Einmal entdeckte ich bei unserer damals etwa 6-jährigen Tochter eine sehr große Zecke, die sich fest in die Haut gebissen hatte. Ich wusste, dass es nicht gut war, die Zecke dort zu lassen, und hatte viel Übung, Zecken von unseren Hunden zu entfernen, aber unsere Tochter war gar nicht damit einverstanden, dass ich sie entfernen wollte, und wehrte sich heftig.
Als ich an jenem Tag betete, kam ich zu dem Schluss, dass ein Kind Gottes keinen „Irrtum“ beherbergt – nichts, das die Wahrheit von Gottes Güte bestreitet – und dass diese Wahrheit selbstständig alles entfernt, was schädlich zu sein scheint, welche Form es auch annehmen mag. Diese Inspiration klang einer Aussage von Mary Baker Eddy nach: „Eine geistige Idee enthält kein einziges Element des Irrtums, und diese Wahrheit entfernt alles Schädliche in der richtigen Weise“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 463). Ich bat ferner eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, für uns zu beten.
Meine Tochter und ich verbrachten den Nachmittag gemeinsam, und die Zecke spielte dabei keine Rolle. Wir beschäftigten uns nicht damit, sie zu entfernen, und es war auch keine Furcht da, dass sie etwa eine Krankheit übertragen könnte. Wir vertrauten darauf, dass Gott sich ihrer annehmen würde.
Als ich unserer Tochter am Abend half, sich für die Nacht fertig zu machen, fiel mein Blick auf die Zecke, die unverändert hinter ihrem Ohr festgesaugt blieb. Allerdings war sie nicht dicker geworden. Und dann erlebten wir das göttliche Gesetz der Liebe in Tätigkeit.
Plötzlich konnte ich zu meinem großen Erstaunen zusehen, wie die Zecke ihren Rückzug begann! Sie krabbelte rückwärts und löste sich aus der Haut. Als sie draußen war, versuchte ich sie zu fangen, doch ohne Erfolg. Sie fiel herunter auf den weißen Fußboden. Für einen Augenblick sahen meine Tochter und ich die Zecke auf dem Boden herumkrabbeln, und im nächsten Moment war sie weg und blieb es auch! Erleichtert brachte ich unsere Tochter voller Dankbarkeit und Freude ins Bett.
Als sie schlief, dachte ich noch einmal schmunzelnd und dankbaren Herzens an diese wunderbare Erfahrung. Die Zecke war einfach „in ihr natürliches Nichts“ vergangen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 365). Die göttliche Liebe hatte die Zecke auf ihre ganz besondere Weise entfernt – indem sie uns die Angst genommen und gezeigt hatte, dass die Schöpfung der Liebe nichts Schädliches in sich birgt.
Dieses gemeinsame Erlebnis war so intensiv, dass es meiner Tochter und mir auch nach über zwanzig Jahren weiter präsent ist. Das Licht der Wahrheit und Liebe hatte die Wolken des Irrtums aufgelöst. Dieser Beweis der Nichtsheit des Irrtums jeglicher Form zaubert noch immer ein Lächeln der Dankbarkeit und Freude in unser Gesicht.
Durch eine Blutanalyse vor einiger Zeit wurde diese Erfahrung und die Wahrheit, die sie offenbart hatte, jetzt noch einmal zu einem richtigen Schatz, zu einem Stab, auf den wir uns beide stützen könnten. Die Analyse ergab, dass unsere Tochter vor langer Zeit eine Heilung von Borreliose erlebt hat, die vermutlich durch einen Zeckenbiss ausgelöst worden war. Es hatte jedoch keinerlei gesundheitliche Folgen gegeben. Die göttliche Liebe hatte die Lüge, dass einem Kind Gottes Schaden zugefügt werden konnte, entfernt und uns die Nichtsheit des Irrtums offenbart. Gott, das Gute, ist die einzige Ursache und die einzige Wirkung.
Die Nachhaltigkeit dieser besonderen Erfahrung, in der uns der Christus, die Wahrheit, berührt hat, gab mir den Impuls, diese Heilung aufzuschreiben und zu teilen.
Marion Rosenkranz
Berg im Drautal, Österreich
An viele Sachen aus meiner frühen Kindheit kann ich mich nicht mehr erinnern. An die Zecke allerdings allzu gut! Ich weiß noch, dass ich hinter mein Ohr fasste und spürte, dass dort etwas war. Als ich mit der Zecke zu meiner Mutter ging, war ich alles andere als begeistert von der Idee, sie zu entfernen. Das Drama zog sich ein paar Stunden hin, bis wir dann am Abend im Badezimmer waren und ich auf dem Boden die Zecke entdeckte, die bis dahin noch bombenfest hinter meinem Ohr gesessen hatte. Und dann war sie auf einmal weg. Es war eine einprägsame Erfahrung, für die ich dankbar bin.
Janine Rosenkranz
London, England
