht verschwinden kann? Können wir von dem Guten, das sich zuträgt, ausgeschlossen sein? Ist Gebet bei Anlageentscheidungen sinnvoll?

Das Konzept, verfügbare Ressourcen sorgfältig zu verwalten, existiert nicht erst seit der Neuzeit. Schon die Bibel gibt Anweisungen zu diesem Thema. Nachdem Jesus Tausende hungriger Menschen mit Nahrung versorgt hatte, wies er seine Jünger an: „Sammelt die übrigen Brotreste ein, damit nichts verdirbt“ (Johannes 6:12). Die Botschaft war im Grunde: „Verschwendet keine Ressourcen, selbst wenn es nur Fragmente sind. Wenn sie gesammelt und vor dem Verderben gerettet werden, können sie euch weiter dienen.“ Ermunterte er zu angemessenem Umgang mit dem verfügbaren Guten?

Da Jesus immer wieder auf Gott als die Quelle des Guten schaute, gibt es keinen Hinweis darauf, dass er jemals befürchtete, das Gute würde unzulänglich sein. Sicherheit war in Jesu Leben, wie im Leben aller anderen Menschen, das Ergebnis seines Verständnisses von Gott, Geist, und daher eine Konstante. Seine selbstlosen Motive und sein unerreichter Gehorsam Gott gegenüber befähigten ihn, den göttlichen Willen zu verstehen und zu befolgen, und diese Befähigung ist auch heute vorhanden. Gottes unveränderliche Güte ist bei uns, und wir erkennen sie in dem Maße, wie wir unser Denken und Handeln von Motiven leiten lassen, die vom Christus abgeleitet sind.

Da Versorgung aus Geist kommt, lassen sich menschliche Beweise dafür an unerwarteten Orten finden, sogar im Maul eines Fisches (wo Jesus Petrus anwies, Geld für die Steuerzahlung zu finden – siehe Matthäus 17:24–27). Jesus hat vielfach gezeigt, dass der Mensch als Gottes geliebtes Kind nicht zur Erde geschickt wurde, um das Überleben zu lernen und mit etwas Glück ausreichend finanzielle Versorgung zu erlangen. Die Substanz des Menschen ist geistig und hat nichts mit Glück zu tun.

Mary Baker Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift die göttlichen Gesetze, die allem zugrunde lagen, was Jesus bewerkstelligen konnte. Sie war für ihren guten Geschäftssinn bekannt und arbeitete hart, um die Gesetze Gottes zu beweisen und zu erklären, die den an Krankheit, Armut und allen Arten der Versklavung Leidenden helfen. Sie bezieht sich auf Gott als Seele, wenn sie schreibt: „Seele hat unendliche Mittel, mit denen sie die Menschheit segnet, und das Glück würde schneller erlangt werden und sicherer in unserem Besitz bleiben, wenn wir es in der Seele suchten“ (S. 60).

Wir mögen vielleicht versucht sein, Geschäftsentscheidungen und die Geschäftswelt als von Gott getrennt zu betrachten. Wir mögen denken, dass unser finanzielles Leben nichts mit unserem geistigen Leben zu tun hat. Doch Jesus beschrieb Gott als das, was alles einschließt, auch das Geschäftliche, als er fragte: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ (Lukas 2:49). Gott und kluges geschäftliches Vorgehen gehören zusammen. Das gesamte Universum drückt Gottes wirtschaftliche Tätigkeit – Sein Vorgehen – aus.

Der Mensch als Widerspiegelung des allwissenden und intelligenten Gottes kann keiner anderen Beschäftigung nachgehen, als richtig und weise zu denken, und das muss guten Geschäftssinn einschließen. Aufgrund dessen drückt jeder von uns als Ebenbild des göttlichen Gemüts all die Weisheit und Klugheit aus, die erforderlich sind, um die für vernünftige Entscheidungen notwendigen Informationen zu sammeln.

Treffen Sie jede Entscheidung vom Standpunkt der Dankbarkeit für Gottes Versorgung aller aus 

Dankbarkeit wendet unsere Gedanken zu Gott hin und erkennt die göttliche Quelle des Guten an. Sie bringt Demut mit sich, die wiederum den Egoismus und menschlichen Willen ausräumt, die dem eigenen Denken im Weg stehen können. Wenn wir uns Dankbarkeit zu eigen machen, erwarten wir durchgehend Gutes und sind besser in der Lage, Gottes Führung zu erkennen. Wissenschaft und Gesundheit weist uns darauf hin, dass wir dankbar für das bereits erhaltene Gute sein sollen, damit wir befähigt werden, mehr zu erlangen (siehe S. 3).

Hinterfragen Sie begrenztes Denken

Die fleischliche Gesinnung, der Glaube an ein materielles, von Gott getrenntes Gemüt, suggeriert: „Geht nicht ... Kann nicht ... Funktioniert nicht ...“ Diese Gedanken kommen nicht vom unendlichen Gemüt. Wir haben die gottgegebene Autorität, jeglichen Gedanken an Begrenzung umzuwandeln.

Es ist sehr, sehr wichtig, alle Gedanken an ein „kann nicht“ oder „geht nicht“ zu hinterfragen. Entspricht das nicht dem, was die Bibel meint, wenn sie davon spricht, „ohne Unterlass“ zu beten (siehe 1. Thessalonicher 5:17)? Wir können das Gefühl der Limitation durch das Verständnis ersetzen, dass Gott Ihr und mein Gemüt ist und dass dieses Gemüt unbegrenzt ist.

Nutzen Sie die richtigen Motive

Die richtigen Motive verleihen unserer Arbeit Inspiration und befähigen uns, den ganzen Tag über weise und wirksam vorzugehen. Unrichtige Motive können unseren Fokus still und heimlich auf die Ansammlung von Besitz um des Reichtums willen oder den Eindruck eigener Klugheit richten, ohne das Motiv zu haben, anderen Gutes zu tun. Das führt dazu, Gottes Führung nicht direkt vernehmen zu können. Es gibt eine sehr hilfreiche Bibelgeschichte über einen Mann, der Jahre damit verbringt, Besitztümer aufzuhäufen. Doch da er sich keines geistigen Zwecks bewusst ist, bewertet er Reichtum letztendlich als oberflächlich und unbefriedigend (siehe Prediger 2:4–11).

Manchmal zeigen sich unrichtige Motive als etwas, das wie Sparsamkeit aussieht, aber in Wirklichkeit Egoismus oder Furcht ist. Man mag so energisch am Geld festhalten, weil die Angst oder Sorge besteht, dass Wachstum und Fortschritt begrenzt sind. Als individuelle Anlegerinnen und Anleger oder auch Organisation können wir aus solch einem versklavenden Denken ausbrechen, indem wir unsere Liebe zu Gott und der Menschheit umfassender entwickeln.

Ein anderes subtiles und irriges Motiv wäre, Vermögenswerte allein deshalb zu erwerben, um nicht mehr arbeiten zu müssen. Eine uns allen als Ausdruck der göttlichen Liebe gemeinsame Aufgabe ist, andere zu segnen. Das ist ein richtiges Motiv hinter jeglicher Tätigkeit, und solch ein Motiv besteht ohne Last bis in alle Ewigkeit weiter. Es ist schwer, sich vorzustellen, dass es im Reich Gottes eine Tätigkeit geben könnte, die nicht befriedigend und selbstlos wäre. Als Jesus gefragt wurde, wo dieses Reich ist, sagte er: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lukas 17:21).

Üben Sie Geduld

Die raschen Kursgewinne des Aktienmarkts in der jüngeren Vergangenheit haben in allzu vielen Anlegerinnen und Anlegern die Erwartung geweckt, schnell und einfach Geld zu erlangen. Die meisten von uns haben gehört, wie Tageshändler durch kluge Anlagen in Internet-Aktien große Gewinne erzielt haben. Einige Menschen glauben, ein langes Festhalten an Aktien beziehe sich auf Minuten oder Stunden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass ein inspiriertes Verständnis von Aktienanlagen den Markt nicht als Lotterie oder Glücksspiel betrachtet. Vielmehr wird das Investieren zu einem erheblichen Mittel, sich an Unternehmen, den dort beschäftigten Menschen und den Produkten oder Dienstleistungen, die sie anbieten, zu beteiligen und sie zu unterstützen. Indem wir sorgfältig, ja durch Gebet, Unternehmen aussuchen, die gute Ideen haben und verantwortungsbewusst umsetzen, investieren wir in einen sinnvollen Beitrag zu Gemeinden und der Welt. Wir praktizieren ethischen und weisen Umgang mit unserem Geld.

Auf dieser Grundlage getroffene Entscheidungen können Geduld erfordern, die sich über den Drang hinwegsetzt, die materiellen Gewinne um jeden Preis zu erzwingen, doch auf diese Weise gründen sich unsere Entscheidungen auf Weisheit und nicht Glück. Wir werden durch geistige Intuition und nicht Impulsivität geleitet.

Erkennen Sie die Quelle klarer Erkenntnisse

Gute Vorbereitung umfasst mehr als nur heiße Tipps zu erlangen. Anlagezeitschriften, Finanzanalysen, Bereitschaft für neue Konzepte und professionelle Anlageberatung sind hilfreich. Geistige Ideen erhalten wir von Gott, Gemüt. Mrs. Eddy schreibt in einem Artikel mit dem Titel „Engel“: „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 307). Wenn wir uns fest auf diesem Weg mit Gott und Seinen Ideen etabliert haben, wird unsere Zuversicht in Geist verankert und wir können den besten Weg voran erkennen, um Gutes für uns und andere zu tun.

Weisen Sie Furcht vor Fehlern ab

Wenn wir täglich unsere untrennbare Beziehung zu Gott erkennen und auf das Geistige lauschen, können wir sicher sein, der Führung der göttlichen Liebe zu folgen. Spekulationen gehören nicht zu Gottes intelligentem Design des Lebens. Gemüt regiert und informiert das gesamte Universum mit Weisheit – und das schließt uns als Gottes geistige Ideen ein. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Liebe inspiriert, erleuchtet, bestimmt und führt den Weg“ (S. 454). Gottes Gesetz ist bei jeder geschäftlichen Entscheidung die höchste Gesetzgebung.

Verstehen Sie den Unterschied zwischen einem „teuren Gedanken“ und einem „Investitionsgedanken“

Wenn wir etwas kaufen, bezahlen wir Geld und erwarten nicht, es jemals wiederzusehen. Wenn wir eine Anlage tätigen, erwarten wir eine Kapitalrendite plus Gewinn. Ein teurer Gedanke bringt uns nichts ein. Ein Gedanke, der eine gute Investition ist, erbringt Gewinn. Daher ist es wichtig, unsere Denkmuster zu prüfen.

Über die Vergangenheit zu brüten, uns über die Zukunft zu sorgen, Furcht, Tratsch und Schuldgefühlen nachzugehen ist teuer, denn es hält uns davon ab, Gottes geistige Ideen zu erkennen. Es bringt keine Erträge. Vergebung, reine Motive, selbstlose Ideen, Intuition, die Gutes erwartet – alle diese Gedanken und Motive schaffen gute Erträge. Ist unser Denken zu teuer? Nutzen wir unsere mentalen Ressourcen für Ausgaben oder Investitionen?

Praktizieren Sie ausgeglichenes Denken

Gottes Schöpfung ist vollkommen ausgeglichen. Der Mensch drückt in jeder Hinsicht Gottes Ausgeglichenheit aus. Diese geistige Tatsache verleiht uns die Aufmerksamkeit, die wir brauchen, um auf veränderliche Marktbedingungen einzugehen, ohne dass die Aktienpreise für uns zur Manie werden. Ausgeglichenheit in Anlageportfolios ist vielfach notwendig, und das bedeutet eine Streuung der Anlagen. In allen Bereichen unseres Lebens Zurückhaltung zu üben, wirkt übertriebenem Eifer entgegen. Wir gehen interessiert, aber nicht zwanghaft vor.

Geistig gesinnte Denkerinnen und Denker lassen sich nicht durch Trägheit, lähmende Furcht, ein falsches Ego oder falschen Stolz vom Weg abbringen. Wenn wir wissen, dass Gott unsere Versorgungsquelle ist, können wir ruhig vorgehen, statt wie in einer Achterbahn auf und ab zu rasen, ohne dass wir Stabilität an Sicherheit und Wohlstand wahren können.

Lassen Sie Neid auf die Gewinne anderer nicht zu

Es ist unnötig, das Gefühl zu haben, mit anderen um das Gute konkurrieren zu müssen. Gottes Schöpfung umfasst genug für alle, da Versorgung in unendlichem Geist verankert ist. Wenn wir neidisch auf die Errungenschaften und den Wohlstand anderer sind, lassen wir uns auf die teuflischen Suggestionen ein, dass Gott uns nicht fair behandelt hat und das Gute auf nur einige wenige verteilt ist. Neidische Gedanken sind sehr teure Gedanken und müssen zurückgewiesen werden. Jedes Kind Gottes lebt täglich mit unendlichen Möglichkeiten, unendlichen Chancen und reichhaltiger Versorgung. Wenn wir verstehen, dass Gott alle Seine Kinder segnet, können wir Kritik oder Neid durch die Freude ersetzen, dass anderen Gutes zuteilwird.

Diese geistigen Gewohnheiten umzusetzen, stellt unser Leben und Denken auf eine felsenfeste Grundlage. Wir müssen keine Portfolios oder Anlagekontingente konsultieren, um jeden Tag geistigen Reichtum zu genießen. Dann sind wir so zuversichtlich wie Paulus, als er den Römern seine Überzeugung verkündete, dass nichts ihn von der Liebe Gottes scheiden kann (siehe Römer 8:38, 39). Nichts – keine wirtschaftliche Veränderung, keine Marktbedingungen, kein Mangel an Ressourcen oder Chancen, kein Anlagegewinn oder -verlust – kann uns von der Liebe Gottes scheiden, die durch Jesu Leben und Lehren zum Ausdruck kam. Wir können ganz beruhigt sein und uns in der Geborgenheit des Vaters sicher fühlen.

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