Das Ladecase von meinen AirPods war nicht in meiner Tasche. Ich war in einem Park in Seattle spazieren gegangen und hatte mithilfe meiner AirPods telefoniert. Als ich sie hinterher wegstecken wollte, war das Ladecase verschwunden. Ich ging die 5 km wieder zurück und durchsuchte mein Auto, aber es war nirgends zu sehen. Ich war wütend auf mich selbst, dass ich es verloren hatte, besonders weil es teuer gewesen und neu war, und ohne das Ladecase waren meine AirPods bald nutzlos, weil ich sie nicht aufladen konnte.
Ich rief meine Mutter an, um Dampf abzulassen. Sie hörte sich meinen Frust an und versuchte dann, mich zu beruhigen, indem sie mir ein paar Ideen sagte, mit denen ich beten konnte. Zwar erinnere ich mich nicht an Einzelheiten, aber ich weiß, dass sich alles auf das bezog, was ich in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft über Gottes Güte und Führung gelernt hatte. Ihre Worte halfen und ich fühlte mich etwas besser, aber ehrlich gesagt wollte ich sie eigentlich nicht hören. Ich wollte bedauert werden!
In den darauffolgenden Tagen hatte ich viel Selbstmitleid. Ich wollte nicht darüber beten, sondern mein Ladecase für die AirPods wiederhaben! Schließlich beschloss ich nachzusehen, ob es irgendwelche Communities auf Facebook gab, in denen ich etwas über das verlorene Ladecase posten konnte, und hängte sogar ein paar Zettel im Park auf. Doch niemand meldete sich.
Fast eine Woche später beschloss ich schließlich, über die Situation zu beten – wenn ich schon nicht das Ladecase fand, wollte ich wenigstens zur Ruhe kommen. Ich war immer noch aufgebracht und frustriert, aber ich wusste aus anderen Erfahrungen, dass ich Gottes Liebe besser fühle und eine geistigere, erhobenere Sichtweise der Dinge erlange, wenn ich bete. Das hilft mir, Frieden zu finden, mehr über meine Beziehung zu Gott, das unendliche Gute, zu erfahren und sogar auf Lösungen zu kommen.
Ich beschloss, das Gebet des Herrn zu beten, und fand diese Zeile besonders tröstlich: „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen“ (Matthäus 6:13). Es gefiel mir, mit dieser Idee zu beten, weil ich die Sorge hatte, dass jemand mein Ladecase gefunden und mitgenommen hatte. Ich betete, um besser zu verstehen, dass wir als Gottes Kinder alle ehrlich und aufrecht sind und nicht in Versuchung geführt werden können, etwas zu behalten, das nicht uns gehört.
Ich hatte der Bibellektion der Christlichen Wissenschaft nicht viel Zeit gewidmet und beschloss, an diesem Abend alle Abschnitte gründlich zu lesen. Die Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft besteht aus aufeinander bezogenen Stellen aus der Bibel und dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, und behandelt jede Woche ein anderes inspiriertes Thema. Als ich mit den Ideen in der Lektion gebetet hatte, fühlte ich mich ruhig, zufrieden und erleichtert. Ich war nicht mehr wütend auf mich und andere und fühlte nicht mal mehr den Druck, das Ladecase zu finden. Stattdessen war ich mir sicher, dass ich meine Fürsorge vertrauensvoll Gott überlassen konnte und dass mein Friede dauerhaft zurückgekehrt war.
Am nächsten Tag rief mich nach der Arbeit ein Mann an, der sagte, er hätte mein Ladecase gefunden. Er erklärte, dass er es bereits Ende der Vorwoche gefunden, aber erst gestern meinen Zettel im Park gesehen hatte. Er sagte, dass er normalerweise nie auf die Stelle schaut, wo mein Zettel hing, aber diesmal hatte er den Impuls gefühlt, aufzuschauen. Ich bin sicher, dass dieser Impuls von Gott ausgegangen war.
Wir trafen uns am darauffolgenden Tag im Park und er übergab mir das Ladecase unversehrt – und sogar vollständig aufgeladen! Ich war so dankbar, nicht nur für diese Lösung, sondern für die Erinnerung, dass ich immer dann, wenn ich voll und ganz auf Gottes Führung und Fürsorge vertraue, ein tieferes Verständnis meiner Beziehung zu Ihm erlange und merklich gesegnet werde. Und dies hat mir eine tiefere Überzeugung beschert, dass Gott mich immer führt und versorgt.