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Unser Denken überwachen

Aus der November 2016-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Sentinel, Ausgabe 28. Dezember 2015


Sowohl Christus Jesus als auch Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, machen uns auf die Notwendigkeit aufmerksam, wachsam zu sein. Mrs. Eddy schreibt beispielsweise in Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes: „Unser Herr und Meister hinterließ uns folgende Worte als lebendige Leuchten in unserer Dunkelheit: ‚Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!‘ (Markus 13:37) und: ‚Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb käme, so wachte er und ließe nicht in sein Haus einbrechen‘ (Lukas 12:39)“ (S. 232).

Wir müssen wachsam sein und falsche Überzeugungen erkennen, die uns einreden wollen, dass Gott, das Gute, nicht allmächtig ist. Und wir müssen von der Grundlage der Wahrheit, der geistigen Wirklichkeit, aus argumentieren, damit wir diese Überzeugungen überwinden können. Das Streben, unser ganzes Denken und Leben an Gott, Geist, auszurichten, statt uns nur in Zeiten der Not an Ihn zu wenden, hilft uns dabei. Wenn unsere Gebetsarbeit aus einem Gefühl entstammt, dass wir uns auf unvermeidliche und womöglich demnächst auftretende Probleme vorbereiten müssen, dann ist unser Denken nach wie vor an materiellen Überzeugungen ausgerichtet und nicht an Gott, so gut unsere Intentionen auch sein mögen. Bei unserer Wachsamkeit geht es dann eher um ein „Aufpassen“, wodurch wir das Böse zur Realität machen.

Wirksame, aufmerksame Wachsamkeit bedeutet, dass man das Böse erkennt, aber sich weder damit aufhält noch eine Wirklichkeit daraus macht. Vielmehr ist es nötig, sich mental zu der Erkenntnis und dem Verständnis von Gottes Allmacht und Allgegenwart zu erheben. In dem Maße, wie wir dies tun, werden wir feststellen, dass wir unser inneres Gleichgewicht und unsere Zuversicht auf das Gute verlässlicher aufrechterhalten können.

Dieses Umdenken erfordert, dass wir uns durch Gebet der Wahrheit von Gottes Güte und Allheit zuwenden – dass wir gute, gottgegebene Gedanken von gefälschten, materialistischen unterscheiden. Da Gott Gemüt ist und es nur einen Gottein Gemüt ‒ gibt, den wir widerspiegeln, kommen alle wahren Gedanken von Gott. Gedanken, die die Wahrheit über Gott und den Menschen nicht widerspiegeln, sind nicht unsere wirklichen Gedanken. Unsere Gedanken zu überwachen bedeutet, die gefälschten, die sich für unser Denken ausgeben, zurückzuweisen und die echten einzulassen, indem wir uns und andere so sehen, wie Christus Jesus dies tat – als die perfekten, vollkommenen, fähigen, vollständigen, geistigen Ideen Gottes.

Ich hatte einmal eine Erfahrung, die mir zu verstehen half, wie wichtig und hilfreich es ist, wachsam zu sein. Es war mir schon längere Zeit über wichtig gewesen, mein Denken den ganzen Tag über auf Gott gerichtet zu halten. Damals litt ich an Rückenschmerzen, die meine Bewegungsfreiheit beschränkten, und ich bat eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Behandlung durch Gebet.

Obwohl die Schmerzen abnahmen, verschwanden sie nicht. Eines Tages kam mir ein Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy in Abwandlung in den Sinn: „Das, was behauptet Schmerzen zu leiden, hat diese Schmerzen verursacht.“ (Eigentlich lautet der Satz so: „Das sterbliche Gemüt führt die falschen Reden, und das, was behauptet müde zu sein, hat diese Müdigkeit verursacht“ [S. 218].) Ich hatte gebetet, um über die körperliche Behauptung hinaus sehen zu können, denn ich wollte für Gottes Botschaft an mich empfänglich sein. Dieser Satz half mir zu erkennen, dass, was die Schmerzen anging, nicht Gott das Wort führte, sondern das sterbliche Gemüt – die Fälschung des einen göttlichen Gemüts. Das sterbliche Gemüt wollte mir einreden, dass ich verletzlich sei, und gab dem Problem den Anschein, als sei es Teil meiner wahren Identität.

Ich wusste, dass ich achtgeben musste, welche Gedanken ich annehmen wollte. Ich bestätigte, dass Gott mich als vollständig und gesund kennt und dass Schmerzen Teil weder meiner Wesenheit noch der eines anderen Menschen sind. Ich musste beharrlich sein, doch immer wenn die Schmerzen auftraten, verneinte ich den Anspruch, dass die Suggestionen des sterblichen Gemüts wahre Gedanken waren, und bestätigte vielmehr die Allheit und Macht Gottes. Gott ist in Wirklichkeit die Quelle allen Seins. Als ich in dieser Weise betete, ließen die Schmerzen nach, bis sie und die Beschränkungen meiner Bewegungsfähigkeit nach einem oder zwei Tagen völlig verschwanden.

Eine Auswirkung dieser Erfahrung war, dass ich mehr als vorher auf die Tatsache vertraute, dass es nur ein Gemüt gibt, als ich mein Denken konsequenter von dem Standpunkt aus überwachte, dass es nur ein einziges Bewusstsein gibt, nämlich Gottes, und weiterhin darauf lauschte, was Gott mir mitteilte. In der darauffolgenden Woche merkte ich, dass ich in Gedanken jemanden kritisierte, und anschließend hatte ich ein weiteres körperliches Problem. Ich konnte voller Zuversicht bestätigen: „Nein, das ist nicht mein Denken; meine Gedanken kommen von Gott. Kritische, lieblose und kränkliche Gedanken gehören weder Gott noch mir.“ Reine und gute Gedanken des Gemüts kamen mir in den Sinn und ersetzten die anderen. Und als ich die Wahrheit über das geistige Wesen des Menschen besser erkannte, verschwanden die kritischen Überlegungen und auch das körperliche Problem.

An einem anderen Tag, als ich einer augenscheinlich eigenwilligen und unfreundlichen Person begegnete, wurde mein Denken durch die Idee erhoben, dass Gott doch das einzige Gemüt ist und andere Leute daher genauso frei von solch einer Denkweise sind, wenn sie nicht Teil meines wahren Denkens ist. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Manifestation, denn Gott ist Alles-in-allem“ (S. 468). Wir können diese Wahrheit – deren Verständnis für unser geistiges Wachstum und unsere Demonstrationen unerlässlich ist – in unseren täglichen Gebeten und bei unserem Kontakt mit anderen mit völliger Zuversicht anwenden.

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Ontologie wird als ‚die Wissenschaft der notwendigen Bestandteile und Beziehungen aller Wesen‘ definiert und liegt jeder metaphysischen Praxis zugrunde. Unser System des Heilens durch Gemüt beruht auf dem Erfassen der Natur und des Wesens allen Seins – auf dem göttlichen Gemüt und den wesentlichen Eigenschaften der Liebe. Seine Pharmazie ist moralisch und seine Medizin ist intellektuell und geistig, obwohl sie zum physischen Heilen genutzt wird. Doch dieser grundlegendste Teil der Metaphysik ist am schwersten zu verstehen und zu demonstrieren, denn für das materielle Denken ist alles materiell, bis dieses Denken durch Geist berichtigt wird“ (S. 460).

Wenn wir unser Denken konsequenter auf die Tatsache richten, dass Gott die Quelle und Grundlage allen Seins ist, verstehen wir besser, dass alles wahre Sein geistig ist und dass die Materie oder das sterbliche Gemüt nichts mit dem zu tun hat, was wirklich ist. In dem Maße, wie wir unsere Gedanken in dieser Weise überwachen, stellen wir zunehmend fest, dass wir Gottes Gegenwart und Führung überall und in jeder Situation wahrnehmen.

Übersetzt aus dem Christian Science Sentinel, Ausgabe 28. Dezember 2015

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