Gracie sollte bei Oma übernachten. Tagsüber schaukelte sie, und nach Sonnenuntergang spielten sie und Oma Dame. Gracie war glücklich, dass sie und Oma so nah wohnten, denn sie konnten sich oft sehen. Aber an diesem Abend war alles anders. Gracie bekam Ohrenschmerzen. Es war sehr unangenehm, und nichts, was Oma tat oder sagte, half.
Oma wusste viel über Gott, weil sie die Bibel und ein Buch mit Namen Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift las, das Mary Baker Eddy geschrieben hat. Gracie hatte in der Sonntagsschule gelernt, dass diese beiden Bücher wie gute Freunde sind. Sie helfen uns beim Beten und erklären uns die Macht von Gottes Liebe, die uns heilt.
Gracie und Oma redeten darüber, dass viele Leute in der Bibel Gott geliebt und auf Ihn gehört hatten. Sie mussten gewusst haben, dass wahres Hören mit dem Lauschen auf Gott zu tun hat. Noah hörte auf Gott und baute eine Arche, die seine Familie und die Tiere vor dem Sturm beschützte. Mose hörte auf Gott, um die Zehn Gebote zu kennen, die uns sicher durch den Tag bringen. David hörte auf Gott und besiegte den großen, bedrohlichen Goliat. Die Ohrenschmerzen kamen Gracie so groß und bedrohlich vor wie Goliat. Doch sie erinnerte sich daran, dass Christus Jesus auf Gott gehört hatte, so dass er andere heilen konnte, und er lehrte seine Nachfolger auch, wie man heilt.
Keine Sekunde lang, nicht mal so lange, wie es dauert, mit den Fingern zu schnipsen, konnte Gracie ohne Gottes Hilfe sein.
Obwohl sie Mama und Papa in dem Moment nicht erreichen konnten, wusste Oma, wen sie anrufen konnten. Sie schlug Gracie vor, einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft zu bitten, mit ihnen zu beten. Ein Praktiker ist jemand, der so heilt, wie Jesus es gelehrt hat. Der Praktiker, den Gracie anrief, sagte ihr, dass Gott zu ihr sprach und dass sie genau wie die Leute in der Bibel in Wirklichkeit nur das hören konnte, was Gott ihr sagte. Und Gottes Botschaft war, dass sie Sein vollkommenes Kind ist, vor jeder Gefahr beschützt. Gott ist nur gut und schafft nie Schmerzen oder Böses. Gott ist vollkommen, und als Sein Kind ist Gracie das auch. Gracie brauchte auf Gedanken der Furcht nicht zu hören. Sie konnte auf das lauschen, was sie als wahr über Gott und sich selbst als Sein gehorsames Kind wusste.
Etwas später riefen Gracies Eltern an. Als sie hörten, dass Gracie sich nicht wohlfühlte, kamen sie, um sie abzuholen. Auf dem Weg nach Hause berichtete Gracie ihren Eltern von den Wahrheitsgedanken, über die sie und der Praktiker geredet hatten. Der Praktiker hatte ihr von ihrem allgegenwärtigen Vater-Mutter-Gott erzählt. Egal wo sie war, ihr Vater-Mutter-Gott war immer ganz nah bei ihr und redete mit ihr. Sie konnte die Kraft, Stärke und Macht von Gott, ihrem Vater, fühlen. Sie konnte die zarte, liebevolle Gegenwart von Gott, ihrer Mutter, fühlen. Sie konnte nie von dem Trost von ihrem Vater-Mutter-Gott getrennt sein. Keine Sekunde lang, nicht mal so lange, wie es dauert, mit den Fingern zu schnipsen, konnte sie ohne Gottes Hilfe sein. Der Praktiker hatte gesagt: „Gott ist immer, immer, immer bei dir!“ Gracie wusste, dass die Fürsorge ihres Vater-Mutter-Gottes nie unerreichbar für sie sein konnte und dass die mächtigen Gesetze der göttlichen Liebe und nicht Mama oder Papa uns heilen.
Gracies Eltern setzten sich zu ihr ans Bett, beteten mit ihr und sagten ihr Wahrheitsgedanken über Gott, die ihr helfen würden. Sie wussten, dass es Zeit war, ruhig zu sein, nicht ängstlich oder besorgt, und zu lauschen, was Gott ihnen allen sagte. Sie erklärten, dass es nicht darum ging zu warten, bis es dem Körper besser geht. Es ging darum, die geistige Wahrheit über Gott zu wissen, die schnell und sicher heilt. Sie hatten keine Angst, denn sie waren schon viele Male durch das Verständnis von der Wahrheit über Gott geheilt worden. Gracies Eltern, Großeltern und sogar ihre Urgroßeltern hatten sich auf Gott gestützt, um Heilung zu erleben!
Gracie wurde ganz ruhig, als sie zuhörte, wie ihre Eltern leise miteinander über Gottes Gesetze sprachen. Sie verstand nicht alle Worte, die sie benutzten, doch sie wusste, dass die Ideen wichtig waren. Papa sagte, dass das Böse keine Ursache haben kann, weil Gott gut ist und allen Raum erfüllt. In Gottes Universum gibt es weder Ungleichgewicht noch Reaktion, Virus, Entzündung oder Reizung. Gracies Mama schlug Wissenschaft und Gesundheit auf Seite 7 auf und las: „Das ‚göttliche Ohr‘ ist kein Gehörnerv. Es ist das allhörende und allwissende Gemüt, das immer jedes Bedürfnis des Menschen kennt und auch stillt.“ Es gibt nur offene Kanäle von Wahrheit, Liebe und Gutem, die zwischen Gott und dem Menschen fließen. Diese Kanäle sind nicht schwach, sondern auf ewig stark.
Während ihre Eltern so miteinander redeten, schlief Gracie ein. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war der Eiter ausgelaufen und ihr Ohr völlig geheilt. Alle waren dankbar für das, was sie über wahres Zuhören gelernt hatten. Am Nachmittag konnte Gracie wieder zurück zu Oma gehen, wo sie herzlich umarmt wurde und eine weitere Runde Dame spielte.
