Manche von uns haben vielleicht schon Mangel oder Knappheit erlebt, für die wir keine Lösung erkennen konnten. Die Sorge über unzureichende Versorgung und die Angst, nicht voranzukommen, belasten unser Denken und können dazu führen, dass wir die wahre Quelle unserer vollen Genüge – Gott – nicht erkennen.
Im Johannesevangelium (6:5–13) lesen wir, dass eine große Menschenmenge zu Jesus kam, da er die Kranken heilte. Jesus stellte Philippus, einen seiner Jünger, auf den Prüfstand, indem er ihn fragte, wo man genug Brot kaufen kann, um diese vielen Menschen – mehr als fünftausend – satt zu bekommen. Mit seiner Antwort offenbarte Philippus seine großen Zweifel darüber, dass so etwas möglich war. Er sagte: „Für zweihundert Denare Brot ist nicht genug für sie, damit jeder von ihnen ein wenig bekommt.“ Andreas, ein weiterer Jünger, sagte, dass ein Junge in der Menschenmenge fünf Gerstenbrote und zwei Fische hatte, doch er hielt das keineswegs für ausreichend.
Und dann folgt ein Teil dieser Geschichte, der aus meiner Sicht essenziell für Jesus war, um diese Brote und Fische so zu vermehren, dass alle satt wurden, ja, dass sogar zwölf Körbe voll Essen übrigblieben: Jesus befahl den Leuten, sich hinzusetzen. Warum ist dieser einfache Schritt wichtig? Hätte Jesus nicht die Brote vermehren und an eine stehende Menge verteilen können? Sicherlich. Doch mich bringt das auf den Gedanken, dass die Aufforderung, sie mögen sich hinsetzen, dem Ziel gedient haben könnte, in ihrem Denken für Ruhe zu sorgen.