Im Sommer vor dem 10. Schuljahr war ich zu Hause in Kalifornien mit Freunden auf einer Party. Doch irgendwie fühlte ich mich fehl am Platz. Als ich dann im Herbst ins Internat zurückkehrte, war ich rastlos und mit meinem Leben unzufrieden. Ich hatte nicht ständig, aber allgemein das Gefühl, dass etwas fehlte, und wollte es finden.
Um diese Leere zu füllen, fing ich an zu trinken. Alkohol ist kein rein geselliges Unterfangen, sondern eine Lebensweise, ob man ihn einmal oder häufig trinkt. Eines Abends trank ich zu viel. Danach vergaß ich, wer ich bin und wer bei mir war. Mein Lachen wurde völlig überspitzt. Ein paar Freunde trugen mich nach oben und legten mich mit den Worten ins Bett, dass ich geliebt sei. Kurz darauf verlor ich das Bewusstsein. Stunden später wurde ich plötzlich wach, lange nachdem es ganz still im Wohnheim geworden war. Ich lag auf dem Rücken und konnte kaum atmen, mich bewegen oder auch nur die Augen aufmachen.
Als ich mich anfangs aus ganzem Herzen an Gott wandte, konnte ich mich an kein einziges Zitat aus den Lehrbüchern der Christlichen Wissenschaft, der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, erinnern, obwohl ich mich in beiden gut auskannte. In dem Augenblick erschien mir alles unwichtig. Ich konnte nicht mal daran denken, dass ich am liebsten einen schützenden Arm und die Gewissheit hätte, dass alles OK sein würde – oder wie recht meine Eltern damit hatten, dass ich keinen Alkohol trinken solle. Stattdessen kam mir da, als ich fast leblos auf dem Rücken lag, etwas ganz Einfaches in den Sinn, das doch mehr Macht hatte als fast alle anderen Erkenntnisse meines Lebens. Es war die Gewissheit: „Ich wähle Leben.“ In dem Moment hatte ich plötzlich den Drang, bewusst, ehrlich und aus tiefster Seele zu leben. Ich wollte Aktivität, Freude, Kraft und Liebe ausdrücken. Und ich musste aufstehen und die Augen für Gottes Realität öffnen.
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