Ich beobachte etwas an mir, das ich als ein Sehnen nach einem besseren Verständnis davon bezeichnen würde, was Gott, das Gute, in jedem Menschen vollbringt, und vom Lebenszweck der heutigen Christinnen und Christen. Die Lehren der Christlichen Wissenschaft beruhen vollständig auf der Bibel und offenbaren Gott als unendlichen Geist, als immer-wirkende Liebe und als unser wahres Bewusstsein. Wir sind der Ausdruck Gottes, des Lebens, und somit Zeugen für Gottes Stellenwert für die Menschheit. Das beschert uns die Gelegenheit und das Bedürfnis, eine problembehaftete Welt zu revolutionieren – all das Gute zu demonstrieren, das Gott in jedem Menschen zum Ausdruck bringt, darunter Liebe, Intelligenz und Wohlbefinden.
Vor nicht langer Zeit wachte ich eines Nachts mit heftiger Übelkeit auf. Als ich wie gewohnt eine geistige Heilung anstrebte, konzentrierte ich mich darauf, das Leben als nicht durch materielle Umstände – wie eine unsichere Welt – definiert zu begreifen, sondern dadurch, wie Gott uns alle erschaffen hat, nämlich um Sein all-gutes Wesen auszudrücken und zu bezeugen. Zusammen mit besagtem tiefen geistigen Hunger verspürte ich eine Welle der Kraft, und innerhalb weniger Stunden ging es mir wieder gut. Am Morgen ging ich zur Kirche und nahm danach ein normales Mittagessen zu mir.
Das menschliche Leben ist eine Erfahrung, bei der wir im Allgemeinen nicht daran denken, was Gott ist oder überall in Seiner Schöpfung – also auch in uns – zum Ausdruck bringt. Die Menschheit wird im Wesentlichen durch die Fehleinschätzung motiviert, dass wir fehlerhafte Sterbliche mit eigenen Zielen und Meinungen sind und physischen Umständen unterliegen, die unweigerlich Probleme in sich schließen. Und obwohl viele bei der Lösungsfindung für ihre Probleme Hilfe bei Gott suchen, stellt sich heraus, dass diese Bemühungen nicht viel bewerkstelligen. Aus den Beschränkungen dieser Mentalität auszubrechen bedeutet, das zu verfolgen, was im Grunde eine geistige Revolution ist – etwas, das über unser einzelnes Leben hinausgeht und unser Umfeld und die Welt miteinschließt. Was gebraucht wird, sind Beweise, dass die Wirklichkeit des Universums die harmonische Kontrolle und Güte Gottes, des Geistes, und nicht eine problembehaftete Sterblichkeit zum Ausdruck bringt.
Diese geistige Revolution ist heute dringend notwendig. Extreme Wetterbedingungen, soziale Missstände, ratlose Regierungen, die Zunahme von Krankheiten und sonstige, andersgeartete Probleme sind klare Hinweise darauf, dass eine solche geistige Revolution vonnöten ist. Alle diese Schwierigkeiten beruhen auf dem Glauben, dass wir jeweils ein eigenes, von dem einen unendlichen Gemüt, Gott, getrenntes Gemüt besitzen und das Universum als etwas erleben, das nicht der gütigen Herrschaft des einen, allliebenden Geistes entspricht.
Bei Herausforderungen gibt es nichts Besseres als darüber nachzudenken, wie wir helfen können, der Welt dieses geistige Erwachen nahezubringen. Wenn wir uns dieses höhere Ziel setzen, können wir uns selbst deutlicher in einem Universum erkennen, in dem Gott unseren Alltag und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen lenkt. Auf einer Reise konnte ich neulich erleben, wie mein Taxifahrer seine Einstellung änderte, als ich ihm erklärte, dass jeder Mensch einen gottgegebenen Lebenszweck hat.
Was können wir tun, um herauszufinden, dass wir in einer Welt leben, in der alle Menschen für Gott arbeiten – Arbeiterinnen und Arbeiter, deren geistig erhabenes Denken und gottgeweihtes Leben zu tiefen und umfassenden Änderungen zum Guten führen? Kann eine globale Gemeinschaft geistig Denkender beweisen, dass Gottes Güte in uns allen zum Ausdruck kommt, und uns damit über die Probleme hinausheben, die uns immer wieder aus dem Gleichgewicht bringen? Absolut! Doch um in diese Richtung zu gehen, müssen wir verstehen, was es bedeutet, das Ebenbild – der Ausdruck – Gottes, des Guten, und Seiner Eigenschaften zu sein. Und wir erhalten die benötigten Antworten durch eine umfassendere Hingabe daran, diese Spiritualität zu leben und diese Lebensweise zu verbreiten.
Die unmittelbar bevorstehende Gefahr, die ein höheres Maß an geistig motiviertem Einsatz nötig macht, entsteht nicht allein durch neue Schwierigkeiten, die uns belasten, sondern beruht auf einem weit verbreiteten Unwissen über die Tatsache, dass der eine, unendliche Geist bereits tätig ist. Diese Unfähigkeit oder fehlende Bereitschaft, Gott zu kennen und zu verstehen, stellt einen bedrohlichen, trüben Horizont überwältigender Konflikte an Kräften dar, die sich auf Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Frieden auswirken. Die Antwort ist die Revolution, die Jesus auslöste und die wir aufgrund der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft durch Mary Baker Eddy fortsetzen können.
Nicht Technologie, Pharmazeutika oder sonstige menschliche Erfindungen, sondern Christus, die wahre Idee des Geistes, die die Christliche Wissenschaft erklärt, kann uns von dem falschen Glauben befreien, viele verschiedene miteinander in Konflikt stehende Kräfte wirkten auf uns ein. Die Wissenschaft des Christus bringt ein neues Paradigma ans Licht, mit dem wir das kollektive Denken durchbrechen können, das den Glauben an die Wirklichkeit dieser miteinander konkurrierenden Kräfte hervorruft und aufrechterhält. Durch Christus weicht unsere Bereitschaft, uns von dem Spektakel einer materiellen, die Sinne ansprechenden Welt vereinnahmen zu lassen, der Anerkennung des geistig Wahren, sodass wir uns für das Denken und Leben einsetzen, das alles voranbringt, was gut ist.
Gebet zeigt uns, dass Gott eine reale Gegenwart in unserem Leben ist, und bewegt uns zu einem Vorgehen, das die Probleme der Menschheit lindert. Auf diese Weise werden Jesu Lehren mehr als nur ein Glaubenssystem, das uns und die uns Nahestehenden heilt. Sie stellen eine Macht dar, die wir uns zunutze machen können, um unsere Welt zu heilen. Wir können Jesu Christentum als ultimative Gebrauchsanleitung für das Leben betrachten, das uns einen großen Grund zur Dankbarkeit gibt. Wahre Dankbarkeit schließt allerdings die Beweiserbringung von der Macht des Christus ein, die Welt durch ein Erwecken zum geistig Wahren zu revolutionieren.
Wir müssen so elektrisiert sein, wie die Menschen um Jesus vor zweitausend Jahren. Den Berichten zufolge entsetzten sich alle, die ihn sahen und hörten, „sodass sie sich untereinander fragten: ‚Was bedeutet das? Was ist das für eine neue Lehre? Er gebietet mit Vollmacht den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm‘“ (Markus 1:27).
Jesu Leben zeigte, dass Gott uns die Spiritualität gibt, die Probleme löst, das Leben der Menschen umwandelt und sie dazu erweckt, sich an der Arbeit zu beteiligen. Fortschritt und Sicherheit kommen in Form von sanften Schritten der Hingabe sowie des Wohlbefindens, das daraus erwächst. Doch all dem liegt ein Erwecken zu einem anderen Verständnis unseres Universums zugrunde. Und das wiederum erfordert eine Hingabe, Möglichkeiten zu finden, mit denen wir Schwierigkeiten überwinden können. Es fordert einen Austausch mit anderen, der ein geistiges Erwachen inspiriert, durch das wir einander zu erkennen helfen können, dass sich alles im Bewusstsein abspielt und dass wir alle die Verkörperung von Gottes Eigenschaften sind.
Wann immer möglich, sage und vermittle ich anderen, dass sie die Fähigkeit haben, sich und ihr Leben von Gott umwandeln zu lassen, woraufhin sie diese Segnungen an andere weitergeben können. Ich habe mit einem in Thailand lebenden Russen gesprochen, den nun der Gedanke beschäftigt, dass wir, wenn wir unser Leben und die Welt ändern möchten, unser Bewusstsein ändern müssen. Ich bin mit einer Brasilianerin bekannt geworden, die in Frankreich lebt und hocherfreut ist, dass sie eine Möglichkeit gefunden hat, anders zu denken, wenn sie sich körperlich nicht wohlfühlt, und die jetzt erleben kann, wie dies sie – und auch andere – heilen kann.
Unsere Spiritualität wirkt sich auf die ganze Welt aus. Die wichtigsten Voraussetzungen für das Hervorrufen einer Revolution sind erstens, Opfer zu bringen, da sie nicht magisch beginnt ohne unsere ernsthafte Hingabe daran, für das einzustehen, was wahr ist. Zweitens müssen wir erkennen, dass sie kein Ereignis ist, das durch einige wenige in Gang gesetzt wird, sondern erfordert, dass wir konsequent das Wirken des göttlichen Gemüts in jedem Menschen wahrnehmen, und drittens müssen wir das angestrebte Ergebnis auch wirklich verstehen.
Mrs. Eddy fasst das Ziel gut zusammen, wenn sie (hinsichtlich der Lehrbücher der Christlichen Wissenschaft, einschließlich Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift) schreibt: „Würde der Bibel und dem Buch Wissenschaft und Gesundheit in den höheren Lehranstalten der Platz eingeräumt, den die Physiologie einnimmt, so würden diese beiden Werke die Welt durch die Kraft Christi umwälzen und neugestalten“ (Nein und Ja, S. 11).
Damit wir konkreten Fortschritt und eine Umwandlung unseres Lebens erleben möchten, müssen diese kompromisslosen Texte über das wahre, geistige Universum die Grundlage des Denkens, des Diskurses und des Handelns der Menschheit bilden.
Der Beweis, dass wir ausschließlich in Gottes Welt leben, erfordert eine Hingabe an eine Revolution des Denkens, die Gott unter Beweis stellt. Wir können es uns nicht leisten, auch nur einen Augenblick darin innezuhalten, bis wir erkennen, dass sich dieses geistige Heilen vollzieht. Und Gott hilft uns bei der Umsetzung.
