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Original im Internet

Freude in Fülle

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 13. April 2017

Übersetzt aus dem Christian Science Sentinel, Ausgabe 2. Juni 1956.


Sind Sie für Ihre Freude bekannt? Das ist eine Frage, die wir uns von Zeit zu Zeit stellen sollten. Der Psalmist schreibt über Gott (Ps. 16:11): „Vor dir ist Freude in Fülle, Wonne zu deiner Rechten ewiglich.“

Und wann ist man vor Gott? Ist man es hier, aber nicht dort? War man es gestern, aber nicht heute? Nein. Wir sind überall und zu allen Zeiten vor Gott – in Seiner Gegenwart. Auf dieselbe Weise ist auch Freude überall und zu allen Zeiten in Fülle vorhanden. Wenn die Freude zu fehlen scheint, müssen wir uns der Gegenwart Gottes geistig mehr bewusstwerden.

Die Christliche Wissenschaft macht die Allgegenwart Gottes und die Koexistenz von Gott und Mensch als Gemüt und dessen Idee praktisch erfahrbar. Mary Baker Eddy sagt in Vermischte Schriften (S. 195–196): „Das ,Ich‘ wird zum Vater gehen, wenn Demut, Reinheit und Liebe, von der göttlichen Wissenschaft, dem Tröster, beseelt, uns zu dem einen Gott hinführen: dann wird das Ego nicht in der Materie, sondern im Gemüt erfunden werden, denn es gibt nur einen Gott, ein Gemüt, und der Mensch wird dann kein von Gott getrenntes Gemüt beanspruchen.“ Und sie fügt hinzu: „Abgötterei, die Annahme, dass es viele Gemüter und mehr als einen Gott gäbe, hat sich die ganzen Jahrhunderte hindurch in aller Art von Täuschungen wiederholt, und sie sagt wie zu Anfang: ,Glaubt an mich, und ich will euch zu Göttern machen‘, das heißt, ich will euch ein von Gott (dem Guten) getrenntes Gemüt geben, das das Böse heißt; dieses sogenannte Gemüt wird euch die Augen öffnen und euch das Böse erkennen lassen, und so werdet ihr materiell, sinnlich, böse werden. Bedenkt aber, dass eine Schlange das sagte; diese Worte kamen also nicht aus dem Gemüt, dem Guten, oder der Wahrheit.“

Genauso wie es nur den einen Gott gibt, wird behauptet, dass es den einen Teufel gebe, die Schlange, die uns auf verschiedenste Weise glauben machen will, dass wir von der Gegenwart Gottes ausgestoßen werden und unsere Freude verlieren können. In welcher Form auch immer die Behauptung von Freudlosigkeit erscheint – sei es Mangel, Kummer, unharmonische Beziehungen oder Krankheit –, wir müssen bedenken, „dass eine Schlange das sagte“.

Wenn ein Kind einen Stein auf uns würfe, dann würden wir uns das Kind vornehmen, nicht den Stein. Wenn wir es also mit einer freudlosen Situation zu tun haben, müssen wir der dahintersteckenden Versuchung widerstehen – der Versuchung zu glauben, wir seien von Gott getrennt, dem Ursprung alles Guten und aller Freude.

Wir neigen zu der Meinung, dass Depressionen durch diesen oder jenen Umstand verursacht werden. Doch die Depressionen sind das Gift, das die Schlange, die aggressive mentale Suggestion, in das Bewusstsein einimpft. Sie bringt ihr Opfer ins Grübeln − und damit steht die Tür weit offen für destruktive Gedanken des Selbstmitleids und der Ichbezogenheit. Wenn wir uns beim Grübeln ertappen, müssen wir uns sofort wachrütteln.

Und wie vermeiden wir das Grübeln? Indem wir genau das Gegenteil tun. Und was ist das Gegenteil? Gemeinschaft. Gemeinschaft mit der göttlichen Liebe, deren Kinder wir sind. Diese Gemeinschaft wird durch den Christus gepflegt und bewahrt. Zum Amt des Christus gehört es, wie Jesaja erklärt (61:3), „den Trauernden in Zion zu helfen, damit ihnen Schmuck statt Asche und Freudenöl statt Trauer und Gewand des Ruhms anstatt eines betrübten Geistes gegeben werden, da sie Bäume der Gerechtigkeit, Pflanzung des Herrn genannt werden zu seinem Ruhm“.

Fragen wir uns also, ob wir uns dem Christus oder der Schlange zuwenden. Wenn wir uns dem Christus zuwenden, können wir sicher sein, dass wir das „Freudenöl“ empfangen werden und Dankbarkeit unser Sein durchfluten wird – Dankbarkeit für geistige Tatsachen trotz des materiellen Augenscheins, Dankbarkeit für unser geistiges Geburtsrecht auf Freiheit, Dankbarkeit für die einfachen, unkomplizierten, allmächtigen Wahrheiten des Seins.

Paulus und Silas brachten selbst im Gefängnis Dankbarkeit zum Ausdruck. Sie vergeudeten keine Zeit mit Grübeln und beschränkten sich nicht nur auf Gebet, sondern sangen auch Loblieder – und das um Mitternacht.

Denken wir daran, in unserer Mitternachtsstunde dasselbe zu tun, dann werden auch wir belohnt werden wie sie, denn wir lesen (Apostelgeschichte 16:26): „Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden. Gleich darauf öffneten sich alle Türen, und die Fesseln aller lösten sich.“ Wenn wir geduldig, beharrlich und vor allem freudig an den geistigen Tatsachen des Seins festhalten, werden die Grundmauern unseres Gefängnisses wanken, sei das Gefängnis Mangel, Kummer oder Krankheit. Und nicht nur wir werden frei sein, sondern auch andere, die unter demselben Glauben leiden, werden feststellen, dass das Tor zur Freiheit offen steht.

Freude ist wie ein starker Flügel, der uns über das Chaos der vom sterblichen Gemüt gefangen gehaltenen Verwirrung in den Kosmos geistiger Freiheit emporträgt.

Freude ist das Licht, das aus jeder Lebenslage hervorstrahlt; es kann nicht verborgen bleiben, sondern wird wahrgenommen und mit anderen geteilt. Es ist der Teil einer Erfahrung, an der wir andere teilhaben lassen können. Niemand kann die Tiefe unserer ganz eigenen Erfahrung ergründen. Niemand kann an unseren Kämpfen teilhaben, die wir mit Versuchungen ausfechten, oder an unserer heiligen Gemeinschaft mit Gott, noch kann ein anderer die geduldigen Schritte der Gewissenserforschung und Selbstverleugnung nachvollziehen, die uns durch die Wildnis und hinaus aus der Wüste führen. Doch die Freude, die uns bei solchen Erlebnissen erfüllt, kann nicht verborgen bleiben. Als Mose von seinem Gespräch mit Gott zurückkehrte, glänzte die Haut seines Angesichts, denn in Gottes Gegenwart ist „Freude in Fülle“.

Mary Baker Eddy verheißt uns (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 149, 150): „Denke daran: Du kannst in keine Lage gebracht werden, sei sie auch noch so ernst, wo die göttliche Liebe nicht schon vor dir gewesen ist und wo ihre liebreiche Lektion dich nicht erwartet.“ Es gibt also keine Erfahrung, sei sie noch so hart, die uns von der Freude trennen kann, denn es gibt keine Erfahrung, die uns von Gott trennen kann. Das ist eine geistige, unwiderlegbare Tatsache.

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