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Original im Internet

Ein sicheres Zuhause

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 20. März 2025


Die New York Times hat unlängst berichtet, dass eine „umfangreiche Studie in Dänemark von Menschen im Erwachsenenalter etwas Unerwartetes zu Tage gebracht hat: Erwachsene, die in der Kindheit häufig umgezogen sind, leiden mit viel größerer Wahrscheinlichkeit an Depressionen als solche, die an einem einzigen Ort aufgewachsen sind“.

Das hätte ich dem Forschungsteam auch so sagen können. Als ich die Schule abschloss, war ich bereits zwanzig Mal umgezogen. Zwanzig Umzüge in achtzehn Jahren. Ich bin selten mehr als ein Schuljahr auf dieselbe Schule gegangen, und habe mehrmals innerhalb des Schuljahres die Schule gewechselt.

Die ständigen Umzüge gehörten zu den schwierigsten Aspekten meiner Kindheit. Ja, als ich die Überschrift in der Zeitung las, „Moving in Childhood Contributes to Depression, Study Finds“ [Umzüge in der Kindheit tragen laut einer Studie zu Depressionen bei] (Ellen Barry, 17. Juli 2024), habe ich den Kopf auf die Arme gelegt und geweint. Allerdings nicht aus Trauer, sondern aus tiefer Dankbarkeit. Denn ich kann eine Geschichte von Gottes Gnade erzählen. Und ich bin so dankbar dafür!

Mit zehn Jahren war ich bereits tieftraurig, und zwar aus mehr Gründen als ich zählen konnte. Ein weiterer Umzug stand ganz oben auf meiner Sorgenliste. Als schüchternes, sehr zartes Kind, das gern las, waren mir gute Noten äußerst wichtig, und ich schloss nicht schnell Freundschaften. Der erste Tag in einer neuen Schule war traumatischer als Hunger oder Armut für mich. Und in meiner Familie gab es beides.

Doch genau das war der Punkt, an dem ich gerettet wurde. Ungefähr zu der Zeit fing meine Familie an, die Christliche Wissenschaft zu studieren und zu praktizieren. Das war der Glaube, in dem meine Mutter aufgewachsen war. Sie hatte ihm als Jugendliche den Rücken zugekehrt, doch irgendwann fand meine Familie den Weg zu dieser liebevollen Gemeinschaft des Gebets und der Heilung.

Bis dahin hatten zehn Jahre ständiger Umzüge meine Sicht von mir und der Welt allerdings bereits ziemlich beeinträchtigt. Es kam mir vor, als sei ich irgendwie ein gebrochenes Wesen: Ich fühlte mich nirgendwo sicher – nirgendwo zugehörig, am richtigen Ort oder zu Hause.

In einer Buchreihe, die ich sehr liebte, lebte die Heldin in allen 25 Büchern in einer niedlichen kleinen Stadt, in einem netten Stadtviertel und in demselben Haus. Sie und ihr immer gleicher Freundeskreis erlebten lauter Abenteuer. Ich sehnte mich wie so oft nach einem Gefühl von Heimat und wollte die damit verbundene Sicherheit so dringend auch haben! Ich wollte eine Freundin lange genug kennen, um es auch mal langweilig mit ihr zu finden, um mich über ihre Eigenheiten zu ärgern oder um zu wissen, welche Eissorte sie am liebsten mochte.

Ich erzählte meiner Sonntagsschullehrerin davon, und sie nahm mich lange in den Arm. „Ich kenne dich“, sagte sie. Sie brachte Gottes Liebe so zärtlich und deutlich zum Ausdruck! Ich wusste, dass ihre Liebe in ihrem Studium und ihrer Praxis der Christlichen Wissenschaft verankert war, und ich erkannte schnell den Zusammenhang zwischen einer solchen zärtlichen Liebe und ihrer hingebungsvollen Liebe zu Gott. Von da an wandte ich mich an die Bibel und an Mary Baker Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, wenn ich ein Gefühl von Heimat, Zugehörigkeit, Wärme und Freundschaft brauchte.

Ich suchte, las und liebte Berichte in der Bibel von Menschen im Exil, die Jahrzehnte auf das Land warten mussten, das ihnen verheißen worden war. Ich konnte mir vorstellen, ein Kind dieser aus ihrer Heimat Vertriebenen zu sein – mit ihnen durch die Wüste zu irren auf der Suche nach Schutz und Unterkunft und dennoch mit einem Vertrauen auf einen liebevollen Gott.

Als ich einmal nach einem weiteren abrupten Umzug, zu dem eine neue Schule und auch eine neue Kirchengemeinde und Sonntagsschule gehörten (für mich war Sonntagsschule der neue Mittelpunkt meines Konzepts von „Zuhause“ geworden), entdeckte ich Mrs. Eddys geistige Auslegung des 23. Psalms in Wissenschaft und Gesundheit. Ein Satz inspirierte mich besonders. Hier ist der Originalwortlaut aus der Bibel: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir mein Leben lang folgen, und ich werde immerdar im Haus des Herrn bleiben“ (Vers 6). Mich beeindruckte dieser letzte Teil der entsprechenden Zeile aus Wissenschaft und Gesundheit: „... und ich werde immerdar im Haus des Herrn [dem Bewusstsein der Liebe] bleiben“ (S. 578).

Da stand nicht „zu Besuch sein“, sondern „bleiben“. Und nicht vorübergehend oder bis zum nächsten Umzug, sondern immerdar. Ich verstand, dass ich, wenn ich in „dem Bewusstsein der Liebe“ war, in einem Haus war – „dem Haus“, aus dem mich niemand jemals vertreiben konnte. Dieses Verständnis begleitete mich überall hin. Mein Verständnis von einem Zuhause schloss das Haus des Herrn ein und war von diesem definiert – vom Bewusstsein Gottes, der göttlichen Liebe.

Das wurde der Ort, an den ich gehörte – in dem ich immer bleiben konnte. Und in einem Lieblingslied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft entdeckte ich dieses Versprechen:

Himmel und Heim sind in dir, Erdenpilger,
     Erbe der Zeiten und Kind du des Tags;
geh mutig vorwärts, Gott liebt und beschützt dich,
      wandle den Weg nur mit Ihm, und dann wag’s.
(P.M., Nr. 278, Adapt. und Übers., © CSBD) 

Lieder wie dieses stellten für mich als Kind einen Ort dar, an den ich mich flüchten konnte, wenn der nächste Umzug bevorstand. Ich lebte in einem unveränderlichen Verständnis von Heim, und es lebte – und lebt – in mir. Das hat mir Stabilität und Sicherheit verliehen, die mir bei mehr als sechzig Umzügen Kraft gegeben haben.

In einer Zeit von Wohnungsnot, Migration, von häufig wechselnden Aufenthaltsorten von Pflegekindern, Arbeitsplatzmangel und einer globalen Flüchtlingskrise, in der viele aus Kriegsgebieten fliehen, sind Kinder in aller Welt mit ihren Familien gezwungen, immer wieder neu anzufangen. In dieser Umgebung könnte nichts wichtiger sein als ein Gefühl der Zugehörigkeit und ein geistiges Verständnis von Heimat auf der Grundlage unserer Einheit mit Gott, Geist. Diese Einheit ist unser göttliches und dauerhaftes Zuhause.

Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Sicherheit für den Anspruch auf ein harmonisches und ewiges Sein ist nur in der göttlichen Wissenschaft zu finden“ (S. 232). Das von Jesus verheißene Himmelreich ist inwendig in uns. Ich habe festgestellt, dass das der sicherste Ort ist, den wir jemals kennen können. Dort sind und bleiben wir, nicht nur vorübergehend. Wir leben an diesem Ort und sind nicht nur auf der Durchreise. Das ist der Ort, an den wir gehören – er wird von Gott bereitgestellt, von Gott beschützt und von Gott mit Liebe, Freude, Wärme und Verheißung gefüllt. Wenn wir wissen, dass wir in diesem vollständig geistigen Heim für immer zu Hause sind, dann können wir erkennen und fühlen, dass wir ewig beschützt sind.

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