Ich verbrachte ein Kletterwochenende mit einem Club, mit dem ich regelmäßig unterwegs war. Wir gingen in Nord-Wales, dem Lake District und dem Peak District in England wandern oder klettern. Ich ließ kein Wochenende aus.
Auf halber Höhe einer Klippe machte ich Station und sonnte mich etwas auf einem Felsvorsprung, während die anderen den Weg nach oben fortsetzten. Als ich dort in der Wärme lag, kamen mir plötzlich diese Worte in den Sinn: „Denn er hat seinen Engeln über dir befohlen, dich auf allen deinen Wegen zu behüten, dich auf den Händen zu tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt“ (Psalm 91:11, 12). Ich erkannte das Bibelzitat und fühlte mich augenblicklich beschützt und geborgen.
Als Nächstes kam mir Gedanke, die Beine anzuwinkeln und meine Knie bis ans Kinn zu ziehen. Eine halbe Sekunde später trat ein Clubmitglied, das oberhalb meiner Position kletterte, einen großen Stein los, der tosend heruntergerollt kam. Er traf dort auf dem Felsvorsprung auf, wo meine Beine gewesen waren, und landete anschließend so hart auf dem Boden, dass er ein Loch in einen unten zurückgelassenen Rucksack riss.
Es mag überraschend klingen, doch statt schockiert oder erschrocken zu sein, war ich gelassen und fühlte mich geliebt. Ich erkannte, dass der Gedanke, meine Knie bis ans Kinn zu ziehen, eine „Engelsbotschaft“ von Gott gewesen war.
Ich war in der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen und gern zur Sonntagsschule gegangen, wo ich gelernt hatte, dass Engel „Gottes Gedanken [sind], die zum Menschen kommen“, wie Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erklärt (S. 581).
Wie wissen wir angesichts all der Gedanken, die uns täglich kommen, dass wir eine solche Engelsbotschaft hören? Eine Freundin, die Christliche Wissenschaftlerin ist, sagte mir einmal, dass man prüfen kann, ob ein Gedanke von Gott kommt, indem man sich fragt: „Bringt dieser Gedanke Gott (Liebe, Wahrheit, Gutes) ans Licht?“ Sie sagte, wenn die Antwort „Ja“ ist, dann ist Gott der Ursprung. Wenn nicht, sagte sie, dann lohnt es sich nicht, darauf zu hören.
Dieses dramatische Schutzerlebnis auf dem Felsvorsprung aufgrund der klaren Botschaft von Gott war eines der beeindruckendsten Erlebnisse meines Lebens. Ich kann dankbar sagen, dass ich Gott seitdem viele Male habe sprechen hören, und ich habe folgende wichtige Lektion gelernt: Man kann Gottes Stimme besser hören, wenn man demütig um Führung bittet und bereit ist, die Botschaft zu befolgen.