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Wie spricht Gott zu uns?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 14. April 2022


Als Kind habe ich mich gefragt, ob Gott so zu uns spricht, wie Er in biblischen Zeiten mit Menschen gesprochen hat. Und wenn ja, wie hört sich Seine Stimme an? Ich erlebte zum ersten Mal, dass Er tatsächlich zu uns spricht, als ich ungefähr elf war. Ich rannte Hand in Hand mit einer Freundin einen mit Gras bewachsenen Hang hinunter und trat dabei in ein tiefes Loch. Der Schwung meiner Freundin riss mich nach vorn, sodass ich mir stark den Knöchel verrenkte. Ich konnte nicht laufen, und meine Schwester und die anderen liefen nach Hause, um meine Mutter zu holen.

Meine Eltern waren Christliche Wissenschaftler, und meine Schwester und ich besuchten die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft. Ich wusste, dass meine Mutter für mich betete, und als wir heimkamen, rief sie meinen Vater im Büro an, damit er ebenfalls beten konnte. Die Schmerzen ließen rasch nach, aber mein Fuß stand in einem unnatürlichen 90-Grad-Winkel ab.

Es war der Tag vor Ostern, und am Abend nahm mein Vater meine Schwester und mich mit zu einem Blumenladen, damit wir unserer Mutter eine Amaryllis kaufen konnten. Das war eine Familientradition, die wir alle liebten, und ich wollte nicht darauf verzichten. In dieser fröhlichen, sicheren Atmosphäre der göttlichen Liebe, Gottes, bemerkte mein Vater, dass ich den Fuß nachzog. Er sagte mir leise, ich bräuchte nicht zu humpeln, und ermunterte mich sanft, normal zu laufen. Erst war ich nicht sicher, dass ich das konnte, doch er versicherte mir noch einmal, dass alles in Ordnung war und dass ich es versuchen sollte. Sofort merkte ich, dass ich meinen Fuß korrekt ausrichten und normal laufen konnte.

Es waren nicht die paar Worte meines Vaters gewesen, die mich geheilt hatten, sondern das Gebet und das geistige Verständnis, dass wirklich alles in Ordnung war, auch wenn das Gegenteil der Fall zu sein schien. Und es war alles in Ordnung, denn ich hatte eine vollständige und schnelle Heilung. Ich lernte, dass Christus, Gottes Botschaft, deutlich geworden war, und zwar in diesem Fall durch die Worte meines Vaters. Mary Baker Eddy, die Verfasserin des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, erklärt: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (S. 332).

Wie einfach diese inspirierten Worte auch sein mögen, die zu uns kommen, sie vermitteln die Tiefe, Kraft und Autorität Gottes, der göttlichen Liebe. Das war die Methode, mit der Christus Jesus heilte – einfach, schnell und überzeugend.

Die meisten Menschen assoziieren Christus mit Jesus, und das ist richtig. Aber Christus ist viel mehr als nur Jesu Titel; er drückt die ewige göttliche Natur aus, die Jesus so einzigartig verkörperte und die er in seinem Alltag und seinen heilenden Werken demonstrierte. Und Christus offenbart die heilige Natur und das wahre Selbst aller Frauen, Männer und Kinder. Jesu Worte waren mit Autorität, Tiefe und der Macht zu heilen durchdrungen, denn sie entstammten Gott.

Wir können die Botschaft des Christus auf unterschiedlichste Weise hören. Manchmal kommt sie durch einen Freund, unsere Eltern oder eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft zu uns. Haben Sie schon mal jemandem tröstliche Worte gesagt und gewusst, dass die Worte nicht von Ihnen kamen, sondern durch Sie sprachen? Ich habe das selbst erlebt und sofort erklärt, dass sie direkt von Gott stammten. Doch der Christus spricht am häufigsten als eine innere Stimme, die wir in unserem Herzen wahrnehmen. Die Bibel versichert uns: „Deine Ohren werden hinter dir her das Wort hören, wenn ihr nach rechts oder nach links geht: ‚Dies ist der Weg; den geht!‘“ (Jesaja 30:21). Der Christus spricht zu jedem Menschen; er führt uns, lenkt uns und hält uns auf unserem Weg durch den Tag auf Kurs.

Der Christus, unsere Einheit mit Gott, wird auch Immanuel oder „Gott mit uns“ genannt. Das lernte ich auf überzeugende Weise, als ich Zweite Leserin meiner Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, war. Ich war gleichzeitig die Reinigungskraft der Kirche. Als ich eines Samstags kam, um meine Arbeit zu tun, verstauchte ich mir denselben Knöchel, den ich mir Jahre zuvor verletzt hatte. Ich hatte starke Schmerzen und konnte nicht vom Boden aufstehen. Ich war allein; mobile Telefone waren noch nicht erfunden, daher konnte ich niemanden um Hilfe bitten. Doch ich hörte augenblicklich diesen Bibelvers wie eine innere Stimme: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“ (Psalm 46:2).

Als mir klar wurde, wie nah Gott ist, war ich fähig aufzustehen. Doch ich konnte den Knöchel nicht belasten und auch nicht erkennen, wie ich zur nächsten Sitzgelegenheit gehen könnte. Dann hörte ich diese Zeilen aus einem Kirchenlied: „Und wir streben himmelwärts, stützen uns auf Gottes Arm” (John R. MacDuff, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, No. 53 Adapt. und Übers. ©CSBD).

Einen Augenblick später konnte ich zu einem Stuhl humpeln und mich setzen. Allerdings war ich nun von der Furcht überwältigt, während des Gottesdienstes am folgenden Tag nicht stehen zu können, wenn dies erforderlich sein würde. Da kam die Antwort: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit“ (Jesaja 41:10). Diese Verheißung von Gottes Hilfe war mir ein großer Trost! Plötzlich verschwanden die Schmerzen.

In diesem wertvollen Augenblick, als Gott mir Seine Liebe und Fürsorge vermittelte, war ich geheilt. Ich wusste es und war dankbar. Dann fühlte ich mich durch einen Gedanken geneckt: „Wenn du geheilt bist, wieso sitzt du noch hier?“ Und sofort sprang ich auf und ging die Treppe hinauf, um die Kirche zu reinigen; ich war von Energie und Dankbarkeit erfüllt.

Was sich dort zugetragen hatte, kam einem Tennisspiel gleich. Immer wenn ein auf der Materie basiertes Bewusstsein, das die Christliche Wissenschaft sterbliches Gemüt nennt, mir eine furchtsame Suggestion zuspielte, war die Christus-Botschaft zur Stelle und schlug sie mit einem geistigen Wahrheitsgedanken zurück. Nichts davon erforderte auch nur den geringsten Einsatz meinerseits. Ich war mir völlig hilflos vorgekommen. Doch Gott zeigte mir, dass das nicht stimmte, und jede spezifische Botschaft übermittelte Seine allgegenwärtige Liebe. Jede Wahrheitsaussage, die mir kam, war treffsicher und so platziert, dass sie die Furcht und die Verletzung besiegte.

Es sind nicht die Worte, die wir sagen oder hören, die heilen, sondern die Erkenntnis, dass diese Worte und Gedanken von Gott kommen und die Wahrheit von dem vermitteln, was sich in diesem Augenblick wirklich zuträgt. Als ich mich allein fühlte, sagte Gott praktisch zu mir: „Ich bin bei dir.“ Als ich glaubte, nicht gehen zu können, hörte ich: „Stütze dich auf Mich.“ Als ich Angst hatte, am nächsten Tag nicht stehen zu können, erlangte ich die Gewissheit: „Keine Sorge, Ich halte dich.“

Gott spricht durch den Christus zu uns, und die Botschaften, die Er uns sendet, haben die Kraft, uns zu erheben, zu heilen und zu segnen – heute ebenso wie zu Jesu Zeiten.

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