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Original im Internet

Augenblicke, die wir nie vergessen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 23. Januar 2023


Es gibt Augenblicke, die sind unvergesslich.

Wie mein Durchbruch, nachdem ich mir beim Tanzen schlimm das Knie verletzt hatte: Ich humpelte noch Wochen nach dem Vorfall. Zwar betete ich, wie ich dies hinsichtlich vieler Dinge in der Vergangenheit getan hatte, aber hauptsächlich ging es dabei um Wünsche. Den Wunsch, dass es nie passiert wäre. Den Wunsch, dass es dem Knie besser gehen möge, damit ich wieder tanzen konnte. Den Wunsch zu verstehen, wie Gebet wirklich funktioniert.

Doch all die Wochen, in denen ich mich nach Kräften und mit der geduldigen Hilfe einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft bemühte, auf Gott zu lauschen, brachten mich zu dem Augenblick, den ich nie vergessen werde.

Es war ein Tag wie so viele zuvor. Ich konnte das Knie weder vollständig beugen noch ganz strecken. Obwohl ich entmutigt war, lernte ich, mich von dem Augenschein abzuwenden und stattdessen auf das zu vertrauen, was Gott mir sagte. Als ich das an jenem Nachmittag tat, kam mir der Gedanke, bei meiner Tanzstunde zuzusehen.

Ich humpelte zum Tanzstudio. Dort kam mir ein neuer Gedanke: Vielleicht sollte ich versuchen, ein bisschen teilzunehmen, nur den Teil an der Ballettstange (die ersten Übungen). Doch konnte ich bei dem Zustand meines Knies überhaupt etwas tun?

Ich habe erkannt, dass es einen klaren Unterschied zwischen dem Klang meines eigenen Willens und der Stimme Gottes gibt, des göttlichen Gemüts. Ich wusste, dass es nicht mein menschlicher Wille als Tänzerin war, der diese Vorschläge machte. Es war etwas Neues, klar und ruhig. Also sagte ich der Lehrerin, dass ich nur ein paar Dehnungsübungen an der Ballettstange machen würde, wenn sie einverstanden war, und einfach das, was möglich war. Sie stimmte zu.

Als ich meine Übungen halbseitig machte, ging mir plötzlich ein Licht auf. Ich war nie die Quelle meiner Tanzfähigkeit gewesen. Kein einziges Mal. Ich hatte in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass Gott die Quelle ist und ich das Ergebnis, der Ausdruck. Doch jetzt verstand ich wirklich, was das bedeutet. GottSeele, Leben, Prinzip, Liebe – war immer die Wurzel gewesen, der Grund, warum ich überhaupt tanzen konnte. Und Gott war der Grund, warum ich auch weiterhin tanzen konnte, sofern Gott sich nicht verändert hatte. Ich wusste, dass Seele sich nicht verändert hatte, und Liebe auch nicht, also schien es logisch zu sein, dass ich mich auch nicht verändert hatte, denn ich bin der Ausdruck von Seele, Liebe.

All das spielte sich innerhalb weniger Augenblicke ab, während ich mich an der alten hölzernen Ballettstange festhielt und versuchte, normale Bewegungen zu machen. Doch das war nicht von alleine gekommen. Heilung beruht nicht auf Zufall oder Schicksal oder Zeit. Sie resultiert aus einer grundlegenden Veränderung in unserem Bewusstsein – einer Veränderung, deren Zeitpunkt oder Ausmaß weitgehend unmöglich vorherzusagen ist, aber unweigerlich eintritt, wenn wir beharrlich beten. Wenn wir nicht aufhören, nach Beweisen für Gottes Gegenwart Ausschau zu halten, auf Seine Stimme in unseren Gedanken zu lauschen und Gutes im Leben zu erwarten, dann erleben wir es, ob an der Ballettstange oder anderswo.

Ich nahm an jenem Tag weiter am Tanzunterricht teil und konnte langsam, aber immens dankbar bei vielem mitmachen. Am nächsten Tag nahm ich wieder an den Proben für eine Show teil, bei der ich mittanzte. Innerhalb von ein, zwei Tagen konnte ich wieder alle schwierigen Dinge tun und in der Aufführung sogar auf der Spitze tanzen. Ich war später lange als professionelle Tänzerin tätig und hatte nie wieder Knieverletzungen. Meinen Knien geht es auch heute sehr gut.

Warum war der Augenblick an der Ballettstange damals und heute so wichtig?

Zunächst, weil er der Heilung voranging. Dieser Moment des klaren Bewusstseins von dem, was wahr war – Gott, der Geist, die Quelle, ist und von mir als geistigem Ausdruck –, ging der körperlichen Änderung voraus, bezüglich derer ich so innig gebetet hatte. Und die Heilung kam, nachdem ich einen Schritt voran getan hatte – nachdem ich das Vertrauen und den Gehorsam hatte, zum Unterricht zurückzukehren, obwohl sich noch nicht viel geändert hatte.

Sie war ferner ein überzeugendes Beispiel dafür, wie das göttliche Gemüt uns immer alles sagt, was wir wissen müssen, und immer jeden Widerstand gegen die Erkenntnis dessen zerstört, was auf uns und andere zutrifft. Mary Baker Eddy nannte diese Botschaft den Christus, „die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 332).

Also offenbarte mir der Christus, wer die Tanzschritte tat. Und nachdem ich das verstanden hatte, konnte ich etwas mehr begreifen, dass sich das weder ändert noch ändern kann.

Dieser Augenblick im Tanzstudio ebnete mir den Weg zu vielen anderen Erkenntnissen. So funktioniert es, Schritt für Schritt, Erkenntnis für Erkenntnis. Wir müssen nicht alles auf einmal verstehen, aber wir dürfen nicht aufgeben. Wir müssen immer zu den Grundlagen zurückkehren, wie gute Tänzerinnen und Tänzer dies täglich tun, und dann auf- und nach vorn schauen auf all die Augenblicke von Gottes Gnade und zärtlicher Fürsorge, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.

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