Das ist eine Frage, die ich mir als Jugendliche oft gestellt habe. Ich glaubte, dass mein Daseinszweck vor allem durch äußerliche Faktoren definiert wurde: sinnvolle Arbeit, Beziehungen zu den richtigen Leuten und ein schönes Zuhause. War einer dieser Faktoren aus irgendeinem Grund nicht vorhanden, fühlte ich mich mutlos und ohne echtes Selbstwertgefühl oder Ziel. Dann bemühte ich mich sehr, das wiederzufinden oder wiederherzustellen, was mir im Leben zu fehlen schien. Diese Herangehensweise bescherte mir viele Enttäuschungen und viel Frust.
Durch meine Beschäftigung mit der Christlichen Wissenschaft lernte ich später, dass wir „tief in die Wirklichkeit hineinschauen [müssen], statt nur den äußeren Eindruck der Dinge zu akzeptieren“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 129). Ich legte das so aus, dass wir ein Verständnis von Gott und unserer individuellen Beziehung zu Ihm anstreben müssen. Gott hat uns erschaffen, und somit bringen wir Eigenschaften wie Frieden, Harmonie, Klarheit des Denkens und Freude zum Ausdruck. Diese Eigenschaften zeigen sich verlässlich in unserer Arbeit, unserem Zuhause, unseren Beziehungen und unserem Umfeld. Sie stellen unsere geistige Natur als Gottes Kinder dar und befähigen uns, Gottes Lebenszweck für uns zu erfüllen.
Wenn ich an Daseinszweck denke, dann denke ich an Fortschritt. Wenn wir das Gefühl haben, wir wären in einer Sackgasse, hätten keine klare Richtung, oder wenn wir uns nicht sicher sind, wie wir vorangehen sollen, dann können wir auf Gottes Gesetz des Fortschritts vertrauen. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „... Fortschritt ist das Gesetz Gottes, dessen Gesetz nur das von uns fordert, was wir auch erfüllen können“ (S. 233). Wie wundervoll ist es zu wissen, dass Gottes Gesetz des Fortschritts eine Konstante ist, uns den Weg voran zeigt und nur das von uns fordert, was Gott uns zu tun befähigt.