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Original im Internet

Das dem Gemüt unterstehende Gesetz der Bewegung – am Beispiel von Zugvögeln

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 9. Juni 2025


Die Strecke vieler Zugvögel verläuft durch Israel, der einzigen Landbrücke zwischen Europa, Asien und Afrika. Die südisraelische Stadt Eilat ist ein Rastplatz für viele Vogelarten vor der schwierigen Etappe über die unwirtliche Wüste Sahara. Die Vogelforschung versteht nach wie vor nicht, wie diese Vögel instinktiv wissen, wann sie das nördliche Klima verlassen müssen und wie sie diesen schmalen Landstrich in Eilat finden, auf dem sie sich für die mehrere Tausend Kilometer lange Strecke über trockenes, karges Land rüsten, die sie auf ihrem Weg ins Innere Afrikas bewältigen müssen.

Woher wissen die Vögel das alles? Ist es möglich, dass eine unendliche Intelligenz ihren Flug zu einem reichhaltigen, vorübergehenden Heim lenkt?

Durch die Linse der Christlichen Wissenschaft betrachtet sehen wir, dass göttliche Intelligenz – Gott, Gemüt – immer alles bereitstellt, was die Schöpfung des Gemüts benötigt. Als natürlicher Bestandteil der Identität der Vögel sind sie ihres Zwecks und ihres richtigen Platzes versichert, und auf ihrer Reise ist die mühelose Führung des Gemüts fest und verlässlich. Sie wird ohne Einschränkung übermittelt und ist für jeden Umstand richtig. Mary Baker Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die wirkliche Rechtsprechung der Welt liegt im Gemüt, das jede Wirkung beherrscht und dem göttlichen Gemüt alle Ursächlichkeit zuerkennt“ (S. 379).

Das, was Vögel instinktiv wissen, können auch wir als Gottes geliebte Kinder wissen und erleben, da jede und jeder von uns ein Teil der geistigen Schöpfung dieses vollkommenen Gemüts ist. Die Bibel gibt uns viele Beispiele von Bewegung und Fortbewegung in Übereinstimmung mit dem Plan des Gemüts. Mose bewies die Macht und Sicherheit der göttlich geleiteten Tätigkeit, indem er die Kinder Israel trockenen Fußes durch das vom göttlichen Gemüt geteilte Rote Meer führte. Jesu klares Verständnis der Kontrolle des Gemüts beruhigte Wind und Wellen auf dem stürmischen See von Galiläa und bewies, dass Unbeweglichkeit machtlos ist, als er einen Gelähmten am Teich von Bethesda heilte.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass Gott, das Gute, in jedem Augenblick das Prinzip ist, das unserem Zweck, Platz, unserer Gesundheit und Bewegung zugrunde liegt. Wir sind Gottes Ausdruck Seiner eigenen vollkommenen Wesenheit. Das Gesetz des Prinzips segnet unsere Tage mit der richtigen Aktivität, dem richtigen Zweck und der richtigen Beschäftigung in vollkommener Harmonie und Entfaltung. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Gemüt ist die Quelle aller Bewegung, und es gibt keine Trägheit, die seine unaufhörliche und harmonische Tätigkeit verzögern oder hemmen könnte“ (S. 283). In dem Maße, wie wir die Intelligenz des Gemüts als Gesetz der richtigen Tätigkeit wahrnehmen, erweisen sich auch unsere schwierigen Wege als sicher, befriedigend und stets mit göttlichen Lösungen ausgestattet.

Es hat viele Fälle gegeben, in denen ich auf die Natürlichkeit und Unvermeidbarkeit der Regierung von Gemüt reagiert habe. Vor Jahren wachte ich eines Tages mit Rückenschmerzen auf, die es mir erschwerten, aus dem Bett zu kommen. Ein Mitglied der Kirche kam mich besuchen und schlug vor, einen Spaziergang zu machen. Es war ein herrlicher Frühlingstag, doch wie sollte ich spazieren gehen?

Ich stützte mich auf das, was ich über das auf Gemüt beruhende Gesetz der Bewegung wusste, und so gelang es mir mit einiger Mühe, mich anzuziehen und die Wohnung zu verlassen, um einen kurzen Spaziergang zu machen. Als ich den herrlichen Frühlingstag genoss und mich im Gebet an Gott wandte, schaute ich den Bienen zu, die gezielt ihre Runden drehten, und mir kam ein Gedanke. Ich erinnerte mich daran, früher einmal gelesen zu haben, dass Bienen laut den Gesetzen der Aerodynamik gar nicht fliegen können, da ihre Flügel zu klein sind. Die Bienen wissen natürlich nichts davon und fliegen ständig und ohne Probleme. Heute versteht die Naturwissenschaft, warum Bienen fliegen können. Doch die Idee, die sich an diesem Nachmittag in mir festsetzte, war, dass die Biene seit jeher instinktiv weiß, wie man fliegt, und weder ein Missverständnis der sogenannten Gesetze der Physik noch menschliche Meinungen können diese natürliche Tätigkeit aufhalten.

In ähnlicher Weise, dachte ich, haben mein göttliches Recht auf Bewegung, meine natürliche Fähigkeit, mich im Universum des Gemüts zu bewegen, und die Forderung des Gemüts nach Fortschritt nichts mit einem steifen Rücken – oder einem Körper insgesamt – zu tun. Mein Recht auf Bewegung ist unantastbar und intakt. Als wir vom Spaziergang zurückkamen, konnte ich mich normal und schmerzlos bewegen.

An jenem herrlichen Frühlingsabend ging ich ohne Schwierigkeiten mit einer Freundin die 87 Stufen zum Lincoln Memorial in Washington hinauf. Die Sache liegt Jahrzehnte zurück, und ich hatte nie wieder Probleme mit meinem Rücken.

Diese Heilung trug sich mitten in den Klausuren im ersten Jahr meines Jurastudiums zu. Innerhalb von zehn Tagen musste ich fünf Prüfungen ablegen und eine längere Präsentation geben. Die Prüfung direkt nach dieser Heilung war in Verfassungsrecht, und ich hatte wegen der Rückenschmerzen einen wichtigen Tag des Lernens versäumt. Verfassungsrecht ist ein umfangreiches Thema, und obwohl wir bei der Prüfung unsere Bücher zurate ziehen durften, mussten wir eine riesige Menge Stoff und Informationen verarbeiten und nachvollziehen.

Ich betete demütig in dem Wissen, dass dasselbe Gemüt und dasselbe Gesetz der Bewegung, die mich am Tag davor von Schmerzen und Steifheit geheilt hatten, mein Denken heute in Bewegung brachten und mir jede benötigte Idee gaben. Dieses Gesetz stellte in jedem Augenblick die korrekte Richtung und das nötige Verständnis bereit. Ich wusste ohne jeden Zweifel, dass nichts – weder Mangel an Lernzeit noch das Versäumnis, eine bewährte Methode für die Vorbereitung auf Juraprüfungen zu befolgen – meine Fähigkeit einschränken konnten, im Reich des Gemüts zu „fliegen“ und ohne Zeit oder vorgeschriebene Schritte zu wissen, was ich wissen musste. Ein Gefühl des Friedens breitete sich aus. Und dann kamen mir mögliche Essayfragen in den Sinn. Ich vertraute demütig auf das, was mir offenbart worden war, und lernte den für diese Fragen passenden Stoff.

Wir durften alle Unterlagen zur Prüfung mitbringen, die wir als hilfreich empfanden. Ich hatte meine vollständig ausgeschriebenen Antworten auf die Fragen mitgebracht, die mir eingefallen waren, sowie meine Seminarnotizen und das Buch, das als Grundlage für das Seminar gedient hatte. Es überraschte mich nicht, dass die Prüfungsfragen mit den Fragen übereinstimmten, auf die ich mich als Antwort auf Gottes Führung vorbereitet hatte. Ich verbrachte die dreistündige Prüfung damit, meine Antworten in das Prüfungsheft zu übertragen – mühelos und ohne Zeitdruck. In einem Seminar mit 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern schloss ich als eine von zwei Personen mit der Bestnote ab.

Ich würde gern behaupten, dass mein ganzes Jurastudium so ablief, aber das würde nicht stimmen. Das war die beste Note, die ich in den folgenden zwei Jahren erhielt. Aber diese Erfahrung hat mir bewiesen, wie machtvoll es ist zu wissen, was Gott, das schöpferische Gemüt, tun kann, und den von Gott inspirierten Intuitionen zu vertrauen, die uns in jedem Augenblick zufließen. Und sie hat die Macht demonstriert, diese Führung in die Tat umzusetzen.

Ich habe so viel davon gelernt, was Vögel und Bienen instinktiv wissen und praktizieren. Ihr Leben kann uns sehr viel über die geordnete Tätigkeit des Universums und das unendliche Prinzip beibringen, das jeden Aspekt unseres Lebens beständig und wohlwollend regiert.

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