Ich bin seit drei Jahren in einem Segelregatta-Team und habe unlängst gelernt, ein Boot zu führen. Ich segle sehr gern als Teil der Mannschaft, aber die Führung eines Boots ist etwas ganz anderes. Als Skipperin muss ich viele schnelle Entscheidungen aufgrund von Wind, Strömung, Tide und Regattakurs treffen und auch immer mit im Kopf behalten, wo die anderen Boote in Relation zu meinem sind. Wenn das nicht alles mitberücksichtigt wird, könnte es zu Kollisionen mit anderen Booten oder zu Regelverstößen und somit Strafpunkten kommen.
Es kann unheimlich intensiv und stressig sein, muss aber nicht. Ich habe in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass ich in diesen stressigen Augenblicken beten und auf Gott lauschen kann. Gott ist allgegenwärtig – überall! Egal, wo wir sind oder in welcher Situation wir uns befinden – Gott, die unendliche Intelligenz, ist direkt bei uns, und wir können immer Seine Führung hören. Eine Erfahrung neulich hat mir gezeigt, dass diese Ideen, die ich in der Sonntagsschule gelernt habe, anwendbar sind und stimmen.
Es war ein sehr windiger Tag, und ich wurde einem anderen Mädchen zugeteilt, das ebenfalls lernte, ein Boot zu führen. Als ich an Bord kam, machte ich mir bewusst, dass Gott immer bei mir ist – selbst auf einem Segelboot im Meer. Gott ist die Quelle meiner Richtung, Lenkung und Kraft, und ich bin Sein Ausdruck, also kann ich nie von Ihm getrennt sein.
Meine Mannschaftskollegin fing als Skipperin an, aber nach ein paar Minuten wechselten wir die Rollen. Wir segelten vom Dock weg und an einem Mooringfeld vorbei. Alles lief gut, doch nach etwas über einer halben Stunde kenterten wir plötzlich. Wir hatten zwar gelernt, was man beim Kentern tun muss, aber ich war noch nie in so einer Situation gewesen und befürchtete, dass wir Schwierigkeiten haben würden, das Boot wieder aufzustellen.
Ich schwamm sofort nach hinten und fasste das Kielschwert. Eine Trainerin lenkte ihr Boot zu uns und wies uns an, einige der Leinen zu lösen, damit sich das Boot leichter aufrichten konnte. Da der Tag so windig war, sagte sie uns außerdem, wir sollten das Boot mit einem Manöver aufrichten, bei dem die eine das Boot aufrichtet, während die andere sich im Bootsinnern anleint. Diejenige im Wasser wird ins Boot gezogen, sobald sich das Boot aufrichtet. Das beunruhigte mich sehr, denn während der Kenterübung ein paar Wochen zuvor war es mir nicht gelungen, das Boot allein aufzurichten – ich hatte nicht die nötige Kraft gehabt. Und diesmal würde das Boot noch schwerer sein, weil meine Mannschaftskameradin mit drin war.
Ich fing an zu beten und zu wissen, dass Gott die Quelle meiner Kraft ist. Die Sonntagsschule schließt immer mit der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy (S. 468). Ich dachte an die letzten Zeilen: „Geist ist Gott und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig“, was mir sagte, dass ich die nötige Kraft hatte, um das Boot aufzurichten, denn ich bin Gottes Ebenbild und Gott ist der Ursprung aller Kraft. Geistig zu sein bedeutet, dass ich mir um die Situation, in der ich war, keine Sorgen zu machen brauchte.
Als meine Partnerin das Signal gab, drückte ich das Schwert nach unten. Das Boot bewegte sich mühelos in die richtige Position, Mast und Segel waren wieder am richtigen Platz und zeigten Richtung Himmel! Ich hatte das Boot ganz allein aufgerichtet, und es war mir sogar leicht vorgekommen! Dann reichte mir meine Partnerin die Hand und zog mich ins Boot. Die Trainerin gratulierte uns und sagte, sie sei beeindruckt, wie schnell wir das Boot aufgerichtet hatten, besonders bei so starkem Wind!
Ich freue mich so zu wissen, dass ich der Ausdruck Gottes, der Liebe, bin, der mir die Kraft, den Mut und die Freude gibt, alles zu handhaben, was mir im Wasser und an Land begegnet.