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Original im Internet

„Normalität“ ist vielleicht nicht das richtige Ziel!

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 24. August 2020


Aufgrund des Lockdowns in Ländern weltweit wegen der Pandemie sehnen sich viele Menschen danach, so schnell wie möglich „zur Normalität zurückzukehren“. Doch wie die globale Welle von Demonstrationen in der Folge des tragischen Todes von George Floyd durch Polizeigewalt verdeutlicht hat, ist eine Rückkehr zu dem, was vor Covid-19 „normal“ war, nicht unbedingt erstrebenswert. 

Aus diesem wie auch anderen Gründen erhoffen sich viele Menschen einen radikalen Neuanfang und träumen von einer „neuen Normalität“, die gerechter und mehr auf die Allgemeinheit ausgerichtet ist und bei der alle fürsorglicher miteinander, mit der Tierwelt und der globalen Umwelt umgehen. 

Ich bin sicher, dass ich mich nicht allein nach beidem sehne: einer Rückkehr zu dem Reichtum bewährter Güte und gleichzeitigem Fortschritt mit frischem Schwung. Diese Kombination erinnert an ein Argument, das Christus Jesus denen gegenüber machte, die, wie die Schriftgelehrten, auf Traditionen und Regeln beharrten. In ihrem Verlangen, den Status quo aufrechtzuerhalten, stellten sie sich heftig gegen die heilende Spiritualität, die der Gründer der Christenheit predigte und als praktisch umsetzbar bewies. Doch nachdem Jesus mehrere inspirierte Gleichnisse erzählt hatte, in denen er seine Zuhörer ermahnte, das Himmelreich anzustreben, zu finden und wertzuschätzen, sagte er: „Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Himmelreich unterrichtet ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt“ (Matthäus 13:52). 

Jesus lehnte das, was ihm vorausgegangen war, nicht ab. Doch es war nötig, die hebräische Gesetzgebung und die Lehren der Propheten, die die Grundlage für die Überzeugungen und Praktiken der Schriftgelehrten waren, aus einer neuen, geistigeren Warte heraus zu betrachten – einer, die die Verheißung des Himmelreichs in uns allen ans Licht bringen würde. Dieses allgegenwärtige Himmelreich wird in Mary Baker Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift näher erklärt. Es ist die „Herrschaft der Harmonie in der göttlichen Wissenschaft; das Reich des unfehlbaren, ewigen und allmächtigen Gemüts; die Atmosphäre des Geistes, in der Seele allerhaben ist“ (S. 590). 

Jesus und Mrs. Eddy haben beide die Tatsache erklärt, dass das Himmelreich weder ein Teil der Vergangenheit noch das einer erhofften Zukunft ist, sondern die zeitlose Wahrheit unserer Realität. Diese Realität zeigt sich durch individuelle und kollektive moralische und geistige Regeneration zunehmend auf Erden. Sie ist unsere immer intakte Beziehung zu Geist, Gott, als Seine geistigen Nachkommen. 

Jesus verstand diese unerschütterliche Beziehung zu Gott, und seine Heilungswerke setzten für alle Zeiten ein unauslöschliches Zeichen für die ewige Beständigkeit des Guten, das wir identifizieren und erleben, wenn wir unsere Hoffnung in Verständnis investieren und das Himmelreich unter Beweis stellen. In dem Maße, wie wir zu Gottes Natur als Geist erwachen und erkennen, dass dieser göttliche Geist wirklich alles ist, wie die Christliche Wissenschaft offenbart, ändert sich unsere menschliche Einstellung. Wir erheben uns aus Resignation und Niedergeschlagenheit, um die Harmonie des göttlichen Prinzips zu akzeptieren, das Liebe ist, und dessen umwandelnde Auswirkungen zu erleben. Wissenschaft und Gesundheit erklärt es so: „Um wahrhaft glücklich zu sein, muss der Mensch mit seinem Prinzip, der göttlichen Liebe, harmonieren; der Sohn muss im Einklang mit dem Vater sein, in Übereinstimmung mit Christus“ (S. 337).

Diesen Christus hat Jesus durch sein Leben, seine Heilarbeit und zeitlose Weisheit verdeutlicht. Er ist die wahre Idee von der harmonischen geistigen Wirklichkeit eines jeden, selbst da, wo das Auf und Ab der Materie vorzuherrschen scheint. Wenn wir dem Ziel, dieses geistige Bewusstsein zu erlangen, Priorität einräumen, ignorieren wir damit den enormen Bedarf an gesellschaftlichen Verbesserungen nicht. Jeder persönliche Fortschritt, der auf dieser christlichen Basis des besseren Verständnisses unserer Beziehung zu Gott gemacht wird, sät Samen universalen Fortschritts. Veränderungen wie die Heilungen, die in diesem Herold berichtet werden, zeigen, dass eine positive Kehrtwende dessen, was wir erleben und ausdrücken, unvermeidlich eintritt, wenn wir uns von materiellen Wünschen abwenden und das erkennen, was wir geistig sind. 

Diese Verbindung zwischen dem Wirken des Christus, der definiert, was geistig wahr ist, und der Wiederherstellung von Gesundheit, Harmonie und Sündlosigkeit, ist Grund zur Hoffnung. Hartnäckiger Widerstand mag vorgeben, unserem Fortschritt im Weg zu stehen, doch der Christus offenbart beständig das göttlich Gute, das geistige Erneuerung im menschlichen Leben bewirkt, und gesellschaftliche Änderungen sind die natürliche Folge dieser Offenbarung. Der Bedarf an einheitlicher Gerechtigkeit, globalem Frieden und Wohlstand, ethischer Führung, persönlicher und unternehmerischer Moral, Einigkeit unter den Kulturen und Glaubensrichtungen und dem Schutz der Umwelt ist nicht einfach eine menschliche Wunschliste. Das Verlangen, diese Bedürfnisse zu stillen, verdeutlicht das wahre Universum geistiger Reinheit und Harmonie – wo die universale Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit geistiger, von Gott erschaffener Ideen angesiedelt sind –, das auf sich aufmerksam macht und verlangt, dass wir es besser in unser kollektives Bewusstsein aufnehmen und dann in unserem globalen Erleben besser ausdrücken. 

Während die Wahrheit von dem, was wir als Kinder des einen universalen Schöpfers sind, auch weiterhin von uns unsere individuelle und kollektive Übereinstimmung mit dem Christus verlangt, muss alles, was diese geistige Realität in jeder Nation, jedem Volk und jeder Kultur nicht korrekt wiedergibt, abgelegt werden, bis wir schließlich eine „Normalität“ erreicht haben, die unsere ewige, göttliche Wirklichkeit vollständig ausdrückt. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Die ruhigen, starken Ströme wahrer Geistigkeit, die sich in Gesundheit, Reinheit und im Opfer einer falschen Auffassung vom Selbst manifestieren, müssen die menschliche Erfahrung vertiefen, bis der Glaube an eine materielle Existenz als blanke Täuschung erkannt wird und Sünde, Krankheit und Tod der wissenschaftlichen Demonstration des göttlichen Geistes und dem geistigen, vollkommenen Menschen Gottes für immer Raum geben“ (S. 99).

Auf diese Weise ist Fortschritt für die Zukunft wahrlich das Ergebnis unserer Erkenntnis der gegenwärtigen göttlichen Wirklichkeit. Dieses Wissen befreit uns von einem Festhalten an den sogenannten Errungenschaften vergangener Zeiten oder von Träumen von einem besseren Morgen. Wenn wir uns aktiv für diese wahre Normalität der beständigen Güte Gottes einsetzen, werden sich Lösungen zeigen, die uns und alle segnen, indem sie das menschliche Bewusstsein von allem, was nicht geistig ist, ans Licht bringen. Und das wird Schritt für Schritt die universale Einheit, Freiheit, Harmonie und den Frieden des wahren Himmelreichs etablieren.

Tony Lobl
Stellvertretender Chefredakteur

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