Die unangenehmen Dinge im Leben sorgen manchmal dafür, dass wir uns fragen, warum es so schwer zu sein scheint, Gottes Gegenwart zu spüren. Bei Eheproblemen, körperlicher oder psychischer Erkrankung, finanziellen Engpässen und Unruhen in der Welt fühlen wir uns Gott vielleicht sehr fern. Wie können wir aus diesem Gefühl ausbrechen?
Zuerst müssen wir ein klareres Verständnis von Gott und unserer geistigen Einheit mit Ihm erlangen. Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass Gott alles gemacht hat, was gemacht ist, dass Er es geistig erschaffen hat und dass es gut war. Wie wir in 1. Mose 1:26, 27 erfahren, schließt das uns in unserem wahren Selbst als zu Gottes Ebenbild erschaffenen Menschen ein.
Der Mensch ist ewiglich eins mit Gott und untrennbar mit Ihm verbunden. Dies zu verstehen hilft uns zu erkennen, dass Gott, das Gute, die Grundlage unseres Lebens ist. Unsere wahre Einheit bzw. Einigkeit mit Gott befähigt uns, Gottes Stimme zu hören, Seiner Führung zu folgen und geleitet zu werden, wenn wir uns im Gebet lauschend an Ihn wenden.
Gebet ist Kommunion mit Gott. Unsere Gebete öffnen unser Denken für ein besseres Verständnis unserer Beziehung zu Gott – unserer Einheit mit Ihm. In der Stille dieser Gebete fangen wir an, die Allheit Gottes, der göttlichen Liebe, und Seine vollständige und uneingeschränkte Liebe zu uns zu fühlen und zu verstehen. Gott füllt allen Raum. In der Allheit Seiner machtvollen Gegenwart können wir keine Angst empfinden. Dort ist kein Platz für Böses. In dieser Allheit existiert nur Harmonie. Unser Einssein mit Gott schließt nur Gutes ein, da Gott ausschließlich gut ist.
Christus Jesus zeigte, wie unsere Einheit mit Gott aussieht, als er sagte (Johannes 10:30): „Ich und der Vater sind eins.“ Die Erkenntnis unserer Einheit mit Gott – der Art von Einheit, die Jesus erlebte – ist auch Ihnen und mir möglich. Was bedeutet es, eins mit unserem Vater, Gott, zu sein? Es bedeutet ein Einssein mit Gott, in dem wir Ihn vollkommen widerspiegeln. So wie unsere Widerspiegelung erscheint, wenn wir uns vor den Spiegel stellen, so sind wir, das Ebenbild Gottes, die direkte Widerspiegelung der göttlichen Liebe in einem ewigen Einssein mit Ihm. Das bedeutet, dass wir Seine liebevolle Gegenwart fühlen, wenn wir mit Disharmonie konfrontiert sind, und Seine Macht erleben – die Macht, die, wie Jesus bewies, sogar Krankheit zerstört. Es bedeutet, dass wir in Gottes schützende Gnade eingehüllt sind.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, hebt in ihren Schriften die Einheit des Menschen mit Gott ganz besonders hervor. Sie schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 361): „Wie ein Wassertropfen eins ist mit dem Ozean, wie ein Lichtstrahl eins ist mit der Sonne, so sind Gott und Mensch, Vater und Sohn, eins im Sein. In der Heiligen Schrift lesen wir: ‚Denn in Ihm leben, weben und sind wir.‘“
Die Vorstellung, sich der grundsätzlichen Wahrheit über diese Einheit zu widersetzen, scheint unseren geistigen Sinn zu vernebeln. Doch das Licht des Christus, der Wahrheit, löst die aggressiven Suggestionen der Angst, die vom sterblichen Gemüt ausgehen, auf. Nichts Böses kann der Gegenwart des heilenden und erneuernden Christus widerstehen, der in jeder und jedem von uns ist und dessen Gegenwart wir erkennen und fühlen, wenn wir demütig empfänglich dafür sind.
Mrs. Eddy schreibt (ebd., S. 332): „Jesus demonstrierte Christus; er bewies, dass Christus die göttliche Idee Gottes ist – der Heilige Geist oder Tröster, der das göttliche Prinzip, Liebe, offenbart und der in alle Wahrheit führt.“ Wir werden in alle Wahrheit geführt, wenn wir unsere Einheit mit Gott verstehen. Noch einmal: Die Wahrheit unserer Einheit mit Gott ist machtvoll und heilt.
Eine Bekannte von mir setzte ihr Verständnis ihrer Einheit mit Gott in die Tat um, als ihre augenscheinlich gebrochenen Rippen geheilt wurden. Sie hatte gehört, dass es ca. sechs Wochen braucht, um von solch einer Verletzung zu genesen. Sie betete und machte sich konsequent die Wirklichkeit ihrer Einheit mit Gott, dem Guten, bewusst. Ihr wurde klar, dass sie aufgrund dieser Einheit weder solch einen Zeitabschnitt noch sonst etwas akzeptieren musste, was diese Verletzung betraf. Sie verstand durch ihr Studium der Christlichen Wissenschaft, dass ihr Einssein mit Gott eine gegenwärtig zutreffende Tatsache ist. Innerhalb von zwei Wochen waren alle Schmerzen verschwunden, und sie war vollständig geheilt.
Alle, die die Christliche Wissenschaft studieren, erfahren von dieser Einheit von Gott und Seiner geistigen Schöpfung, dem Menschen. Doch manchmal lassen wir uns einreden, dass wir uns mehr auf uns selbst verlassen sollen als auf Gott – als seien wir von Ihm getrennt. Diese Herangehensweise verbirgt vielfach die Harmonie wahrer Schöpfung vor uns, denn sie geht mit dieser Vorstellung einer Trennung zwischen Gott und Seinem Ausdruck, dem Menschen, einher. Menschliche Eigenständigkeit ist kein Gesetz Gottes. Sie ist eine vorgebliche Neigung des sterblichen Glaubens und gefährdet unseren geistigen Fortschritt. Um dem vorzubeugen, lehrt uns die Bibel in Psalm 86:11, Führung bei Gott zu suchen: „Weise mir, Herr, deinen Weg, damit ich in deiner Wahrheit lebe; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte.“
Die Einheit des Menschen mit Gott endet niemals. Unser Verständnis dieser göttlichen Untrennbarkeit ist auf jeden Aspekt unseres Lebens anwendbar. Sie bewirkt Heilung, Rettung und Erneuerung. Dann fühlen und erkennen wir uns geistig noch mehr als eins mit Gott, der göttlichen Liebe. Diese Wahrheit durchdringt unser Sein und unser Tun. Sie ist unsere Erlösung.
Einheit mit Gott ist die Wahrheit, die für uns alle gilt. Sie ist universal. Sie steht allen hier und jetzt bereit.
Lynn G. Jackson
auf Einladung der Redaktion
