Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Wir müssen alle unseren Teil beitragen

Aus der Oktober 2016-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Spanisch


Ich bin schon mein ganzes Leben lang Christlicher Wissenschaftler. Als Student hat mir das sehr bei den Prüfungen geholfen. Hin und wieder ging es um komplizierte Themen, die ein klares Verständnis und tiefgehende Überlegungen in Bezug auf äußerst abstrakte Konzepte erforderten. Für einen Studenten ist es nicht immer leicht, den Dozenten bei der Prüfung zu beweisen, dass er das Thema verstanden hat.

Ich war neben dem Studium berufstätig und führte ein sehr hektisches Leben. Aus diesem Grund kam ich bei einem Seminar oft eine Viertelstunde oder 20 Minuten zu spät, auch bei den Prüfungen.

Als ich wieder einmal zu spät kam, sagte der Dozent: „Antero, ich glaube nicht, dass Sie die Prüfung rechtzeitig fertigbekommen werden. Alle anderen sind von Anfang an hier, und bisher hat keiner die Unterlagen abgegeben.“ Ich sagte einfach, dass ich alle Fragen beantworten würde, die ich in der verbleibenden Zeit schaffte. Dann setzte ich mich zur Prüfung hin und gab als einer der ersten ab.

Ich hatte mich sehr konkret auf diese Prüfung vorbereitet. Neben den Prüfungsvorbereitungen betete ich mit der Gewissheit, dass Gemüt, Gott, die Quelle unserer wahren Intelligenz ist. Und da dies stimmt, so wusste ich, würde ich die Intelligenz besitzen, das zu wissen, was von mir gefordert wurde. Also setzte ich mich an die Prüfung – und beantwortete alle Fragen. Einige Tage später erhielten wir die Ergebnisse, und ich schloss mit der Note „Gut“ ab.

Später hatten wir dann die Semesterprüfung. Auch dieses Mal kam ich wegen der Arbeit zu spät. Und da erfuhr ich, dass der Dozent überzeugt war, dass ich in meiner vorherigen Prüfung geschummelt hatte. Aus diesem Grund musste ich allein hinten in der Ecke sitzen.

Ich war wieder gut vorbereitet. Ich hatte mich mit der Frage in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy beschäftigt: „Was ist Gemüt?“, und der erste Teil der Antwort lautet: „Gemüt ist Gott“ (S. 469). Mir war völlig klar, dass Gott das Gemüt ist, das alles weiß und allen Raum erfüllt und sich bewusst ist, dass es keine andere Intelligenz gibt.

Da Gott uns geistige Eigenschaften und Ideen gibt, müssen wir sie einsetzen.

Auf derselben Seite wird die Frage gestellt: „Was ist Intelligenz?“, und die Antwort lautet: „Intelligenz ist Allwissenheit, Allgegenwart und Allmacht. Sie ist die ursprüngliche und ewige Eigenschaft des unendlichen Gemüts, des dreieinigen PrinzipsLeben, Wahrheit und Liebe –, das Gott genannt wird.“ Ich wurde mir der geistigen Eigenschaften des göttlichen Gemüts und der Tatsache besser bewusst, dass ich als der Ausdruck des Gemüts diese Eigenschaften zum Ausdruck bringe. Mit diesem konkreteren Wissen über Gott war es mir möglich, alle Fragen zu beantworten. Diese Semesterprüfung bestand ich mit der Note „Sehr gut“.

Als ich mich nach meiner Zensur erkundigte, frage der Dozent: „Können Sie mir bitte sagen, wie Sie das geschafft haben? Schließlich sind Sie berufstätig und kamen fast immer zu spät zum Seminar.“ Da erklärte ich ihm, dass wir alle dieselbe Intelligenz, Gott, widerspiegeln; wir alle spiegeln dasselbe Verständnis wider, das von Gott kommt. Das gilt für den Dozenten, der das Seminar unterrichtet, und für die Studenten, die das Seminar besuchen. Meine Antwort gefiel ihm sehr – so sehr, dass er in den folgenden Jahren, wenn ich Seminare bei ihm besuchte, nie wieder die Ergebnisse meiner Prüfungen in Frage stellte.

Ich lese täglich in Wissenschaft und Gesundheit und auf diese Weise erhalte ich die Ideen, die ich für den jeweiligen Tag brauche. Jetzt wende ich mein Wissen über Gemüt auch am Arbeitsplatz an. Wenn ich beispielsweise etwas zu verhandeln habe, mache ich mir sehr bewusst klar, dass es keine Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Gemütern gibt, da wir ja alle dasselbe Gemüt zum Ausdruck bringen. Daher ist die Person, der ich unsere Projekte vorstelle, für richtige Ideen empfänglich und ich bin es auch.

Ich liebe den ersten Satz des Vorworts von Wissenschaft und Gesundheit, der lautet: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen“ (S. vii). Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass diese Segnungen sich auf unterschiedliche Weise manifestieren. Sie können sich in guten Verhandlungen am Arbeitsplatz, in guten Ergebnissen bei einer Prüfung oder in einer sonstigen Sache zeigen, die an einem Tag nötig sein könnte.

Wenn wir zum Beispiel auf Arbeitssuche sind und nichts finden, können wir uns an diesen Satz halten und wirklich darauf vertrauen, dass Gott unser Erhalter ist. Er gibt uns alles, was wir brauchen – gibt uns das Verständnis, dass wir bereits vollständig sind, dass wir in Ihm vollkommen sind, denn wir sind Seine Kinder.

Gott ist das Gemüt, das alles weiß und allen Raum erfüllt und sich bewusst ist, dass es keine andere Intelligenz gibt.

Dieses korrekte Konzept über den Menschen hat mich gelegentlich dabei angeleitet, anderen zu helfen. Einmal ging ich die Straße entlang, als ein Bettler mich um Geld bat. Ich gab ihm etwas Geld und fühlte mich bewogen, ihm zu sagen: „Sie haben bereits alle Eigenschaften, die Sie brauchen, um Arbeit zu finden. Sie sind vollkommen.“ Das hat mir geholfen, klar zu erkennen, dass jeder von uns geistige Eigenschaften hat und in der Lage ist, diese Wahrheit zu demonstrieren. Wir haben die perfekten Fertigkeiten, um einen Arbeitsplatz auszufüllen, selbst wenn wir ganz unten anfangen müssen.

Ich bin daher zu der Erkenntnis gekommen, dass Gott uns bereits jedes Verständnis und alle Eigenschaften gegeben hat, die wir brauchen, und dass es unsere Aufgabe ist, voranzugehen, Fortschritt zu machen und die Talente zu benutzen, die Gott uns verliehen hat. Stillsitzen und Nichtstun gehören nicht dazu. Da Gott uns geistige Eigenschaften und Ideen gibt, müssen wir sie einsetzen.

Eine Geschichte in der Bibel verdeutlicht dies. Kurz nachdem Mose die Kinder Israel aus Ägypten geführt hatte, fingen sie an zu murren, dass sie nichts zu essen hatten (siehe 2. Mose 16:1–18). Da sandte Gott Manna: das Brot, das vom Himmel kommt. Doch sie mussten hinausgehen und es einsammeln. Dasselbe geschah mit Wasser. Sie mussten Krüge nehmen und Wasser holen. Auf diese Weise versorgt uns Gott immer mit geistigen Ideen, doch wir müssen unser Manna, also diese Ideen, durch Gebet einsammeln und indem wir Gottes Eigenschaften in die Tat umsetzen. Dann wird unser Bedarf gedeckt.

Mir ist bewusst geworden, dass Gott andere segnet, wenn Er mich segnet, und dass andere aus meiner Arbeit Nutzen ziehen. Gott gibt mir wirklich die Fähigkeit, andere zu segnen. Wenn Mrs. Eddy sagt, dass „das Heute reich an Segnungen“ ist, dann sind damit nicht nur die Segnungen gemeint, die zu uns kommen, sondern auch die, die anderen zuteilwerden.

Unsere Fähigkeit, andere zu segnen, ist äußerst wichtig. Wir können unsere Mitmenschen genauso segnen wie Christus Jesus es durch seine Heilarbeit tat. Er lehrte auch seine Jünger, dies zu tun. Wir müssen das verstehen und entsprechend handeln, indem wir unsere Arbeit mit Dankbarkeit, Freude und der Erwartung des Guten leisten.

Original in Spanisch

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 2016

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.