Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

FÜR JUNGE LEUTE

So schwer kann Nächstenliebe doch nicht sein, oder?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 7. Februar 2022


Das Ziel schien einfach. Ich war Betreuer in einem Sommerlager für Christliche Wissenschaftler, und am Sommeranfang hatte ich mir das Ziel gesetzt, in allem, was ich sage und tue, freundlich zu sein.

Die meiste Zeit fiel es mir leicht. Doch wenn Kinder nicht zuhörten, unsanft miteinander umgingen, nicht ins Bett wollten und so weiter, merkte ich, dass mein Ton weniger einfühlsam wurde, und ich verlor mein Ziel aus den Augen. In diesen Momenten brachte ich definitiv weder Liebe noch Anteilnahme zum Ausdruck.

Gegen Ende des Sommers verlor ich meine Stimme. Es frustrierte mich, nicht wirksam mit den mir zugeteilten Kindern kommunizieren zu können. Es regte mich immer mehr auf, und mir wurde klar, dass ich diesbezüglich beten musste.

Eine Sache, die mir als Thema zum Beten einfiel, war das Konzept falsche Verantwortung. Ich hatte mir so viel Verantwortung aufgeladen und erkannte, dass die Fürsorge der Kinder in meiner Hütte nicht von mir abhing. Es gab andere wundervolle Betreuer, die still zu dem reibungslosen Ablauf in meiner Hütte beitrugen. Doch noch tiefer ging die geistige Erkenntnis, dass Gott die wahre Antriebskraft meiner Arbeit war. Ich konnte Gottes Tätigkeit, Liebe und Fürsorge in mir zum Ausdruck bringen lassen und musste mich deshalb nicht so angestrengt fühlen.

Später äußerte jemand auf der Betreuerbesprechung einen Gedanken, der mich wirklich ansprach. Es ging darum, dass Gebet nicht ein vergeblicher Versuch ist, ein Problem zu lösen, sondern dass Gebet immer darauf abzielt, unsere Sichtweise einer Situation zu ändern. Gebet hilft uns, unsere irrigen Meinungen aufzugeben und Gottes Sichtweise zu akzeptieren, die immer gut ist – und das wiederum bewirkt die nötige Veränderung. In meinem Fall hieß das, dass ich mich nicht darauf versteifen musste, meine Stimme zurückzubekommen. Stattdessen verstand ich, dass dies eine Gelegenheit war zu erkennen, dass ich als Ausdruck der göttlichen Liebe den Kindern in meiner Gruppe Liebe und sonst nichts entgegenbringen musste.

Ich begriff, dass der Verlust meiner Stimme keinen Rückschlag darstellen musste. Ich erkannte ihn als Gelegenheit, jedes Wort zu prüfen, das aus meinem Mund kam, und dafür zu sorgen, dass es die Liebe vermittelte, auf die die Kinder ein Anrecht hatten.

Als ich etwas später auf meinem Bett saß, dachte ich daran, was für ein Vorbild Christus Jesus durch seine absolut liebevollen Worte und Taten war. Die Situation, die mir als Erstes in den Sinn kam, war das Zusammentreffen von Jesus und seinen Jüngern nach seiner Kreuzigung. Eigentlich hatte Jesus gute Gründe, wütend auf seine Jünger zu sein. Sie waren durch seine Kreuzigung so entmutigt, dass sie ihre Arbeit als seine Jünger nicht fortsetzten. Sie kehrten sogar zur Fischerei zurück!

Aber Jesus vergab den Jüngern und zeigte ihnen die Art umwandelnder Liebe, die sie befähigte, seine heilende Botschaft in alle Welt zu verbreiten. Ich verstand, dass ich mir Jesu Vorbild zu Herzen nehmen und auf bescheidene Weise in seinen Fußspuren folgen konnte, indem ich mich in allem, was ich tat und sagte, von Liebe lenken ließ. Wie könnte ich als geistiger Ausdruck Gottes, der göttlichen Liebe, nicht liebevoll sein?

Danach machte ich mir keine Sorgen mehr über meine Stimme, denn die ganze Situation hatte sich in einen Segen verwandelt. Meine Stimme kam bald wieder, und ich habe seitdem keine Schwierigkeiten mehr damit gehabt. Und, was wichtiger ist, ich fühlte mich Gott, Liebe, näher, als ich mir nun wieder zum Ziel setzte, mich den restlichen Sommer über liebevoll zu verhalten und auszudrücken.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Weitere Artikel im Web

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.