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Original im Internet

Gebet über Verlust und Diebstahl

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 14. Februar 2014

Original in Portugiesisch


In einer Mittwochabendversammlung der Zweigkirche, in der ich Mitglied bin, berichtete eine Frau in einem Zeugnis darüber, dass sie bei einem Konzertbesuch mit ihrem Neffen plötzlich feststellte, dass ihre Geldbörse weg war. Weil der Junge so viel Spaß hatte und sie ihm die Freude an dem Konzert nicht nehmen wollte, beschloss sie, nach dem Konzert nach ihrer Geldbörse zu suchen und inzwischen ruhig zu bleiben und mit dem Gedanken an die beständige Gegenwart von Gottes Harmonie und Güte zu beten. Als das Konzert zu Ende war, ging sie an die Stellen zurück, wo sie gewesen war. Ein Mitarbeiter der Konzerthalle hatte die Geldbörse gefunden und gab sie ihr zurück.

Aufgrund ihres Zeugnisses schöpfte ein Mann, der ebenfalls bei uns Zweigkirchenmitglied ist und sein Portmonee verloren hatte, neue Hoffnung. Er bekräftigte fortan im Gebet, dass Ehrlichkeit und der Wunsch, unseren Nächsten zu helfen, angeborene Eigenschaften aller Menschen sind. Gleich am nächsten Tag bekam er einen Anruf, dass jemand seine Geldbörse im Militärkrankenhaus von Rio de Janeiro abgegeben hatte, nachdem er in der Geldbörse ein Dokument gefunden hatte, das ihn als Militärangehörigen ausweist. Am kommenden Mittwoch sprach dieser Mann in der Zeugnisversammlung unserer Zweigkirche über diesen Beweis von Gottes Fürsorge.

Nachdem ich diese Zeugnisse gehört hatte, dachte ich weiter darüber nach, wie wirksam Gebet die falschen Voraussetzungen verneint, die Verlust und Diebstahl tendenziell rechtfertigen.

Ich dachte über die Schöpfung des Menschen nach. Im zweiten Kapiteldes ersten Buches Mose wird die Schöpfung des Menschen als materiell beschrieben. Und im dritten Kapitel lesen wir, dass die Harmonie dieses Menschen durch seinen Ungehorsam gestört und der Mensch daraufhin aus dem Garten Eden vertrieben und verdammt wurde: „Der Erdboden [sei] um deinetwillen verflucht! Dein Leben lang sollst du dich mit Mühsal von ihm nähren. … Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot essen“ (1. Mose 3:17, 19).)

Für mich stellt das die Basis der allgemein akzeptierten Vorstellung dar, dass Arbeit zwangsläufig belastend und mühselig ist und oft kaum einen Lohn oder Versorgung abwirft. Das schafft Raum für die Auffassung, dass man am besten diesen Teil der Arbeit, die den Schweiß oder Anstrengungen beinhaltet, überspringt und einfach das „Brot“ eines anderen stiehlt. Nach meinem Dafürhalten ist das der Ausgangspunkt für kleine Diebstähle, für schwerere Diebstähle sowie jegliche Situation, aus der jemand auf Kosten eines anderen einen Nutzen zieht. Doch wie können wir diese Voraussetzung anfechten? Wie finden wir Schutz?

Wir können diese falsche Voraussetzung, zu erfolgloser Arbeit verdammt zu sein, durch das Verständnis des ersten Kapitels der Genesis, die die wissenschaftliche Grundlage der geistigen Schöpfung des Menschen und des Universums darstellt, verneinen. In diesem Kapitel lesen wir, dass Gott den Menschen zu Seinem Ebenbild geschaffen und ihm Herrschaft über die ganze Erde gegeben hat. Im Vers 29 sagt Gott: „Seht, ich habe euch alles Kraut, das Samen trägt, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen tragen, zu eurer Speise gegeben“. Mir zeigt dieser Vers, dass Gott alles Notwendige für die dauerhafte, reichliche und harmonische Ausstattung des Menschen geschaffen hat.

Diese Schöpfung, die geistig, harmonisch und ewig ist, wird vom Schöpfer selbst als sehr gut erachtet und ist die einzig wahre Schöpfung. Das ist der Ausgangspunkt für das Gebet, das den Menschen nicht als unvollkommen, unehrlich und bedürftig kennzeichnet, sondern als vollkommen, aufrecht und ständig gut versorgt. Unser bester Schutz besteht darin, die Schöpfung Gottes als geistig und vollkommen anzuerkennen.

Unser bester Schutz besteht darin, die Schöpfung Gottes als geistig und vollkommen anzuerkennen.

Ich dachte auch über zwei der Zehn Gebote nach: „Du sollst nicht stehlen“ und „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau noch seinen Knecht noch seine Magd noch seinen Ochsen noch seinen Esel noch alles, was dein Nächster hat“ (2. Mose 20:15, 17). Diese Gebote machen deutlich, dass es nicht nur falsch ist, etwas zu nehmen, was uns nicht gehört, sondern dass allein das Verlangen nach dem, was unserem Nächsten gehört, nicht in Einklang steht mit göttlicher Führung.

Als ich tiefer über diese Ideen nachdachte, fiel mir auch auf, dass es einfach ist, diesen beiden Geboten zu gehorchen, wenn wir das erste Gebot befolgen: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose 20:3). Wenn wir nur einen Gott anerkennen und Ihm treu sind, akzeptieren wir Seine Allmacht, Allgegenwart und Allwissenheit. Wir erkennen und vertrauen darauf, dass Gott unendliche Liebe ist, die Quelle alles Guten, die ganz natürlich unendliche Segnungen auf ihre Kinder ausgießt. Durch dieses Verständnis wird uns klar, dass wir nichts zu nehmen brauchen, was uns nicht gehört, und nichts zu ersehnen brauchen, was unser Nächster besitzt. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zu Heiligen Schrift schreibt Mary Baker Eddy: „Die göttliche Liebe hat immer jeden menschlichen Bedarf gestillt und wird ihn immer stillen“ (S. 494). Sie hat nicht gesagt, dass die göttliche Liebe den menschlichen Bedarf nur gelegentlich stillt oder nur als Ausgleich für mühsame, belastende Arbeit, sondern dass Liebe unseren Bedarf immer stillt, mit anderen Worten zu allen Zeiten und ohne Bedingungen.

Das Gebet, das die Vollkommenheit und Harmonie der Schöpfung Gottes und der Liebe Gottes für alle Seine Kinder anerkennt, schützt uns und kann auch unseren Nächsten behüten.

Eines Tages war ich gerade ganz in der Nähe von zu Hause unterwegs und wartete an der Fußgängerampel auf Grün, als ich zwei Jungs am Schloss eines Fahrrades hantieren sah, das an einen Laternenpfahl angeschlossen war. Ich hatte den Eindruck, dass das Fahrrad nicht ihnen gehörte und sie es stehlen wollten. Diesen Gedanken korrigierte ich durch Gebet, um zu verstehen, dass die Bedürfnisse aller Kinder Gottes durch die göttliche Liebe gestillt werden und dass diese Burschen das Recht hatten, Gottes unendliche Versorgung zu genießen. Die göttliche Liebe muss nicht dem einen Kind etwas nehmen, um ein anderes zu versorgen, sondern versorgt alle gleichmäßig und reichlich.

Die göttliche Liebe versorgt alle gleichmäßig und reichlich.

Die Ampel wurde grün und ich trat auf die Straße. Dann lächelte mich ein Mann, der ebenfalls verfolgt hatte, was geschieht, an und meinte: „Die können es kaum abwarten, das Rad zu stehlen.“ Ich lächelte zurück, sagte aber nichts. Ich erkannte nur weiterhin an, dass die geistige Wahrheit über den von Gott geschaffenen Menschen machtvoller ist als alle entgegengesetzten menschlichen Meinungen, und ging weiter. Dann sah ich, dass die Jungs den Versuch, das Fahrrad zu stehlen, aufgaben und gingen. Ein paar Stunden später kam ich denselben Weg zurück und stellte fest, dass das Fahrrad immer noch da stand. Ich war froh, denn ich erkannte, dass Gebet, das die Suggestion verneint, jemand könne etwas verlieren oder einem anderen einen Verlust bereiten, uns schützt und dazu beitragen kann, auch unseren Nächsten zu schützen.

Ich bin sehr dankbar, mich auf das stützen zu können, was ich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft gelernt habe. Es beweist, dass in Gottes Schöpfung das, „was einen segnet, [alle] segnet“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 206).

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