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Was ich von der Tala gelernt habe

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 5. Dezember 2022


Die Tala ist ein Laubbaum, der in meiner Heimat Uruguay wächst. Man findet ihn in den verschiedensten Bodenbeschaffenheiten, doch vornehmlich in steinigem Terrain. Dort wächst und gedeiht die Tala in Umständen, die für andere Baumarten ungeeignet sind. Sie kann sich an das unwirtlichste Umfeld anpassen, und obwohl es etwas dauern kann, schaffen es die kleinen Triebe der Tala, selbst das härteste Gestein aufzubrechen, um ans Sonnenlicht zu geraten.

Die Widerstandsfähigkeit der Tala gegen die Trockenheit und Unwirtlichkeit ihrer Umgebung und ihre Fähigkeit, diesen Umständen zum Trotz zu gedeihen, inspirieren mich. Wie die Tala finden wir uns manchmal in einer schwierigen Umgebung – von unmenschlichen Zuständen, Furcht, Krankheit, Ressentiments oder der Vergangenheit überwältigt. Vielleicht gehen wir in solch begrenzenden Umständen durchs Leben, doch keiner von ihnen kommt von Gott.

Das erste Kapitel der Genesis in der Bibel erklärt, dass Gott Seine Kinder – uns alle – zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat und dass wir Herrschaft über die Erde haben. Und der Apostel Paulus spricht in seinem Brief an die Römer von der „herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8:21), die so frei von Unterdrückung sind wie ein Sonnenstrahl.

Ein Sonnenstrahl ist vollständig auf die Sonne, den Mittelpunkt unseres Sonnensystems, angewiesen. Er kann überall scheinen. Er kennt weder Begrenzung noch Behinderung. Sein Ursprung verleiht ihm nicht nur seine Freiheit, sondern auch seine Leuchtkraft. Ebenso haben Menschen – Gottes Widerspiegelungen – die Freiheit, die Herrlichkeit Gottes, ihres Schöpfers bzw. der Quelle ihrer Existenz, zum Ausdruck zu bringen.

Die Kenntnis unserer geistigen Identität – mit anderen Worten, was wir als Kinder Gottes sind – gestattet uns, all die Wunder der unendlichen Liebe, Gottes, wahrzunehmen, wie etwa Gesundheit und Frieden, auf die wir ein uneingeschränktes Anrecht haben. Wir erlangen Aspekte dieses grenzenlosen Verständnisses vielleicht in einem Augenblick geistiger Erkenntnis oder auch nach und nach durch anhaltendes Gebet und geistiges Wachstum. Es kommt, wenn wir die Christliche Wissenschaft gezielt studieren und praktizieren.

Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Als ganz kleines Kind wurde Asthma bei mir diagnostiziert. Immer wenn ich einen Asthmaanfall hatte, musste ich mehrere Tage das Bett hüten und konnte nicht zur Schule gehen. Ich wurde mit allem behandelt, was die Medizin damals als sinnvoll erachtete, um die Krankheit vorübergehend zu lindern. Es war keine einfache Situation, weder für meine Familie noch für mich.

Die Prognose war, dass das Asthma nachlassen oder ganz verschwinden würde, wenn ich Teenagerin wäre, doch das passierte nicht. Es wurde teilweise sogar schlimmer, und ich musste draußen schlafen, wenn ich die Luftfeuchtigkeit im Haus nicht mehr aushalten konnte. Nur dann konnte ich normal atmen.

Als ich die Christliche Wissenschaft kennenlernte, kam es mir vor, als würde ich eine ganz neue Welt entdecken – eine Welt voll Licht und Freiheit, die mir gestattete, mehr über den Gott zu erfahren, den ich seit frühester Kindheit liebte, und gleichzeitig über mich selbst als Sein Ebenbild und geliebtes Kind. Ich fing an, mich enthusiastisch mit dieser Wissenschaft zu beschäftigen, und mein Enthusiasmus nahm zu, als ich verstand, dass es möglich ist, Probleme durch Gebet zu überwinden. Doch ich dachte keine Sekunde daran, dass auch Asthma durch diese geistige Heilmethode überwunden werden könnte, denn ich hatte akzeptiert, dass es immer ein Teil meines Lebens sein würde. Aber ich beschäftigte mich weiter mit der Christlichen Wissenschaft, selbst als im Lauf der Jahre meine Zeit aufgrund meiner familiären Pflichten immer knapper wurde.

Die plötzliche Erkenntnis mehrere Jahre später, dass ich ungehindert atmen konnte, wo immer ich mich auch befand, war eine wundervolle Entdeckung. Die Heilung war ganz allmählich und doch unaufhaltsam eingetreten. Ich habe sie mit den Jahreszeiten verglichen, die sich ändern, ohne dass es uns zuerst bewusst wird, und niemand kann den Wechsel aufhalten. Da verstand ich, dass die Vollkommenheit von Gottes Werk (das gesamte Universum, mich eingeschlossen) sich unaufhörlich manifestiert, ob wir es merken oder nicht und ob wir sie für uns in Anspruch nehmen oder erkennen oder nicht. Das Studium und die Praxis der Christlichen Wissenschaft ebnen den Weg für uns, die große geistige Schöpfung des göttlichen Gemüts klarer wahrzunehmen, und das ermöglicht die Heilung.

Meine vollständige Freiheit von Asthma besteht nach wie vor. Das Problem, das seit meiner Kindheit zu mir zu gehören schien, verschwand, als die Wahrheit des Seins in meinem Bewusstsein aufdämmerte. So wie der steinige Boden das Wachstum der Tala nicht aufhalten kann, so kann kein irdischer Zustand den heilenden Impuls der göttlichen Wahrheit aufhalten und uns davon abhalten, unsere gottgegebene Freiheit von den Begrenzungen sterblicher und materieller Vorstellungen und Zustände zu erlangen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, drückt dies so aus: „Wahrheit, zu Boden geschmettert, springt spontan wieder auf und flüstert dem Wind zu, was des Menschen unantastbares Geburtsrecht ist: Freiheit“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 128).

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