Die Schule fiel mir schwer. Wegen der Covid-19 Pandemie wurde während meines ersten Schuljahres in der Oberstufe die Schule geschlossen und alles fand nur noch online statt. Im Laufe des Schuljahres verschlechterten sich meine Noten. Ich war nicht motiviert, irgendeine Arbeit abzuschließen, und fiel in mehreren Fächern durch. Das war nicht gut, denn ich benötigte eine bestimmte Anzahl von Punkten, um meinen Abschluss zu machen. Ich fühlte mich gestresst und hatte Angst, sitzenzubleiben und den Abschluss nicht pünktlich zu schaffen.
Ich rief eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, mit mir deswegen zu beten. Ich bete immer bei allen Angelegenheiten und habe eine Praktikerin oder einen Praktiker angerufen, wenn ich Herausforderungen hatte, deshalb freute ich mich darauf, dass sich das Problem lösen würde, wenn wir gemeinsam beteten. Die Praktikerin sagte mir, dass ich ohne Furcht vor den Unterrichtsstunden, der Pandemie oder irgendetwas anderem weitermachen könne, weil Gott, der Liebe ist, mich liebt und führt. Sie erinnerte mich auch daran, dass ich vollkommen bin, da Gott vollkommen ist und ich Gottes Ausdruck bin. In Gott gibt es keine Fehler, und daher sind auch in mir keine Fehler möglich. Gott hat ausschließlich geistige Vollkommenheit erschaffen, und das schließt die Fähigkeit ein, Gottes vollkommene Ordnung, Harmonie und Intelligenz mühelos auszudrücken.
Sie sprach auch ein Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft an. Die erste Strophe lautet:
Hirte, über Berge steil
zeig den Weg mir klar,
wie zu sammeln, wie zu sä’n,
weidend Deine Schar.
Ich will lauschen Deinem Ruf,
irr’ ich im Geheg,
will Dir folgen und mich freu’n
auf dem rauen Weg.
(Mary Baker Eddy, Vermischte Schriften 1883 - 1896, S. 397-398)
Wir sprachen darüber, dass diese Worte so viel mehr sind als nur ein schönes Lied, das wir in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft singen – sie sind ein Gebet. Sie handeln davon, wie Gott unsere Bedürfnisse erfüllt, genau dort, wo wir sind, und uns auch Motivation und Freude schenkt. Durch das Gespräch mit der Praktikerin und dadurch, dass wir über das Lied sprachen, fühlte ich mich beruhigt und war nicht mehr gestresst oder besorgt.
Als der Lockdown beendet war und die Schule wieder begann, wurde alles leichter. Ich fand neue Freunde und wurde besser in der Schule, aber ich kämpfte immer noch damit, mich zu motivieren, die notwendige Arbeit zu erledigen, um meine Noten zu verbessern.
Zwei Monte vor Ende des Schuljahres setzte mir der Schulleiter eine Frist, um die Arbeiten einzureichen, die ich noch nicht beendet hatte. Ich wusste, dass ich nicht alles abschließen konnte, wenn ich mich nur auf meine eigenen Bemühungen verließ. Wann immer ich bei meinen Schularbeiten auf ein Problem stieß, betete ich. Ich wusste, dass ich als Gottes Widerspiegelung bereits alles hatte, was ich brauchte, da Gott all-gegenwärtig und all-wissend ist. Es war hilfreich daran zu denken, dass Gott die Stärke und Intelligenz hinter meinen Bemühungen ist.
Ich beendete das Schuljahr mit anständigen Noten und war so dankbar. Dennoch musste ich im Sommer zur Schule gehen, um die versäumten Punkte nachzuholen. Darauf freute ich mich nicht, denn ich war es gewohnt, meine Sommerferien zu genießen – zu entspannen und an einem Sommerlager teilzunehmen.
In dem Wissen von dem, worüber ich gebetet hatte, ging ich den Unterricht im Sommer jeden Tag neu an und fühlte wirklich die Inspiration von Gott, die ich brauchte, um durch den jeweiligen Tag zu kommen. Es war eine große Erleichterung, dass ich beide Sommerschulkurse bestand.
Anschließend erhielt ich einen Praktikumsplatz in einem Pflegeheim der Christlichen Wissenschaft. Ich habe jede Minute davon genossen! Ich fühlte mich wirklich nützlich, als ich die geistigen Eigenschaften wie z. B. Ordnung, Geduld, Pünktlichkeit und Freude zum Ausdruck brachte. Und es war leicht, motiviert zu sein, da diese Eigenschaften von Gott kommen und Gottes Macht hinter sich haben. Das Praktikum verlief gut und ich weiß, dass das daran lag, dass ich im Vorfeld und während des Praktikums viel gebetet und diese Eigenschaften bei meinen Schularbeiten zum Ausdruck gebracht habe.
Diese Erfahrung war nicht leicht, aber sie hat mir geholfen, geistig zu wachsen, und mir gezeigt, was es heißt, Gott als Seine Idee auszudrücken. Sie lehrte mich, dass ich, selbst wenn ich eine Menge harter Arbeit zu erledigen habe, trotzdem Freude empfinden kann, weil Gott die Quelle dieser Freude ist.