Ich war nicht mal aufgestanden und wusste schon, dass es kein guter Tag werden würde. Gleich am Morgen eine Klassenarbeit, auf die ich schlecht vorbereitet war, und dann hatte ich mich am Tag davor mit meiner besten Freundin gestritten, sodass ich nicht nur ohne sie auskommen musste, sondern auch keine Mitfahrgelegenheit hatte. Und überdies regnete es. Das Wetter passte perfekt zu meiner Stimmung – düster und trostlos.
Die Schule war zehn Häuserblocks entfernt, und so meinte ich, keine Zeit zu haben, wie sonst vor der Schule einen Teil der Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft zu lesen. Doch meine Mutter ermunterte mich dazu, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift aufzuschlagen und einen guten Gedanken mit in den Tag zu nehmen. Mary Baker Eddys erster Satz lautet: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen“ (S. vii). Ich las das schnell noch mal.
„Na ja“, dachte ich, „diese Worte mögen zu Mrs. Eddys Zeit gestimmt haben, aber in meinem Heute echt nicht. Kein Mensch könnte je denken, dass ein Tag wie heute ‚reich an Segnungen‘ sein würde!“
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