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Original im Internet

„Die Liebe hört niemals auf“

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 4. August 2025

Originaltext auf Spanisch


Über die Liebe ist schon vieles gesagt worden. Millionen von Worten wurden zu diesem Thema geschrieben, gesprochen und gesungen. Aber haben wir wirklich gelernt, was dieses schöne, aber kraftvolle Wort Liebe bedeutet?

Die Bibel, insbesondere das Neue Testament, ist sehr hilfreich, um auf die wahre Bedeutung von Liebe zu kommen, ebenso die Werke von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft. Sie erklärt: „Reine, innige Zuneigung, die sich selbst vergisst, Unrecht verzeiht und ihm vorbeugt, sollte die Leier menschlicher Liebe zum Erklingen bringen“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 107).

Die Menschheit braucht in hohem Maße diese „reine Zuneigung“, die alles umfasst und Eigenschaften wie Geduld, Unschuld und Selbstverleugnung mit sich bringt. Wenn dieses außergewöhnliche Gefühl, das wir Liebe nennen, diese herrlichen Eigenschaften besitzt, muss sein Ursprung erhaben und wahrhaft geistig sein – es muss von Gott, Liebe, stammen.

Eine der Eigenschaften der unerschöpflichen göttlichen Liebe ist Vergebung. Die Freiheit, die das Vergeben mit sich bringt, lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Vergeben bedeutet, uns von der Fehleinschätzung darüber zu befreien, wer und was wir wirklich sind, und das falsche Bild auszulöschen, das wir von der Person haben, der wir vergeben.

Mrs. Eddy schreibt: „Die erste Aufgabe eines jeden ist, sich selbst zu erkennen; hat man das getan, wird man ganz natürlich durch Gottes Gnade seinem Bruder vergeben und seine Feinde lieben“ (Vermischte Schriften, S. 129). Es ist wirklich „durch Gottes Gnade“, dass wir denen vergeben können, die uns verletzt haben, indem wir uns selbst erkennen und alle Verurteilungen aus unseren Gedanken auslöschen, weil wir verstehen, dass sie nicht von Gott kommen. Dann können wir die Last der Schuld, die unseren Nächsten bedrückt, verringern. 

Manchmal scheint es wirklich schwierig zu sein, jemandem zu vergeben, der uns verletzt oder gekränkt hat. Ich musste manches Mal beharrlich und ausdauernd beten, um meine wahre Individualität zu verstehen, die von Unrecht unberührt ist, und um die Person, die ich als meinen Feind betrachtete, als geistig unschuldig zu erkennen. Erst als ich Christus, der wahren Idee von Gott, erlaubt habe, meine Gedanken zu erleuchten, war ich in der Lage, wirklich zu vergeben und die Freiheit zu erfahren, die das mit sich bringt.

Eine Bekannte von mir musste lernen, wie wichtig Vergebung ist, um nicht stehenzubleiben. Nach mehreren Jahren Ehe verließ ihr Mann sie plötzlich wegen einer anderen Frau. Sie fühlte sich nicht nur schmerzhaft betrogen, sondern auch von Verzweiflung, Schuldgefühlen und Wut gefangengehalten.

Zu einem früheren Zeitpunkt hatte sie begonnen, Gott zu vertrauen, und gelernt, dass Er „eine Hilfe in den großen Nöten“ ist (Psalm 46:2). Viel später erzählte sie mir, dass sie wusste, dass sie diesem Mann vergeben musste, um geistig Fortschritt zu machen und zu wachsen.

Nach der Scheidung war ihr Leben sehr schwierig. Sie hatte vier Kinder zu versorgen, war arbeitslos und stand kurz vor der Zwangsräumung des Hauses, in dem sie lebte. Diese Situation bedrückte die Frau und erfüllte sie mit tiefer Verbitterung. Aber sie hielt an den Wahrheitsgedanken fest, die sie als Studierende der Christlichen Wissenschaft lernte.

Schritt für Schritt begann sie durch ihre eigenen Gebete und mit der Hilfe eines Praktikers der Christlichen Wissenschaft, die Hindernisse zu überwinden. Sie fand eine Anstellung und dann ein neues Zuhause. Aber der Groll, den diese Frau gegenüber dem Vater ihrer Kinder empfand, ließ nicht nach. Der Kampf mit diesen verbitterten Gefühlen dauerte mehr als zwei Jahre.

Als sie in der Bibel und in Mrs. Eddys Büchern nach Antworten suchte, erkannte sie, dass sie nicht nur ihre Wut loslassen musste, sondern auch Selbstmitleid, Selbstrechtfertigung, Stolz und das Gefühl, Opfer zu sein. Sie wusste, um frei von Groll zu sein, musste sie verstehen, dass sie nicht unter den Fehlern einer anderen Person leiden konnte.

Eines Tages fand sie in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy folgende Aussage: „Die Vergebung durch die göttliche Barmherzigkeit ist die Zerstörung des Irrtums“ (S. 329). Irrtum, wie er in der Christlichen Wissenschaft erklärt wird, ist die vermeintliche Abwesenheit von Wahrheit, Gott – eine Unmöglichkeit, da Gott Alles-in-allem ist.

Die Frau erkannte, dass das Licht des Christus das Böse als unpersönlich offenbarte und jegliches Gefühl der Verurteilung in ihr zerstörte. Und sie erkannte auch: Da Gott alles gut geschaffen hat, nimmt das Böse keinen Platz ein; es hat keine Gegenwart und keine Macht.

Einige Tage später betete sie für ihre Kinder, als sie feststellte, dass sie auch ihren Ex-Mann in ihr Gebet mit einbezog. Es bedurfte keiner besonderen Anstrengung, es geschah ganz natürlich. Sie war sehr dankbar und unglaublich erleichtert. Ein unbeschreiblicher Frieden überkam sie. Etwas später gelang es ihr, eine freundschaftliche Beziehung zu ihrem Ex-Mann und seiner neuen Frau aufzubauen. Schließlich verstand sie, dass ihr nichts schaden oder sie von der göttlichen Liebe, dem allmächtigen Guten, trennen konnte, das alle segnet.

Ist es also möglich, dieses kraftvolle und reine Gefühl, das wir Liebe nennen, mit bloßen Worten zu erklären? Nein, aber wir können es leben, praktizieren und täglich zum Ausdruck bringen.

Der Apostel Paulus beschrieb die Liebe in einem der inspirierendsten Briefe, die je geschrieben wurden. Darin heißt es unter anderem: „Die Liebe hört niemals auf ... Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die Größte von ihnen“ (1. Korinther 13:8, 13).

Paulus sagte nicht, dass die Liebe niemals aufhört, „es sei denn ...“ oder „außer ...“. Die Aussage ist endgültig: „Die Liebe hört niemals auf.“ Liebe siegt, triumphiert, überwindet, liebt, ganz gleich, was geschieht.

Wir können sicher sein, dass Gott, die göttliche Liebe, immer an unserer Seite ist und wir eins mit Ihm sind, so wie jemand vor einem Spiegel eins mit seinem Spiegelbild ist oder die Sonne mit ihren Strahlen.

Es wird eine Ewigkeit dauern, bis wir die Größe, Tiefe und das Ausmaß der Liebe vollständig begreifen, aber wir können ruhig und zuversichtlich wissen, dass die göttliche Liebe, unser himmlischer Vater-Mutter-Gott, uns immer liebt und alle unsere Bedürfnisse stillt.

Eine der ersten Schülerinnen der Christlichen Wissenschaft erinnert sich, dass Mrs. Eddy ihr Gottesverständnis einmal wie folgt beschrieb: „Er ist wie ein Vater, der sein Kind beschützt und umsorgt; Er ist wie eine Mutter, die ihr Kleines in die Arme nimmt und es mit der Milch des Wortes nährt; Er ist wie ein zärtlicher Hirte, der sich um seine Herde kümmert, in das Marschland hinausgeht, um das verlorene Lamm zu suchen, es ruft und ruft – auf seine kleine weinerliche Stimme lauscht, es in seine Arme nimmt, es nach Hause trägt und dies wieder und wieder tut“ (siehe We Knew Mary Baker Eddy, Expanded Edition, Vol. II [Wir kannten Mary Baker Eddy, erweiterte Ausgabe, Bd. 2], S. 337). Das ist für mich die authentischste und genaueste Definition der einzigen und wahren Liebe, Gottes.

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